Marguerite Donlon

Marguerite Donlon, Ballettdirektorin des Saarländischen Staatstheaters, wurde in County Longford, Irland, geboren.
 
Nach ihrem Engagement am English National Ballet ging sie 1990 als Solistin an die Deutsche Oper Berlin, wo sie in der Folgezeit auch choreographisch tätig wurde.
 
In Berlin arbeitete Donlon unter anderem mit Natalia Makarova, Rudolf Nurejew und Sir Kenneth MacMillan. Sie tanzte in Stücken von John Neumeier, William Forsythe, Bill T. Jones, Meg Stuart und Jirí Kylián.
 
Für ihre Arbeit als Choreographin wurde sie unter anderem vom Irish Arts Council und im Rahmen der Swiss International Choreographic Platform ausgezeichnet. In vielen, international versierten Wettbewerben, insbesondere in Deutschland und den Niederlanden, wurde ihr Schaffen honoriert. Mit ihrem Tanzfilm Lokus nahm Donlon an Filmfestivals in Europa und den USA teil.
 
Seit 2001 ist Marguerite Donlon als Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater engagiert. Bis heute schuf sie sechs Stücke für das Ensemble, kreierte verschiedenste Installationen mit den Tänzern, und regte Projekte im Bereich der Site Specific Art an, die in Deutschland und den USA realisiert wurden.
 
Donlons choreographischer Stil, ihre künstlerischen Visionen sowie ihr subtiler Humor charakterisieren bis heute das Profil der Compagnie und führten sie zu internationalem Renommee.
 
Im Rahmen der Internationalen Tanzmesse 2002 in Düsseldorf wurde das Ensemble des Saarländischen Staatstheaters zum Deutschen Repräsentanten für zeitgenössischen Tanz ernannt. Seitdem gastierten Donlon und ihre Compagnie unter anderem auf Festivals in Belgien, Luxemburg, Korea und in den USA. Donlon engagiert sich mit Nachdruck für Austausch und Kommunikation zwischen ihrem Ensemble und anderen, vornehmlich europäischen Compagnien. In regelmäßigen Abständen lädt sie nicht nur lokale Künstler oder junge ChoreographInnen wie Constanza Macras, sondern auch bereits etablierte Größen der Tanzszene wie Jirí Kylián nach Saarbrücken ein, um mit den Tänzern zu arbeiten. In ihren Projekten lässt Donlon immer wieder den traditionellen Aufführungsort des Theaters hinter sich, und führt die Tänzer und ihre Kunst in den öffentlichen Raum hinaus
 
Neben ihrer Arbeit am Saarländischen Staatstheater ist Marguerite Donlon auch als Gastchoreographin tätig. So schuf sie unter anderem Werke für das Ballett der Staatsoper in Wien (2000 und 2001), arbeitete im mit der Hubbard Street Dance Company in Chicago (2001), am Netherlands Dans Theater NDT II (2001 und 2002), am Stuttgarter Ballett (2002) und an der Komischen Oper Berlin (Herbst 2003).
2003 entstand neben der Produktion Carmen privat auch ein Tanzfilm für den Fernsehsender ARTE, für die Donlon ihre 100minütige Bühnenfassung auf 25 Minuten kürzte. Ein weiterer Film für ARTE, Taboo or not, folgte 2005.
 
Foto: © Oliver Möst