Márcia Haydée

zählt zu den bedeutendsten internationalen Tänzerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In Rio de Janeiro geboren, studierte sie an der Sadler's Wells School in London. Bereits als Elevin trat sie am Teatro Municipial in Rio de Janeiro auf und trat ihr erstes mehrjähriges Engegement beim Grand Ballet du Marquis de Cuevas an.

Als Márcia Haydée an das Stuttgarter Ballett kam, wurde ihr Talent vom damaligen Ballettdirektor John Cranko sofort erkannt und gefördert. Cranko kreierte für sie die berühmt gewordenen Frauenrollen in Balletten wie Der Widerspenstigen Zähmung und Onegin. Er ebnete damit den Weg für ihre außerordentliche Karriere in den folgenden Jahrzehnten, in denen weitere bedeutende Choreographen wie Kenneth MacMillan, Maurice Béjart oder John Neumeier (Die Kameliendame, 1978), inspiriert von ihrer Tanzkunst, Ballette für sie schufen, die heute ebenso weltweit zum Repertoire namhafter Compagnien gehören. 1976 übernahm Márcia Haydée, die weltweit in den bekanntesten Theatern gastierte, die Direktion des Stuttgarter Balletts, das sie bis 1996 leitete.

Nach ihrem Abschied währte ihre Pause von der Bühne nicht lange. Zusammen mit Jean Christophe Blavier, dem Regisseur George Tabori, dem Klarinettisten Giora Feidmann, dem Tänzer Vladimir Malakhov und zuletzt dem Tänzer Ismail Ivo entwickelte sie an verschiedenen Theatern in der ganzen Welt vielbeachtete Tanzstücke.