Ivan Korneev, Erster Solist beim Ballett der Sächsischen Staatsoper in Dresden, wurde in Moskau geboren und erhielt dort seine Ausbildung an der Bolschoi-Ballettakademie. Erste Engagements hatte er beim Klassischen Ballett Moskau bevor er 2002 zum Ballett Dresden kam und dort 2003 zum ersten Solisten ernannt wurde.
Er tanzte den Prinzen Albrecht in Giselle, Demetrius und auch Theseus/Oberon im Sommernachtstraum (John Neumeier), Günther im Nussknacker (Neumeier), Eduard in Die Wahlverwandschaften (Schilling) und übernahm Soloparts in Voluntaries (Tetley) sowie in den Scholz-Stücken Symphony No. 2, Klavierkonzert Nr. 3 und der Schöpfung.
Backstage fällt der physisch kraftvoll gebaute Ivan Korneev durch seine aristokratische Zurückhaltung und seine konzentriert wirkende Erscheinung auf. Diese Eigenschaften versteht er zu nutzen, wenn er die Bühne betritt. Seine sympathische Gestaltung des Prinz Albrecht in «Giselle», beispielsweise, ist die Studie eines Mannes, der innerlich hin und her gerissen ist zwischen dem ihm auferlegten sozialen Status und der Liebe zu dem Landmädchen Giselle. Seine Interpretation lässt keine Zweifel daran, dass er niemals das Leben der Giselle zerstören wollte und dass sie absolut richtig daran tut, ihn vor den mörderischen Wilis zu retten. Seine versteckte, kontrollierte Energie macht ihn zu einem kraftvoll-einfühlsamen Partner.
Ganz anders wieder in Bravourstücken wie dem «Don Quixote» Pas de deux, in denen er die Zuschauer mit seinem atemberaubenden russischen Stil zum Staunen bringt, während er als Demetrius in «Ein Sommernachtstraum» seinen ganz eigenen Humor auszuspielen vermag.