Egon Madsen

Dänischer Tänzer und Ballettdirektor, kam nach seinem ersten Engagement beim Pantomimenteatret in Kopenhagen 1961 nach Stuttgart, wo er sich in der Zeit des "Stuttgarter Ballettwunders" zu einem der persönlichkeitsstärksten Künstler entwickelte. John Cranko kreierte zahlreiche Rollen mit ihm, darunter den Joker in Jeu de cartes, den Prinzen in Schwanensee, Don José in Carmen, Gremio in Der Widerspenstigen Zähmung und Lenski in Onegin. Auch andere Choreographen wurden durch ihn zur Kreation großer Rollen inspiriert, so z. B. Kenneth MacMillan zu Eternal in Das Lied der Erde und John Neumeier zu Armand in Die Kameliendame.
Madsen gastierte Am Londoner Royal Ballet und am Sadler´s Wells Ballet, am Royal Ballet in Kopenhagen, am Frankfurt Ballett, in New York, Toronto und anderen Ballett-Metropolen. 1981 verließ er Stuttgart und wurde Ballettdirektor in Frankfurt, dann am Königlichen Ballett in Stockholm und schließlich in Florenz.
Im Herbst 1990 kehrte Madsen als Ballettmeister und Probendirektor nach Stuttgart zurück. Er begann für seine eigenen Ballettabende verschiedene Stücke und Pas de deux zu choreographieren, ferner Gala-Vorstellungen und Ballette für die Noverre-Gesellschaft. Seit 1992 arbeitet er regelmäßig als Gastlehrer in Nacho Duatos Compania Nacional de Danza in Madrid, am Balletto di Toscana, am Ballet de Santiago de Chile und an Kyliáns Nederlands Dance Theater. 1997 nahm er ein Angebot von Uwe Scholz als Erster Ballettmeister am Leipziger Ballett an.
Madsen gehört seit 1999 dem NDT III als Tänzer, Ballettmeister und Probendirektor an. Zu Beginn der vorigen Spielzeit war er in Birth Day von Jiri Kylián im Münchner Prinzregententheater zu sehen.