Gerard Mortier
Der aus Gent (Flandern) stammende promovierte Jurist begann zunächst als Assistent des Direktors des Flandern Festivals und als Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros des Teams Christoph von Dohnányi und Rolf Liebermann in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Paris.
Von 1981 bis 1991 baute er die Brüsseler Oper zur privilegierten Werkstatt eines neuen Opernverständnisses und -erlebnisses in Europa auf: mit einem Ensemble junger hochqualifizierter Sänger, einer dramaturgisch eigenwillig geplanten Spielplangestaltung, den großen Koryphäen des deutschsprachigen Schauspieltheaters und in enger Zusammenarbeit mit dem musikalischen Leiter Sylvain Cambreling.
1991 wurde er zum Intendanten und künstlerischen Leiter der Salzburger Festspiele berufen, mit dem Auftrag, den Spielplan zu erneuern, das Publikum zu verjüngen und die Weichen zu stellen für Festspiele im 21. Jahrhundert. Eine Aufgabe, die er zehn Jahre lang mit Erfolg gegen den Kult der Gewohnheiten einer verschlafenen Tradition international durchgesetzt hat.
Von 2002 bis 2004 gestaltete er auf Einladung der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ein gänzlich neues internationales Kunstfest in ausgedienten Industriestätten – die RuhrTriennale.
Von 2004 bis 2009 war er Intendant der Opéra National de Paris. Im September 2010 wird er die künstlerische Leitung des Teatro Real in Madrid übernehmen.
Gerard Mortier war von Oktober 2001 bis März 2002 war Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin. Er ist Doktor honoris causa der Universität Antwerpen und der Universität Salzburg; Mitglied der Akademie der Künste Berlin; Träger der Ehrenzeichen Belgiens und der Bundesrepublik Deutschland, Baron des Königreichs Belgien, Grand Officier de l’Ordre de Leopold in Belgien und Chevalier dans l’ordre national de la Légion d’Honneur und Commandeur des Arts et des Lettres in Frankreich.