Coco Schumann
Heinz Jakob Schumann, kurz Coco, wurde am 14.05.1924 in Berlin geboren, seine Mutter war Jüdin. Er ist einer der wenigen noch aktiven Jazzmusiker in Deutschland, die bereits in den 30ern ihre ersten musikalischen Erfahrungen sammelten.
Früh trat er als Swing-Musiker in Tanzcafés illegal auf; 1943 wurde er ins KZ Theresienstadt sowie später nach Auschwitz und Dachau deportiert und überlebte die Konzentrationslager, weil er für seine Peiniger spielte. Ob als Mitglied der „Ghettoswinger“ in Theresienstadt, oder beim zwangsweisen Aufspielen von „La Paloma“ in Auschwitz. Nach Kriegsende stieg er wieder in die Berliner Swing-Szene ein, er und sein Partner Helmut Zacharias galten als die deutschen Beatles. Er wurde der erste deutsche Musiker mit einer elektrisch verstärkten Gitarre.
1950 wanderte Coco Schumann nach Australien aus, kehrte aber nach vier Jahren wieder zurück. Schumann spielte mit deutschen und amerikanischen Swing-Größen und wurde mehrfach zum besten deutschen Jazz-Gitarristen gewählt.
Coco Schumann hat die Musik nie streng kategorisiert und hatte auch mit eingängigeren Formen keine Probleme. So hat er auch die Geschichte der deutschen populären Musik begleitet, z.B. durch zahlreiche Einspielungen für den Rundfunk, und ist auch als Komponist in verschiedenen Stilen hervorgetreten. Dabei bleibt er sich und seinem Publikum, dem er sich besonders verpflichtet fühlt, immer treu, ob bei Jazzkonzerten oder Tanzgalas: die Musik steht immer im Vordergrund, das Gefühl für den Rhythmus und den Augenblick.
Mit seinem Coco Schumann Quartett tritt der 80-Jährige immer noch live auf; sein letztes Album „Coco Now!“ erschien 2000.