Das 50-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung der Bayerischen Staatsoper München war Anlass, die bestehende Porträtgalerie zu erweitern. Am 27. Juli 2021 wurden die drei neuesten Zugänge präsentiert: Anja Kampe, Nikolaus Bachler und Kent Nagano.
Porträt Anja Kampe
Im zweiten Rang rechts hängt nun das Porträt der deutschen Sopranistin Anja Kampe. Es befindet sich neben dem Bildnis einer anderen unvergesslichen Opernsängerin, der ungarischen Sopranistin Maria Ivogün.
Es ist ein hinreißendes, einem Augenblick des puren Glücklichseins hingegebenes Bildnis! Es wirkt wie ein Schnappschuss, ist aber inszeniert und zwar vom amerikanischen Fotografen Greg Gorman. Gorman porträtierte im Lauf seiner langen Karriere die Großen Hollywoods von Leonardo di Caprio bis Penelope Cruz. Häufig bannte er dabei jene kostbaren Momente des „Ganz-bei-sich-Seins“. Welcher Satz träfe auf dieses Bildnis besser zu als jener von Johann Wolfgang Goethe aus Faust I: „Werd`ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch, du bist so schön!“.
Büste Kent Nagano
Im Ionischer Saal Nord steht die Büste des ehemaligen Generalmusikdirektors Kent Nagano. Der britisch-israelische Bildhauer Daniel Silver gestaltete sie klassisch-minimalistisch. Er sieht sich ausdrücklich in der Tradition der griechisch-antiken Plastik, sein Ideal ist deren Zeitlosigkeit. So hat er diese Büste aus weißem Carrara-Marmor komponiert: als Huldigung an einen außergewöhnlichen Dirigenten, einen Heroen im Olymp der Musik-Götter …
Porträt Nikolaus Bachler
Last, but not least: Im Parkett links hängt nun das Porträt von Nikolaus Bachler. Raffi Kalenderian, der in Los Angeles lebt und arbeitet, hat es gemalt. Kalenderian ist ein exzellenter, innovativer Maler und ein Erneuerer des Genres Porträt. Er inszeniert virtuos-verführerische, leuchtend farbige Interieurs, in die er seine Figuren gewissermaßen hineinbeamt, so dass sie mit ihnen zu verschmelzen scheinen. So schafft er immersive Sphären von Intimität und Geborgenheit für seine Protagonisten. Er selber sagt: „Porträts zu malen ist für mich eine Möglichkeit, meine Zuneigung zu zeigen“.
Texte zu den Kunstwerken von Eva Karcher (Beratende Kuratorin der neuen Porträtgalerie)