Itzik Galili
geboren und aufgewachsen in Tel Aviv, sammelte zunächst Erfahrungen mit traditionellem israelischem Volkstanz, bevor er im vorgerückten Alter von 24 Jahren eine unkonventionelle, nicht-akademische Tanzausbildung begann. Nach einem ersten Engagement bei der Bat-Dor Company wechselte er zur Batsheva Dance Company, wo er unter anderem mit Ohad Narin, David Parsons und Robert North zusammenarbeitete.
Im Jahre 1990 wagte er mit dem Stück Double Time den Versuch einer eigenen Choreographie – aus reiner Neugier, wie er später betonte. Seine zweite Kreation The Old Cartoon wurde im selben Jahr mit dem Preis für Originalität bei der Gvanim International Choreographers’ Competition belohnt. 1991 verlegte Galili seinen Lebensmittelpunkt in die Niederlande und legte mit der lose organisierten Tanztruppe Galili Dance den Grundstein für eine eigene Compagnie. Im Jahre 1992 gelang Galili der internationale Durchbruch mit dem Stück The Butterfly Effect, das den Publikumspreis beim Internationalen Wettbewerb für Choreographie in Groningen gewann. Es folgten Choreographien für das Nederlands Dans Theater 2, das Niederländische Nationalballett und das Scapino Ballet in Rotterdam.
Für seinen Beitrag zum Kulturleben der Niederlande wurde er 1994 mit dem Phillip Morris-Kunstpreis ausgezeichnet, und im Jahre 2002 erhielt er den begehrten Choreographiepreis der Niederländischen Theater- und Konzerthausdirektionen. 1997 wurde Galili zum künstlerischen Leiter der Tanzstiftung der Nördlichen Niederlande ernannt, was ihm ermöglichte, seine Compagnie NND/ Galili Dance mit Sitz in Groningen auf eine festere organisatorische Basis zu stellen.
Galilis Stücke werden von renommierten Compagnien in aller Welt getanzt, etwa beim Stuttgarter Ballett, der Companhia Cisne Negro in São Paulo, den Grands Ballets Canadiens sowie beim Ballet Gulbenkian in Lissabon, für das er seine Erfolgswerke Through Nana's Eyes (1995) und see under X (1997) kreierte. Besondere Aufmerksamkeit erhielt sein 2001 geschaffenes Stück For Heavens’s Sake, das sich mit dem Nahost-Konflikt auseinandersetzt. Starke Beachtung fand auch die Folge der drei Stücke Peeled, Hikarizatto und Me, die sich in den Jahren 2003 und 2004 aus der Zusammenarbeit mit dem finnischen Tänzer Jussi Nousiainen entwickelte.