Infos
Münchner Opernfestspiele
Freitag, 30. Juli 2021
20.00 Uhr
Nationaltheater
Wendende Punkte
Freier Verkauf
Preise T , € 264 / 230 / 190 / 148 / 104 / 69 / 28 / 20
zur StücknavigationTermine & Karten
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Juli 2021
Besetzung
- Nikolaus Bachler
- Ivor Bolton
- Pavol Breslik
- Constantinos Carydis
- Asher Fisch
- Christian Gerhaher
- Anja Harteros
- Ermonela Jaho
- Anja Kampe
- Jonas Kaufmann
- Wolfgang Koch
- Kent Nagano
- Anna Netrebko
- Anne Sofie von Otter
- Marlis Petersen
- Kirill Petrenko
- Anne Schwanewilms
- Nina Stemme
- Bryn Terfel
- Georg Zeppenfeld
- Bayerisches Staatsorchester
Mehr dazu
Ein letzter Abend über Ende und Anfang
Am Beginn der Operngeschichte steht Orpheus als Sänger, den der Tod seiner Gattin Eurydike dazu bewegt, sich emporzuschwingen und den Riss in seinem Leben durch Kunst zu überwinden: schöpferisch in ständiger Entwicklung seiner selbst und der Welt.
Rainer Maria Rilkes Schilderungen in den Sonetten an Orpheus umkreisen und beobachten den Kern der Kunst wie in einem Prozess, gleich Stolzing und Sachs in der Schusterstube, die beide durch den Schöpfungsvorgang mit einem Mal den Parnass der Kunst erklimmen. Dieser Moment ist das Wesen des Theaters, er birgt dessen Geheimnis und offenbart es durch Mozart oder Beethoven oder Strauss: ein Abrunden und Weitertreiben zugleich.
Bei Rilke heißt das: „Wolle die Wandlung.“ Kunst beschreibt der Dichter als Bewegung, als „das heiter Geschaffne, das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt“. Nach 13 Jahren beschwört ein solcher Gedanke nicht allein das Abrunden, das Ende, sondern gerade den „wendenden Punkt“ – besungen von jenen, die eine Zeit
entscheidend mitgeprägt und die Oper in München lebendig gestaltet haben. Ihre Kunst hat sich dem Bleiben widersetzt. Mehr noch: Ihr Wirken war direkter Austausch mit dem Publikum im Sinne Rilkes, „daß du dich wandelst in Wind“.
Biografien
Nikolaus Bachler wurde in der Steiermark/Österreich geboren. Nach der Ausbildung am Max Reinhardt Seminar in Wien folgten mehrere Jahre Engagements als Schauspieler an verschiedenen Bühnen Deutschlands und Österreichs. Im Alter von 27 Jahren wurde er künstlerischer Leiter an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1990 wechselte er als „Producteur artistique“ zum Taller Europe Paris. Von 1991 bis 1996 war Nikolaus Bachler Intendant der Wiener Festwochen und von 1996 bis 1999 Direktor der Volksoper Wien. In dieser Funktion engagierte er Kirill Petrenko als Kapellmeister.
Von 1999 bis 2008 leitete Nikolaus Bachler das Wiener Burgtheater. Er verpflichtete große Regisseure wie Peter Zadek, Luc Bondy, Klaus Michael Grüber, Thomas Langhoff und Andrea Breth an das Haus, genauso wie die junge Regie-Generation von Nicolas Stemann über Falk Richter und Christiane Pohle bis René Pollesch. Künstler wie Hermann Nitsch, Christoph Schlingensief und Anselm Kiefer arbeiteten ebenfalls unter seiner Direktion am Burgtheater. Mit großen Podiumsdiskussionen etablierte er das Burgtheater als Ort für (kultur-)politische Auseinandersetzungen.
2008 übernahm Nikolaus Bachler die Intendanz der Bayerischen Staatsoper. Unter seiner Führung setzte sich die künstlerische Vision der Burgtheater-Jahre fort: Die großen Opernregisseure der Gegenwart wie Hans Neuenfels, Dmitri Tcherniakov, Martin Kušej, Krzysztof Warlikowski und Calixto Bieito sind ebenso vertreten wie die Schauspielregisseure David Bösch, Andreas Kriegenburg und Antú Romero Nunes, die zum ersten Mal Neuproduktionen im Opernmetier präsentierten.
In Zusammenarbeit mit Kent Nagano wurden Neuinterpretationen unter anderem von Wagners Lohengrin (2009), Poulencs Dialogues des Carmélites (2010), Messiaens Saint François dʼAssise (2011) oder Mussorgskys Boris Godunow (2013) erarbeitet; im Jahr 2012 folgte Wagners Der Ring des Nibelungen. Nach den Uraufführungen von Peter Eötvösʼ Die Tragödie des Teufels (2010), Miroslav Srnkas Make No Noise (2011) und Jörg Widmanns Babylon hatte im Januar 2016 mit South Pole von Miroslav Srnka ein weiteres Auftragswerk an der Bayerischen Staatsoper Premiere. Im 2021/21 folgt ein weiteres Werk von Miroslav Srnka: Singularity.
Mit dem Beginn der Saison 2013/14 verpflichtete Nikolaus Bachler den Dirigenten Kirill Petrenko als Generalmusikdirektor an die Bayerischen Staatsoper. Gemeinsam entstanden seither die Neuinszenierungen von Die Frau ohne Schatten, La clemenza di Tito, Die Soldaten, Lucia di Lammermoor, Lulu, Die Meistersinger von Nürnberg, Lady Macbeth von Mzensk, Tannhäuser, Il trittico, Parsifal, Otello, Salome und Die tote Stadt sowie die Uraufführung von Miroslav Srnkas South Pole. Zu den Festspielen 2021 folgt Tristan und Isolde.
Im September 2019 wurde Nikolaus Bachler zum Geschäftsführenden Intendant der Osterfestspiele Salzburg ab 1. Juli 2020 und zum Künstlerischen Gesamtleiter des Festivals ab 2022 ernannt. (Stand: 2020)