LIGETIS JUKE-BOX
Das fällt aus dem Rahmen: Er setzte Autohupen und Türklingeln als Instrumente ein, und unter seinen Werken finden sich Titel wie Nonsense Madrigals oder Hungarian Rock. Wohl kaum ein Komponist hat so viel Humor an den Tag gelegt wie György Ligeti. Zunächst auf den Spuren seines Landsmanns Béla Bartók wandelnd, widmete er sich ungarischer Folklore, floh dann nach Wien und wurde zu einem gefeierten Exponenten der Neuen Musik. Er experimentierte mit elektronischen Klängen, erweiterte das Spektrum vokaler Artikulationsformen und schrieb jene irisierenden Sphärenklänge, die Stanley Kubrick in seinem Film 2001: Odyssee im Weltraum weltberühmt machte. Er komponierte gewissermaßen mit dem Schalk im Nacken, sah sich dabei aber durchaus als antibürgerlichen Rebell, der uns bis heute durch seine unorthodoxen Denkansätze überrascht.
„Ligetis Juke-Box“ bietet bereits im Vorfeld der Festspielpremiere von György Ligetis „Anti-Anti-Oper“ Le Grand Macabre ein Rahmenprogramm – ähnlich eklektisch wie sein Schaffen selbst – und ermöglicht die Begegnung mit einem der ungewöhnlichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.