PRESSEINFORMATION: DAS BAYERISCHE STAATSORCHESTER IST
„ORCHESTER DES JAHRES 2022“!

Zum 8. Mal in Folge und zum 10. Mal insgesamt wurde das Bayerische Staatsorchester in der jährlichen Umfrage der Fachzeitschrift Opernwelt von über 40 internationalen Musikkritiker:innen zum „Orchester des Jahres“ gewählt. Die Auszeichnungen werden in 15 Kategorien vergeben. Als „Sängerin des Jahres“ wird Vera-Lotte Boecker für ihre Rolle in Bluthaus an der Bayerischen Staatsoper ausgezeichnet, „Regisseur des Jahres“ ist Kirill Serebrennikov u.a. mit der Produktion Die Nase sowie Claus Guth u.a. mit Bluthaus.

ORCHESTER DES JAHRES

Das Bayerische Staatsorchester ist zum 8. Mal in Folge zum „Orchester des Jahres“ gekürt worden. Als eines der ältesten und traditionsreichsten Orchester der Welt ist das Bayerische Staatsorchester aus der Münchner Hofkapelle hervorgegangen. Seine Ursprünge lassen sich ein halbes Jahrtausend bis ins Jahr 1523 zurückverfolgen. Der erste berühmte Leiter des Ensembles war von 1563 an Orlando di Lasso. Stand zunächst die Kirchenmusik im Zentrum der künstlerischen Tätigkeit, so kamen im Laufe des 17. Jahrhunderts mehr und mehr weltliche Konzerte und Opernvorstellungen hinzu. Mitte des 18. Jahrhunderts begann der regelmäßige Operndienst, bis heute eine wesentliche Aufgabe dieses Klangkörpers. Die Uraufführungen von Mozarts La finta giardiniera (1775) und Idomeneo (1781) bildeten schon bald erste Höhepunkte. 1811 wurde von den Mitgliedern des Hoforchesters der Verein Musikalische Akademie gegründet. Die Musikalische Akademie rief mit den Akademiekonzerten die erste Konzertreihe Münchens ins Leben und prägt bis heute mit ihren symphonischen, kammermusikalischen und musikpädagogischen Aktivitäten das Musikleben der Stadt und des Freistaats Bayern. Seit 1918 trägt das Bayerische Staatsorchester den heutigen Namen. Seinen Rang als Spitzenorchester bestätigt es bei Gastspielen und Konzertreisen in den Musikzentren der Welt. Mit der Spielzeit 2021/22 hat Vladimir Jurowski als Bayerischer Generalmusikdirektor die Leitung des Bayerischen Staatsorchesters übernommen.
2023 feiert das Bayerische Staatsorchester sein 500-jähriges Jubiläum.

SÄNGERIN DES JAHRES

Vera-Lotte Boecker erhält für ihre sängerischen und schauspielerischen Leistungen in der Rolle der Nadja Albrecht in Bluthaus die Auszeichnung „Sängerin des Jahres“.

Vera Lotte Boecker studierte Gesang in Berlin und Kopenhagen. Gastengagements führten sie an die Bayerische Staatsoper (La Juive), das Bolshoi Theater (Written on skin), die Staatsoper Hamburg (Die Zauberflöte) und die Staatsoper Stuttgart (Der Prinz von Homburg). Sie ist derzeit im Ensemble der Wiener Staatsoper engagiert. Ihr Repertoire umfasst viele klassische Partien wie Gilda (Rigoletto), Violetta (La Traviata), Rosina (Il barbiere di siviglia), Pamina (Die Zauberflöte) und Adele (Die Fledermaus), aber auch einige zeitgenössische Partien wie Fusako (Das verratene Meer), Nadja (Bluthaus) und Agnes (Written on Skin).

Bluthaus erzählt die Geschichte von Nadja. Sie handelt von einer Unentrinnbarkeit, von einem Trauma, aus dem sich Nadja befreien will. Sie versucht, dem Zugriff ihrer Herkunft, ihrer Familie, ihres Elternhauses zu entkommen. Die Oper portraitiert – wie in einer Nahaufnahme – das Innenleben einer zersplitterten Persönlichkeit. „Je grausamer, desto schöner“ klingt die Musik von Georg Friedrich Haas zu Händl Klaus’ Sprachkaskaden, unter deren Oberfläche sich Abgründe auftun. Durch die Kombination mit Claudio Monteverdis Madrigalen über die Liebe erzählt die Regie von Claus Guth davon, was unwiederbringbar für Nadja verloren ist.

REGISSEURE DES JAHRES

Kirill Serebrennikov erhält die Auszeichnung zum „Regisseur des Jahres“ u.a. für seine Inszenierung von Die Nase an der Bayerischen Staatsoper.

Kiril Serebrennikov zeichnete sich in Die Nase sowohl für die Regie, als auch die Bühne, Video und Kostüme verantwortlich. Geboren in Rostov-on-Don, nahm er autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner auf. Im März 2020 debütierte er mit seinem ersten Schauspiel in Deutschland, wo er am Deutschen Theater Berlin seine Bearbeitung von Giovanni Boccaccios Decamerone inszenierte. Seit 2012 ist Serebrennikov Künstlerischer Leiter des Gogol Center in Moskau.
 
In seiner ersten Oper Die Nase übt Dmitri Schostakowitsch eine ätzende Kritik am post-zaristischen, von Weltkrieg, Bürgerkrieg und zunehmendem Staatsterror gebeutelten Russland. Das Bild einer brutalen Gesellschaft voller körperlich und seelisch entstellter Duckmäuser und Gewalttäter wird musikalisch eingefangen im grotesken Wechsel verschiedenster Stilebenen. Ein absurder Albtraum um Verlustängste und Paranoia, um entmenschlichte Physiognomien und das Herausfallen aus der Norm.

Claus Guth wird knapp nach Kirill Serebrennikov als zweiter „Regisseur des Jahres“ ausgezeichnet. Seine Inszenierung von Bluthaus beschäftigt sich mit dem Weg der Hauptfigur Nadja. Welche Möglichkeiten, Perspektiven, Handlungsspielräume kann jemand haben, der ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten hat? Wie kann sich eine Welt zusammensetzen, die einmal zerstört wurde? Bluthaus wurde im Rahmen des ersten Ja. Mai-Festivals an der Bayerischen Staatsoper aufgeführt.

Claus Guth verbindet nicht nur seine Studienzeit mit München, der gebürtige Frankfurter hat hier auch an einigen Bühnen Oper inszeniert. Sein Interesse gilt dabei vermehrt zeitgenössischem Musiktheater, aber auch den Werken von Richard Strauss und Richard Wagner. Im Rahmen von Ja, Mai – Das neue Festival zeigt er Georg Friedrich Haas’ Oper Bluthaus in Kombination mit Monteverdis Lamento della ninfa und Ballo delle ingrate – einen kompletten Zyklus mit Monteverdis erhaltenen Werken inszenierte Claus Guth bereits für das Theater an der Wien. 2023 ist Semele seine dritte Arbeit an der Bayerischen Staatsoper.

NEUE REGELUNG FÜR BEGLEITKARTEN AB DEM 1.OKTOBER

Ab dem 1.Oktober 2022 werden die Preise für Begleitkarten angepasst. Begleitkarten von Pressekarten kosten ab dann 20€. Anfragen für Presse- und Begleitkarten können an [email protected] gerichtet werden.

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BAYERISCHE STAATSOPER
Max-Joseph-Platz 2 | 80539 München

Kontakt
Michael Wuerges
Direktor Strategische Kommunikation, Presse
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