Sommerrätsel

Inspirationsorte – Wo Künstler Urlaub machen.

Folgen Sie in diesem Rätsel einigen berühmten Künstlern in die Sommerferien! Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es mal kniffliger wird: beim Lösen sind alle Hilfsmittel erlaubt – niemand kann alles wissen, doch machen moderne Suchmaschinen oder Navigationsprogramme vieles leichter. Begeben Sie sich auf eine virtuelle Reise in Raum und Zeit und lassen Sie sich faszinieren von den Geschichten, die sie dabei am Wegesrand entdecken – und vielleicht gar nicht gesucht haben.

Viel Spaß!

Wenn Sie die Lösungen der ersten sieben Fragen haben, können Sie sich an die Beantwortung der Schlussfrage machen und so zwei Tickets für die Vorstellung von LE GRAND MACABRE am 26.10.2024 gewinnen.


Ausgedacht hat sich das ganze Thomas Herbst, Kontrabassist im Bayerischen Staatsorchester und verantwortlich für das Archiv der Musikalischen Akademie
Frage 1
Frage 1 – Wandern bei Nebel und Regen

Von Sommerferien der etwas anderen Art berichten die launigen Doppel-Briefe zweier Freunde ins Elternhaus des einen von ihnen. Die stürmische Überfahrt auf die musikalisch berühmteste Insel der Region beschreibt nur der Dichter ausführlicher, der Komponist kann einzig eine Notenzeile beisteuern, denn „er verträgt sich mit dem Meere besser als Künstler denn als Mensch, oder als Magen“, (so der Freund an die Eltern). Später arbeitet er den Einfall zu einer Ouvertüre aus, die manchmal auch nach der touristischen Hauptattraktion der Insel benannt ist, dem Ziel jener Bootsfahrt: eine sagenumwobene Höhle – schwarz, schallend –, in deren Innern das Wellengetöse des Meeres an Basaltpfeiler schlägt, vergleichbar einer ungeheuren Orgel; darin und davor nur das weite, graue Meer.

Wie lautet der Name der Insel?
Sechs Buchstaben, den zweiten Buchstaben benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Frage 2
Frage 2 – Gegenüber von Gegensätzen

Mäßigung war sicher keine Charaktereigenschaft dieses Komponisten: Endlich hatte er jemanden gefunden, der ihm alle Wünsche erfüllte, da mischte er sich in die Politik seines königlichen Gönners ein, begann ein Verhältnis mit der Frau des Dirigenten, der – eng mit ihm befreundet – die Uraufführung einer seiner Opern leitete; und so gab es keinen anderen Ausweg: Das Paar musste die Stadt verlassen. Zuflucht fanden sie an den Ufern eines Sees, der auch andere Komponisten anzog. Wären da nicht die Ausläufer der Berge, könnte man von dem Haus des einen das gut fünf Kilometer entfernte des anderen sehen.

Um Ruhe zum Komponieren zu haben, hatte dieser andere (um den es hier eigentlich geht) dort für sich und seine Frau ein Grundstück gekauft, eine Villa im modernsten Stil errichten lassen und sich sogar persönlich um die Bepflanzung des Gartens gekümmert. Kurz nach dem Einzug entstand hier innerhalb weniger Wochen eines seiner berühmtesten Werke, bevor er einige Jahre später die Villa für immer verlassen musste, weil ein Ereignis beinahe „das Jahrhundert in Asche verwandelte“ – so könnte man den Text einer Melodie paraphrasieren, die der Komponist ahnungsvoll in mehreren Werken zitiert (so auch in diesem).

Welchen Namen hat der Komponist seiner Villa gegeben?
Fünf Buchstaben, den ersten und den letzten Buchstaben benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Frage 3
Frage 3 – Arbeiten, wo andere Urlaub machen

„Ich schreibe Dir von der Terrasse eines eleganten kleinen Cafés. Ich sitze unter Bäumen und in meinen Haaren spielt eine kleine Brise – ganz und gar nicht unangenehm bei dieser Temperatur. Und was trinke ich? Sehr dünnen Tee mit zwei Scheiben Zitrone: nichts Besseres und nichts Ungefährlicheres. Du siehst also: ich sehe mich vor…“ – so der Brief eines Komponisten an seine Frau.

Schon in fortgeschrittenem Alter hatte dieser beschlossen, eine Oper zu schreiben. Seine Verpflichtungen als Direktor des Pariser Konservatoriums ließen ihm dazu allerdings kaum Zeit. Um das Werk zu Papier zu bringen blieben einzig die Sommermonate. Und die mussten so gut wie möglich genutzt werden, denn immer drohte am Horizont schon das Datum, an dem der Unterricht wieder beginnen sollte.

Die Stadt mit der belebten Uferpromenade und ihrem milden Klima war ihm sofort sympathisch: vielleicht, weil ihn die Landschaft an Ferien bei seinen Eltern und längst vergangene Kindertage erinnerte – jedenfalls fühlte er sich hier so wohl wie nirgends sonst. Zum Arbeiten hatte er sich ein großes, komfortables Hotel mit schattigem Park etwas oberhalb der Stadt mit überwältigender Aussicht auf die umliegenden Berge ausgesucht. Hier fand er die dafür nötige Ruhe und verbrachte die meiste Zeit des Tages in seinem Zimmer am Schreibtisch. Nur morgens unternimmt er regelmäßig einen kleinen Spaziergang durch den Park zum Ufer des Sees und in die Stadt, wo er in besagtes Café geht, Briefe zur Post bringt, dann mit der Seilbahn wieder zum Bahnhof hinauffährt und zum Hotel zurückläuft.

Auch weil das Gehör des Komponisten immer schlechter wurde, vergingen fünf Jahre, bis die Partitur fertig war – gerade noch rechtzeitig vor dem schon vertraglich festgesetzten Termin der Uraufführung in Monte Carlo. Lange hatte das Publikum auf eine Oper von dem Komponisten warten müssen (ähnlich übrigens wie die Titelfigur der Oper), und doch sei es ihm gelungen (so ein Kritiker damals mit Anspielung auf die Handlung) den Bogen seiner Kunst zu spannen und die Zuhörer ins Herz zu treffen. Auch wenn das Werk anfangs durchaus Erfolg hatte, ist es doch ein Geheimtipp unter Enthusiasten geblieben und erlebte seine deutsche Erstaufführung erst 2002.

Heute erinnert in der Stadt nicht mehr viel an den Aufenthalt des Komponisten; das majestätische Hotel wurde 1978 gesprengt, der Park überbaut, doch noch heute kann man – wie damals der Komponist – mit der Seilbahn bis zum Bahnhof hinauffahren und die Aussicht auf den See genießen.

Wie heißt die Seilbahn mit der damals innovativen Weichenkonstruktion heute?
Zehn Buchstaben, den zweiten Buchstaben benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Frage 4
Frage 4 – Traumort auf ewig

Der Komponist liebte (im Gegensatz zu seiner späteren Frau) das Landleben. Hier konnte er zumindest zweien seiner Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: der Jagd und dem Fahren schneller Autos. Besonders ein Ort hatte es ihm angetan – er schwärmt von ihm (in vielleicht nicht ganz ernst gemeinter, fast religiöser Begeisterung) als „höchster Wonne, Paradies, Eden, Siebtem Himmel, Elfenbeinturm, Königssitz“ und fährt sachlicher fort: „120 Einwohner in 12 Häusern. Friedliche Gegend mit prächtigem Buschwald bis zum Meer, bevölkert von Dam- und Schwarzwild, Hasen, Kaninchen, Fasanen, Schnepfen, Amseln, Finken und Spatzen. Unermessliches Sumpfgebiet. Prachtvolle und außergewöhnliche Sonnenuntergänge.“ Als guter Schütze erlegt er bei einem Jagdausflug hier schon mal 300 Blässhühner und drei Bekassinen.

Als er sich bei einem Autounfall ein Bein bricht, bringt er die Monate der Genesung mit Gipsbein hier zu und stellt seine nächste Oper fertig, die allerdings bei der Uraufführung in Mailand komplett durchfällt. Doch er komponiert weiter: wie immer vor allem nachts, wachgehalten von Unmengen an Kaffee und Zigaretten. Seine robuste Gesundheit bringt erst der Krebs ins Wanken. Nach einer missglückten Operation findet er am Ufer des geliebten Sees seine letzte Ruhestätte. Nur Monate vor seinem Tod äußert er in einem Brief an einen Freund: „Ich komme immer hier heraus und jage vom Boot aus Bekassinen. Einmal möchte ich hierherkommen und eine meine Opern im Freien hören.“ Dieser Wunsch erfüllt sich erst postum sechs Jahre später, und in dem daraus entstandenen Festival werden noch heute im Sommer für jährlich etwa 40.000 Zuschauer die Opern des Komponisten an seinem Lieblingsort aufgeführt.

Wie heißt das Dorf am See heute?
Vier Wörter mit fünf, drei, vier und sieben Buchstaben, den letzten Buchstaben des ersten Wortes benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Frage 5
Frage 5 – Insel des Tanzes

Schon seit der Antike ist der verführerische Reiz dieser Inselgruppe bekannt; von hier aus betören (so erzählt man) vogelförmige Wesen die vorbeifahrenden Seefahrer. Nach ihnen wurde sie auch benannt, ihr heute gebräuchlicher Name klingt allerdings eher nach Geflügel. Wie dem auch sei: auf zwei der berühmtesten Tänzer und Choreographen des 20. Jahrhunderts wirkte der Zauber.

Der erste von ihnen kam nur zufällig hier vorbei, war eigentlich auf dem Weg zu einer nahe gelegenen viel bekannteren Insel; und doch verliebte er sich sofort in die steinige, nur ab und an von Fischern besuchte Inselgruppe und konnte sie einige Jahre später, als er dank seines Erfolgs das nötige Geld dazu hatte, erwerben und sich hier eine großzügige Villa bauen lassen. Ihm hätte es gefallen (wie er in seiner Autobiografie schreibt), junge Tänzer aus aller Welt auf seine Insel einzuladen, damit sie dem erstickenden Materialismus des modernen Lebens entfliehen und sich wie er von der Naturschönheit der Insel und ihrer großartigen Landschaftskulisse inspirieren lassen könnten. Doch das blieb Projekt.

Nach seinem Tod kam die Inselgruppe dann in den Besitz eines zweiten noch berühmteren Tänzers und Choreographen, der hier in den letzten Jahren seines Lebens den Sommerurlaub verbrachte. Heute ist die ganze Inselgruppe ein Luxus-Hotel in Privatbesitz, sie geriet im Januar dieses Jahres in die Schlagzeilen, als sie nach einem jahrelangen Rechtsstreit vom italienischen Staat beschlagnahmt wurde – Ausgang ungewiss…

Fährt man an ihr vorbei, verändert die Inselgruppe immer wieder auf erstaunliche Weise ihre Form, sieht mal aus wie eine einzige oder wie zwei; doch die größte Überraschung erlebt derjenige, der ihre Umrisse von oben sieht.

Wie heißt die größte der drei Inseln?
Zwei Wörter mit je fünf Buchstaben, den zweiten Buchstaben des zweiten Wortes benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Frage 6
Frage 6 – Bergtour mit Folgen

Eine aussichtsreiche Tageswanderung auf den Spuren eines begeisterten Bergsteiger-Komponisten steht nun an. Auch wenn nicht ganz klar ist, welche Route er wählte und manche Wege heute anders verlaufen, wollen wir trotzdem, so gut es eben möglich ist, seine Wanderung nachzugehen versuchen.

Um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein, müssen wir bereits gegen 2 Uhr aufbrechen. Wir starten am Ufer eines Sees auf 600 Metern Höhe. Zuerst führt der Weg entlang eines hier Laine genannten Bächleins moderat bergan in Richtung einer mit hohen Tannen bestandenen Erhebung, bevor er auf ungefähr 890 Metern Höhe nach Süden abzweigt und dann stetig an Höhe gewinnt. Immer am Hang der links liegenden Vorberge entlang führt uns der Weg schließlich, während schon die Dämmerung einsetzt, auf 1310 Metern Höhe an den steilen Aufstieg zum Gipfel, den wir über einen Gratweg erreichen. Bei Sonnenaufgang bietet sich uns hier der freieste Ausblick auf die umliegenden majestätischen Bergketten und malerisch davor in der Ebene liegenden Seen. Ein schmaler, jedoch gut gangbarer Grat auf den benachbarten, nur wenig niedrigeren Gipfel wäre eine lohnende Fortsetzung, wir steigen jedoch zum grünblau vor uns liegenden Bergsee auf ca. 800 Mter ab (hierbei verfehlte der Komponist den Weg und musste drei Stunden in glühender Hitze herumklettern). Von dort geht es über eine alte Passstraße (858 Meter) mit wunderschönen Aussichten vorbei an einem Wasserfall hinunter zu dem See, von dem aus wir gestartet sind. Die neben dem alten Weg liegende Straße ist heute kurvenreich ausgebaut und deswegen besonders bei Motorradfahrern beliebt, daher ist die Strecke zum beschaulichen Wandern heute nicht mehr so geeignet. Die Straße gab es damals noch nicht, dafür wurde es für den Komponisten ab hier richtig gefährlich: ein Sturm entwurzelte Bäume, und Steinschläge gingen ins Tal ab. Nach kurzer Erholung in einem Gasthaus erreichte er seinen Ausgangspunkt erst nach zweistündigem Gewaltmarsch im Regen einmal um den See herum.

Umstritten ist, ob es wirklich nur diese eine Wanderung war, die den Komponisten zu einem erst viele Jahre später entstandenen Werk inspiriert hat, oder ob er darin nicht vielmehr neben seinen reichen alpinen Erfahrungen noch andere Einflüsse verarbeitet hat.

Auf welchen Gipfel führt diese Tour?
Zehn Buchstaben, den vorletzten Buchstaben benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Frage 7
Frage 7 – Lernen vom Wind und alten Bäumen

Eigentlich wollte er ja Matrose werden - aber der Sohn aus ärmlichen Verhältnissen erhielt irgendwann Klavierunterricht und schlug dann doch die Musikerlaufbahn ein. Mit der musikbegeisterten Nadeshda von Meck reiste er noch während seines Studiums durch Europa nach Russland, stand ihr dabei als Kammermusikpartner, Bearbeiter und zum Vierhändig-Spiel zur Verfügung und gab dem Sohn Klavierunterricht. Er gewann zwar einen renommierten Preis, konnte oder wollte aber den damit in ihn gesetzten Erwartungen nicht entsprechen und machte wie immer, was er für richtig hielt. Das für sein Bohème-Leben nötige Geld kam irgendwie zusammen; unter anderem auch, indem er Werke Richard Wagners (damals sozusagen en vogue) in den Salons zum Besten gab. Er selbst allerdings wollte in seinen Kompositionen einen völlig anderen Weg einschlagen – und das gelang ihm mit einer Oper, die ihn auf einen Schlag berühmt werden ließ. Fertig gestellt wurde sie auf dem Land beim Schwiegervater; denn ja, inzwischen hatte der fast vierzigjährige Bohemien geheiratet und seinem Leben einen etwas bürgerlicheren Anstrich gegeben. Seine Frau kränkelte und so verbrachte das Paar die Sommer auf dem Land.

Er schreibt seine Briefe nun in Gesellschaft von Hühnern, durchstreift so oft wie möglich die umliegende Auenlandschaft mit ihren alten Bäumen und arbeitet fleißig daran - nichts zu tun. Seinen Freunden in Paris berichtet er, dass all seine Kompositionspläne (unter anderem zu Texten von Edgar Allan Poe) Schiffbruch an einem reizenden kleinen Flüsschen in der Nähe erlitten hätten, und er statt zu arbeiten den Kontrapunkt von Bäumen und Wolken studiere. Eigentlich, so meint er, ließe sich die Kunst der Instrumentation sowieso viel besser vom Rauschen der Blätter im Wind lernen als aus Lehrbüchern. Ziemlich bald beginnt er dann aber doch wieder zu komponieren und zwar ein Orchesterwerk, das ganz von Natur inspiriert ist – allerdings eine seinem Aufenthaltsort völlig entgegengesetzte Landschaft schildert, die ihm aber aus Kindheitstagen vertraut ist.

Wo verbrachte der Komponist drei Sommer und begann dieses Stück?
Eine Tafel an einem ziemlich heruntergekommen einfachen Häuschen an der ehemaligen Nationalstraße weist noch heute darauf hin (allerdings mit falschen Jahreszahlen, wie man im Netz nachschauen kann).
Sieben Buchstaben, den letzten Buchstaben benötigen Sie für die Lösung der Schlussfrage.
Schluss
Ein besonderer Ort zum Schluss

Wenn Sie die rot hinterlegten Buchstaben aus den Lösungsworten richtig kombinieren, erhalten Sie den Namen eines Sees, der seit Anfang des 19. Jahrhunderts Komponisten und andere Künstler magisch anzuziehen scheint. Erstaunlich viele von ihnen verbrachten ihre Sommerferien hier und ließen sich von Natur, See und Bergen inspirieren. Einer schrieb hier eine lange verschollen geglaubte Sinfonie, ein anderer kaufte sich hier gar ein kleines Schloß, ein dritter zechte hier gemeinsam mit seinem Komponisten-Schwager im Biergarten (mit vom auch zeichnerisch begabten Komponisten festgehaltenen Folgen), aber auch Eifersuchtsdramen spielten sich hier ab, und ein Komponist wollte sogar im See seinem Leben ein Ende setzen. Spaziert man heute durch die malerischen Gassen der Orte an seinem Ufer, kann man an manchen Häusern Gedenktafeln entdecken, die an die Aufenthalte der Komponisten erinnern - und auch akustisch sind manche von ihnen immer noch präsent: auf speziell hierfür gefertigten Glocken erklingen vom Rathaus jeden Tag einige ihrer Melodien.
Auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper stehen in der nächsten Saison Werke von mindestens drei der vielen Komponisten, die hier Urlaub machten.

Welche Komponisten sind das?
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