La Fille du régiment

30. Mai: Jeanne d’Arc wird auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt.

_{BN: Wikimedia Commons/Vinzez Sozvr Zovzana: Johan of Arc - Archives Nationales (France) AE-II-2490- public domain} 

Jakob Michael Reinhold Lenz veröffentlicht sein bürgerliches Trauerspiel Die Soldaten.

14. Juli: Sturm auf die Bastille.

_{BN: Wikimedia Commons/Hajotthu - William Nutter: Sturm auf die Bastille am 14.7.1789 -  Goethe Nationalmuseum Weimar - gemeinfrei} 

26. August: Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Frauen blieben außen vor.

5. September: Olympe de Gouges verfasst die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin.

31. Juli: Frauen bringen eine von der phrygischen Freiheitsmütze gekrönten Spieß vor die Nationalversammlung und fordern im Namen von 76 Unterzeichnerinnen das Recht, mit Waffen ihr Land zu verteidigen.
10. August: Claire Lacombe und Théroigne de Méricourt beteiligen sich bewaffnet am Tuileriensturm.
21. September: Frankreich wird zur Republik erklärt.

21. Januar: König Ludwig XVI. wird hingerichtet. Am 16. Oktober folgt die Hinrichtung seiner Gemahlin Marie Antoinette.
3. November: Olympe de Gouges wird angeklagt, Royalistin zu sein, und durch die Guillotine hingerichtet. Noch im selben Jahr werden alle Frauenorganisationen im Land verboten.

29. November: Gaetano Donizetti wird als fünftes von insgesamt sechs Kindern in einem Armenviertel Bergamos geboren.

10. November: Napoleon Bonaparte wird zum Konsul gewählt. Ende der Französischen Revolution, Beginn des Konsulats.

21. März: Der „Code civil“ tritt in Kraft und nimmt alle Errungenschaften der Frauenbewegung wieder zurück.

Dritter Koalitionskrieg; Tripel-Allianz von Großbritannien, Russland und Österreich gegen Frankreich. „Frieden von Pressburg“, im Zuge dessen Österreich auf sämtliche Gebiete in Italien und im Südwesten des Reiches verzichten muss.

Vierter Koalitionskrieg. Preußen unterliegt den Franzosen.
April: Donizetti besucht die Lezioni Caritatevoli di Musica, eine Musikschule für Knaben aus ärmlichen Verhältnissen. Hier wird er in Gesang, Cembalo, Geige, Harmonielehre und Kontrapunkt unterrichtet, u. a. von dem aus Bayern stammenden Johann Simon Mayr. Trotz seines Talents ist seine musikalische Ausbildung aufgrund der mangelnden stimmlichen Begabung immer wieder gefährdet.

_{Museo delle storie di Bergamo, Museo Donizettiano, proprietà della Fondazione MIA – Congregazione della Misericordia Maggiore di Bergamo}
 

Napoleons Russlandfeldzug scheitert.                                                                                                                           

Russland, Preußen, Großbritannien, Österreich und Schweden verbünden sich gegen Napoleon. Eleonore Prochaska zieht unter dem Namen August Renz in den Krieg gegen Napoleon und fällt in der Schlacht an der Göhrde. In der Folge wurde sie als „Potsdamer Jeanne d’Arc“ verehrt. Napoleon wird in der „Völkerschlacht bei Leipzig“ geschlagen.

6. April: Napoleon dankt ab und geht nach Elba. „Erste Restauration“ und damit Wiedereinsetzung der Bourbonenmonarchie.

20. März – 8. Juli: „Herrschaft der Hundert Tage“. Napoleon übernimmt abermals die Herrschaft in Frankreich, bis er in Folge der „Schlacht bei Waterloo“ am 22. Juni endgültig seine Macht verliert. „Zweite Restauration“.

_{BN: Wikimedia Commons/Hohum -  Gemälde: William Sadler -
The Battle of Waterloo, 1815  - gemeinfrei} 

Donizetti geht – dank der Bestrebungen Simon Mayrs – nach Bologna und studiert dort Komposition bei Padre Stanislao Mattei. Seine erste Oper entsteht: Il Pigmalion.

<sub>BN: Gemälde: P. Stanislao Mattei - ca. 1780 - Convento di S. Giacomo Maggiore
- CC - BY 4.0 https://catalogo.cultura.gov.it /detail/ HistoricOrArtisticProperty/ 0800035380-0</sub>

Donizetti kehrt nach Bergamo zurück, wo er bis 1821 bleibt. Durch Mayrs Hilfe erhält er sein erstes Engagement seitens des venezianischen Impresarios Paolo Zancla für die Opera seria Enrico di Borgogna.
14. November: Uraufführung von Enrico di Borgogna am Teatro San Luca in Venedig und damit sein Debüt als Opernkomponist.

_{BN: Wikimedia Commonns/ Österreichische Nationalbibliothek - https://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ156143104 - gemeinfrei} 

bis 1820: Uraufführungen von Una follia, Le nozze in villa und Il falegname di divonia. Donizetti zeigt bereits zu Beginn seiner Karriere ein außerordentliches schöpferisches Tempo.

5. Mai: Napoleon stirbt.

_{BN: Wikimedia Commons/Michael Brandmüller - Napoleons Tod, vor 1852 - gemeinfrei} 

18. Januar: Die Uraufführung seines Melodramma eroico Zoraida di Granata am Teatro Argentina in Rom wird ein Triumph. Den Auftrag hatte Donizetti abermals seinem Lehrer Mayr zu verdanken, der höchstwahrscheinlich zugunsten seines Schülers selber auf den Auftrag verzichtete. Donizetti erhält einen Auftrag für das Teatro Nuovo in Neapel.
18. Februar: Donizetti trifft in Neapel ein. Vincenzo Bellini ist noch Schüler am Konservatorium in Neapel, Gioachino Rossini plant, die Bühnen in Neapel endgültig zu verlassen.
12. Mai: Erfolgreiches Debüt in Neapel mit der Uraufführung der Oper La Zingara.
26. Oktober: Sein Debüt an der Mailänder Scala mit Chiara e Serafina wird ein Misserfolg.

_{BN: Bibliothèque nationale de France -  Lithographie  - Heinrich E. von Wintter : Johannes Simon Mayr, 1817 -  ark:/12148/btv1b8422462q}

bis 1825: Uraufführungen weiterer Opern Donizettis in Rom und Neapel.

 

bis 1826: Donizetti ist als Musikdirektor am Teatro Carolino in Palermo engagiert.

_{BN: Wikimedia Commons/gemeinfrei} 

Donizetti schließt einen Vertrag mit Domenico Barbaja, dem Impresario des Teatro San Carlo in Neapel, der ihn auf drei Jahre verpflichtet und neben der Leitung des Theaters auch die Komposition von vier Opern pro Jahr vorsah (dementsprechend zwölf Opern in drei Jahren). Die Leitung des Theaters hatte er bis 1838 inne.

1. Juni: Der 31-jährige Donizetti heiratet die 19-jährige Römerin Virginia Vasselli, die er als 13-Jährige kennengelernt hatte. Die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis.

_{BN: Wikimedia Commons/Unkown author - aus: L ´illustrazione popolare, Fratelli Treves Editori - Milano, 1897  - public domain} 

August: Das erste Kind der Familie Donizetti wird zwei Monate zu früh geboren und verstirbt nach nur zwölf Tagen.

bis 1833: Uraufführungen in Neapel, Rom und Mailand. Mit dem triumphalen Erfolg von Anna Bolena in Mailand im Dezember 1830 macht er den Misserfolg seines Debüts wieder gut. Darüber hinaus verhilft das Werk ihm zu internationalem Erfolg, da es innerhalb kurzer Zeit in vielen europäischen Hauptstädten aufgeführt wurde.

_{BN: Wikimedia Commons/ Karl Pawlowitsch  Brjullow: Giuditta Pasta as Anne Boleyn, 19 Jh -  gemeinfrei} 

„Julirevolution“. Sturz der Bourbonen und Einsetzen von Louis Philippe von Orléans als König. Der sogenannte „Bürgerkönig“ läutet das „Goldene Zeitalter des französischen Bürgertums“ ein, die „Julimonarchie“. Die „Julirevolution“ hat Auswirkungen auf große Teile von Europa.

12. Mai: Die Uraufführung von L’elisir d’amore in Mailand wird zu einem der größten Erfolge von Donizettis Karriere.

_{BN: Wikimedia Commons/The New York Public Library - Item Id: 1166432 - https://digitalcollections.nypl.org/items/510d47dd-f763-a3d9-e040-e00a18064a99 - gemeinfrei} 

26. Dezember: Erfolgreiche Uraufführung von Lucrezia Borgia in Mailand. Donizetti führt eine neue Sitzordnung für das Orchester ein, bei der die einzelnen Instrumentengruppen in Sektionen in einem Halbkreis um den Dirigenten herum platziert sind. Diese Sitzordnung findet noch heute Anwendung.

_{BN: archive.org-https://archive.org/details /lucreziaborgiame00doni /page/n3/mode/2up-gemeinfrei}  

Donizetti wird zum Dozenten für Komposition am Konservatorium San Pietro a Majella in Neapel ernannt. Die Zensur in Neapel nimmt an Strenge zu, Donizetti muss das Libretto seiner neuen Oper Maria Stuarda grundlegend umarbeiten. Die neu zerechtgeflickte Version kommt am 18. Oktober unter dem neuen Titel Buondelmonte am Teatro San Carlo in Neapel zur Uraufführung. Ein Jahr später wird die Originalversion am Teatro alla Scala in Mailand gespielt.

_{BN: gemeinfrei} 

Donizetti wird von Rossini nach Paris eingeladen, um dort eine neue Oper für das Théâtre-Italien zu komponieren: Die Uraufführung von Donizettis Marino Faliero wird allerdings vom Triumph der neuen Oper Bellinis Puritani, die kurz zuvor uraufgeführt wurde, überschattet. Der Aufenthalt in Paris hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei Donizetti, insbesondere die Grand opéra und deren inszenatorische Komplexität.
26. September: Die Uraufführung von Lucia di Lammermoor in Neapel wurde ein erneuter Triumph.
9. Dezember: Donizettis Vater stirbt.

_{BN: Wikimedia Commons/gemeinfrei} 

Anfang des Jahres erleidet Donizettis Frau Virginia eine Totgeburt.
10. Februar: Donizettis Mutter stirbt.
Ende Juli – Anfang Oktober: Georg Büchner beginnt, sein Drama Woyzeck zu schreiben, das unvollendet bleibt.

Donizettis drittes Kind kommt ebenfalls zu früh zur Welt und überlebt nur eine Stunde.
30. Juli: Seine Frau Virginia Vasselli stirbt in Folge der Choleraepidemie.
29. Oktober: Erfolgreiche Uraufführung von Roberto Devereux in Neapel.

Sommer: Der König von Neapel, Ferdinand II., verbietet die Uraufführung von Donizettis neuer Oper Poliuto, obwohl die Zensur das Werk genehmigt hatte. Da auch die erhoffte Ernennung zum Direktor des Konservatoriums ausbleibt und er keine familiären Verbindungen mehr zu der Stadt hat, verlässt Donizetti Neapel.
Oktober: Donizetti kommt in Paris an. Hier stürzt er sich in Arbeit: zwei Aufträge für die Opéra (Umarbeitung von Poliuto zur Grand opéra Les Martyrs, Komposition von Le Duc d’Albe, die unvollendet blieb), zwei für die Opéra-comique (La Fille du régiment und Elisabeth, die dritte Überarbeitung von Otto mesi in due ore) sowie einen für das Théâtre de la Renaissance (L’Ange de Nisida, die nicht aufgeführt, aber später zu La Favorit umgearbeitet wurde). Darüber hinaus widmet er sich der Inszenierung und Umarbeitung einiger früherer Opern. Donizetti erobert die französischen Bühnen, ganz zum Unmut der französischen Komponist:innen.

_{BN: Aubert & Cie. (Drucker), Gaetano Donizetti (aus "Journal Le Charivari"), um 1848, Wien Museum Inv.-Nr. W 1469, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/320131/)}

11. Februar: Die Uraufführung von La Fille du régiment wird in der Kritik aufgrund der „Überpräsenz Donizettis“ auf den französischen Bühnen negativ aufgenommen. Doch schon bald darauf entwickelt sich die Oper zu einem Publikumsliebling. Im selben Jahr Uraufführungen von La Favorite und Les Martyrs.
30. Oktober: Erste Aufführung der italienischen Fassung mit Rezitativen von La Fille du régiment in Mailand.

_{BN: Bibliothèque nationale de France, département Bibliothèque-musée de l'opéra, BMO C-261 (14-1375) - Idno : ark:/12148/btv1b70018429}

Donizetti arbeitet in Rom, Mailand und Paris.                                                                      

Donizetti geht nach Wien. Bei einem Zwischenstopp in Bologna dirigiert er die italienische Erstaufführung von Rossinis Stabat mater. In Wien wird er vom Publikum mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Kaiser Ferdinand I. bietet ihm den Posten eines Kammerkapellmeisters und Hofkomponisten an, den Donizetti annimmt.

_{BN: Unbekannt, Kaiser Ferdinand I., um 1830–1840, Wien Museum Inv.-Nr. W 2430, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/374722/)}

3. Januar: Don Pasquale wird erfolgreich in Paris uraufgeführt und noch im selben Jahr auch in Wien gespielt. Der Komponist erleidet vermehrt Erschöpfungssymptome, Kopfschmerzen, Fieber und Schwindel und kann deshalb die Uraufführung von Caterina Cornaro nicht betreuen.
17. März: Münchner Erstaufführung der deutschsprachigen Fassung von La Fille du régiment am Königlichen Hof- und Nationaltheater. Flora Tristan fordert in ihrem Manifest L’Union ouvrière das Recht auf Arbeit, die moralische, geistige und berufliche Ausbildung von Frauen sowie die grundsätzliche Anerkennung der Gleichheit der Geschlechter vor dem Gesetz.

Flora Tristan fordert in ihrem Manifest L’Union ouvrière das Recht auf Arbeit, die moralische, geistige und berufliche Ausbildung von Frauen sowie die grundsätzliche Anerkennung der Gleichheit der Geschlechter vor dem Gesetz.

Donizetti nimmt zwei weitere Aufträge aus Paris an; beide Werke bleiben Entwürfe. Im Mai betreut er die Aufführung von Verdis Ernani in Wien.

Nach Donizettis Rückkehr nach Paris verhindert sein Gesundheitszustand, dass er seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Er erleidet einen Zusammenbruch auf offener Straße. Ärzte verbieten ihm das Komponieren, weswegen er viele gute Aufträge ablehnen muss. Seine besorgten Freunde verständigen seinen Bruder, der seinen Sohn (Donizettis Neffen) nach Paris schickt.

1. Februar: Donizetti wird – ohne sein Wissen und gegen seinen Willen – in die psychiatrische Anstalt Ivry-sur-Seine eingeliefert, wo er fast 17 Monate bleiben muss. Am 28. Februar diagnostizieren Ärzte bei Donizetti eine schwere degenerative Erkrankung des Nervensystems, vermutlich Endstadium der Syphilis, mit der er sich in jungen Jahren infiziert haben könnte. Die Einstufung als „Wahnsinniger“ durchschaut Donizetti schnell und bittet in herzzerreißenden Briefen an seine Freunde und Verwandten um Hilfe. Er fällt in eine tiefe Depression.

_{BN: Wikimedia Commons/Artist Unkown - Gaetano Donizetti, ca. 1835 - scanned from booklet with recording " Rosamonda d ´Inghilterra" by Donizetti, Opera Rara, ORC 13 - publid domain} 

Oktober: Donizettis Neffen gelingt es, ihn gegen den Widerstand der Ärzte und Behörden aus der Anstalt herauszuholen und nach Bergamo zu bringen. Donizetti ist zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig gelähmt und geistig umnachtet.

24. Februar: Die „Februarrevolution“ beendet die Herrschaft des „Bürgerkönigs“ und leitet die Zweite Französische Republik ein.
8. April: Donizetti stirbt. Bei seiner Beerdigung wird sein Sarg – von drei Musikkapellen, 400 Fackelträgern und etwa 4000 Menschen begleitet – durch Bergamo getragen. Er wird im Dom von Bergamo beigesetzt.

_{BN: Wikimedia Commons/Dimitris Kamaras - CC BY 2.0  - https://de.m.wikipedia.org/wiki/ Datei: Funerary_monument_ of_ Gaetano_ Donizetti, _Basilica_di_Santa_ Maria_Maggiore,_Bergamo_ Alta_ (31584374340).jpg}

La Fille du régiment wird zum 500. Mal in Paris aufgeführt.

_{BN:  Me Tarquini - La fille du regiment - by Atelier Nadar - Bibliothèque nationale de France, département Estampes et photographie, NA-238 (33)-FT 4- Idno  -ark:/12148/btv1b53193711t}

Das Grab Donizettis wird neben das von Simon Mayr verlegt.                                                                                     

bis 1889: Der Archäologe Hjalmar Stolpe gräbt ein Wikingergrab aus. Neben dem Skelett wird eine ganze Reihe an Waffen und Spielsteine gefunden. Obwohl das Skelett für einen Mann ungewöhnliche Merkmale aufweist, geht man davon aus, dass hier ein Wikingerkrieger begraben wurde, der „Krieger von Birka“.

Marguerite Durand gründet die feministische Tageszeitung La Fronde, bei der ausschließlich Frauen arbeiten. In den Artikeln fordern sie die Zulassung von Frauen zum Militärdienst und zu Parlamentsdebatten.

bis 1930: Bis zum Jahrhundertwechsel gibt es keine klare Assoziation von Kleidungsfarben zum Geschlecht eines Kindes. Danach beginnt sich der Kleidungsstil langsam zu wandeln, allerdings hauptsächlich im Stil. Pink und Hellblau werden für beide Geschlechter als „Babyfarben“ verwendet.

La Fille du régiment wird zum 1000. Mal in Paris aufgeführt.                                                                       

Juni: Die Fachzeitschrift Earnshaw’s Infants’ Department veröffentlicht einen Artikel über die Kleiderfarben von Kindern: „Die allgemein akzeptierte Regel lautet: Rosa für die Jungen und Blau für die Mädchen. Der Grund dafür ist, dass Rosa, eine entschiedenere und kräftigere Farbe, besser für Jungen geeignet ist, während Blau, das zarter und zierlicher ist, hübscher für Mädchen ist.“ Im selben Jahr schreibt das British Journal of Nursing: „Pink für Mädchen, Blau für Jungen.“

bis 1939: Jerry Siegel und Joe Shuster erschaffen den ersten Superhelden der Comicgeschichte: Superman.

_{BN: IMAGO/GRANGER  Historical Picture Archive}

Wonder Woman hat als erste Superheldin ihren ersten Auftritt in All Star Comics #8.

Simone de Beauvoir veröffentlicht ihr sozialgeschichtlich-philosophisches Werk Das andere Geschlecht, was die Grundlage für die zweite Welle des Feminismus bildet und die Kategorie „Geschlecht“ ins Zentrum stellt. Sie stellt die These auf, dass Geschlecht ein (gesellschaftliches) Konstrukt sei: „Man wird nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht.“

_{BN: Science History Images/Alamy Stock Photo} 

ab 1950: Pink und Hellblau werden zunehmend einstimmig Jungen (blau) und Mädchen (pink) zugeordnet.

_{BN: IMAGO/YAY Images} 

9. März: Die erste Barbie-Puppe wird beim New York Toy Fair vorgestellt. Sie trägt einen schwarz-weiß-gestreiften Badeanzug und einen Pferdeschwanz.

Frauen dienen im Sanitätsdienst bei der Bundeswehr. Sie werden auch an der Waffe ausgebildet, allerdings nur zum Selbstschutz.

_{BN:  IMAGO/teutopress}

Der Minicomic He-Man and the Power Sword des Masters of the Universe-Franchises wird veröffentlicht.

Barbie tritt in die Armee ein.                                                                                                                                                                                                 

Barbie tritt in die Luftwaffe ein. Judith Butler veröffentlicht ihr Buch Gender Trouble, in dem sie unterscheidet zwischen dem sozialen Geschlecht (mit dem Lehnwort aus dem Englischen: Gender) und dem biologischen (englisch: Sex). Basierend auf Beauvoirs Thesen führt Butler aus, dass die Einteilung der Menschen in die Kategorien „männlich“ und „weiblich“ lediglich ein Konstrukt sei, das die Biologie als Vorwand nähme, um Macht auszuüben. Basierend auf Austins Sprechakt-Theorie stellt sie die These auf, dass das Geschlecht (bzw. Gender) einer Person durch performative Akte gebildet werde, im Zuge sich immerfort wiederholender Praktiken.

Barbie tritt in die Navy ein.                                                                                                                                        

Barbie tritt den Marines bei und kandidiert seit 1992 bei jeder Wahl als Präsidentin.

Tanja Kreil bewirbt sich als Soldatin und Waffenelektronikerin bei der Bundeswehr und wird abgelehnt, da laut Grundgesetz Frauen zwar Soldatin werden, aber nicht den Dienst an der Waffe leisten dürfen. Kreil klagt und gewinnt: Im Jahr 2000 urteilt der Europäische Gerichtshof, dass Frauen auch zum Dienst an der Waffe zugelassen werden müssen.

April: Die ersten Soldatinnen treten in die Kampftruppe ein.                                                                                            

Juli: Erste Offiziersanwärterinnen bei der Bundeswehr.                                                                                

Die schwedische Bioarchäologin Anna Kjellström veröffentlichte eine neue Untersuchung des „Kriegers von Birka“, in der sie zum Urteil kommt, dass der „Krieger von Birka“ in Wahrheit eine Kriegerin war. Später kann das Team um die Archäologin Charlotte Hedenstierna-Jonson dies anhand von DNS aus den Knochen beweisen. Ihnen zufolge war die Kriegerin vermutlich eine angesehene Taktikerin: „Auf ihrem Schoß befanden sich Spielsteine. Das lässt darauf schließen, dass sie die Anführerin und diejenige war, die die Taktiken plante.“

Der Film Barbie kommt ins Kino und kritisiert gängige Erwartungen an die Geschlechter und Geschlechterrollen vor einem breiten Publikum.

_{BN: IMAGO/FAMOUS}