WINGS OF MEMORY

Choreographie Jiří Kylián, Sidi Larbi Cherkaoui, Pina Bausch. Musik Claude Debussy, Lukas Foss, Alessandro Marcello, Giovanni Battista Pergolesi, Nitin Sawhney, Igor Strawinsky, Giuseppe Torelli, Antonio Vivaldi.

Dreiteiliger Ballettabend („Bella Figura" 1995, „Faun" 2009, „Das Frühlingsopfer" 1975)

empfohlen ab 12 Jahren
Dauer ca. 2 Stunden 15 Minuten, 2 Pausen

Bella Figura ca. 30 Minuten
20 Minuten Pause
Faun ca. 15 Minuten
35 Minuten Pause
Das Frühlingsopfer ca. 35 Minuten

„Das Frühlingsopfer“ ist eine Koproduktion des Bayerischen Staatsballetts und der Pina Bausch Foundation.

Einführungen finden jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (ausgenommen am Premierenabend) im 1. Rang im Vorraum zur Königsloge statt.
Sitzplätze nur begrenzt vorhanden, Dauer ca. 20 Min.

Die Ballettfestwoche folgt in der Spielzeit 2024/25 einem etwas geändertem Konzept: Anstelle eines Repertoire-Querschnitts mit den Highlights der Saison präsentiert das Ensemble an sechs Tagen in einer einmaligen Aufführungsserie den Dreiteiler Wings of Memory. Im Mittelpunkt steht Bauschs epochemachende Interpretation von Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps. 1975 im Opernhaus Wuppertal uraufgeführt, zählt das 35-minütige Werk heute zu einem der Meilensteine der Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts. Des Weiteren zu sehen sind Sidi Larbi Cherkaouis Duett Faun (2009) mit Musik von Claude Debussy und Nitin Sawhney sowie Bella Figura von Jiří Kylián, das im Jahr 1995 entstand und 2002 ins Repertoire des Bayerischen Staatsballetts Eingang fand.

Das Gedächtnis an das Vorangegangene kann das heutige Tanzschaffen beflügeln, in diesem Sinne versammelt Wings of Memory drei choreographische Meisterwerke, die alle auf bedeutende Stationen der Tanz- und Musikgeschichte verweisen. Jiří Kyliáns Bella Figura schickt neun Tänzer:innen auf eine „Reise durch Zeit, Raum und Licht“, wie es der Choreograph ausdrückte. Grundlage ist Barockmusik, unter anderem zwei Sätze aus Pergolesis legendärem Stabat Mater. Sidi Larbi Cherkaouis Faun ist nicht ohne das seinerzeit aufsehenerregende Tanzstück von Vaclav Nijinsky zu denken, das dieser 1912 auf Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune choreographierte. Für Sidi Larbi Cherkaouis Stück hat der britische Komponist Nitin Sawhney zusätzliche, elektronisch erzeugte Musik komponiert. Pina Bauschs Choreographie Das Frühlingsopfer auf Strawinskys skandalumwitterte Ballettmusik Le Sacre du printemps (1913) ist als Ritual konzipiert. Die mit dem Menschenopfer verbundene Grausamkeit wird in Bauschs Choreographie mit einer großen Sensibilität und Lebensenergie dargestellt, ohne das dem Thema zugrunde liegende Existenzielle zu verschleiern.