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Dramma giocoso in zwei Akten
Komponist Wolfgang Amadeus Mozart · Libretto von Lorenzo Da Ponte
In italienischer Sprache · Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache
Mittwoch, 19. Februar 2003
19.00 Uhr – 22.35 Uhr
Nationaltheater
Dauer ca. 3 Stunden 35 Minuten
Preise PH
#BSOcosi
zur StücknavigationBesetzung
- Musikalische Leitung
- Peter Schneider
- Inszenierung
- Dieter Dorn
- Bühne und Kostüme
- Jürgen Rose
- Licht
- Max Keller
- Chor
- Sören Eckhoff
- Fiordiligi
- Amanda Roocroft
- Dorabella
- Sophie Koch
- Guglielmo
- Martin Gantner
- Ferrando
- Jeremy Ovenden
- Despina
- Julie Kaufmann
- Don Alfonso
- Thomas Allen
- Bayerisches Staatsorchester
Medien
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So machen's nicht alle. "Diese" Così ist ein Juwel des Mozart-Repertoires an der Bayerischen Staatsoper! Die Produktion von Dieter Dorn zeigt sehr klar und sehr deutlich die bitterböse Geschichte von Partnertausch und Partnertäuschung zweier Paare.
1. Akt
Don Alfonso, zynisch veranlagter Philosophentyp der Aufklärungsepoche, fühlt sich herausgefordert durch die Offiziere Ferrando und Guglielmo: Sie preisen für seinen Geschmack zu überschwänglich die Schönheit, vor allem aber die Treue ihrer Verlobten, der Schwestern Dorabella und Fiordiligi. Alfonso ist grundsätzlich skeptisch, was weibliche Treue betrifft. Deshalb schlägt er den heftig protestierenden Freunden eine Wette um hundert Zechinen vor: Innerhalb eines Tages soll die Treue der jungen Frauen auf die Probe gestellt werden. Ferrando und Guglielmo gehen auf den Handel ein. Sie versprechen, Alfonsos Anweisungen bedingungslos zu folgen. Bleiben die Verlobten standhaft, so sind die jungen Männer die Gewinner.
Dorabella und Fiordiligi erwarten ihre Verlobten. An ihrer Stelle erscheint Alfonso mit der Hiobsbotschaft, die beiden Offiziere müssten unverzüglich in den Krieg ziehen. Mit großem, von den Männern gespieltem, von den Damen tief empfundenem Trennungsschmerz nehmen die Paare Abschied voneinander.
Durch Bezahlung sichert sich Don Alfonso die tätige Hilfe der Kammerzofe Despina, der Bediensteten der beiden Damen. Sie soll Ferrando und Guglielmo, verkleidet als reiche Albaner, bei den Damen einführen. Die Fremden bestürmen unerkannt die eigenen Geliebten mit frechen Anträgen, wobei sie ihre anverlobten Bräute auswechseln. Sie werden entrüstet von diesen zurückgewiesen. Die Freunde wollen bereits triumphieren. Aber Alfonso erinnert sie an den Handel, dessen Frist noch nicht abgelaufen ist. So gehen die Männer zum erneuten Angriff über und täuschen einen Selbstmordversuch aus enttäuschter Liebe vor. In den Damen beginnt sich Mitleid zu regen. Despina, als Arzt verkleidet, erweckt die Scheintoten zu neuem Leben. Die starten erneut einen stürmischen Angriff. Daraufhin entfliehen die Damen verwirrt.
2. Akt
Despina, mit Alfonso mittlerweile im besten Einvernehmen, wirbt bei ihren Damen für die fremden Liebhaber. Dorabella und Fiordiligi entschließen sich nach langem Geziere, nur zum Spaß auf einen Flirt einzugehen. Schneller als zu erwarten erliegt Dorabella dem Werben Guglielmos. Fiordiligi hingegen kämpft verzweifelt um ihre Standfestigkeit. Die Freundschaft zwischen den jungen Männern erfährt einen ersten gefährlichen Riss.
Fiordiligi beschließt gleichsam als heilsame Gegenmaßnahme gegen alle Anfechtungen, ihrem Verlobten ins Feld nachzureisen. Als Ferrando ihr plötzlich nochmals entgegentritt, wird sie schwankend und nachgiebig: Sie kann seinen Liebesschwüren nicht länger widerstehen.
Den enttäuschten Freunden hält der Sieger Don Alfonso seine zynische Lebensphilosophie entgegen: Così fan tutte so machen es alle.
Die Hochzeit der beiden neuen Paare wird eilends vorbereitet. Despina tritt, in neuer Verkleidung, als Notar auf. Mitten in dieTrauungszeremonie platzen die aus dem Krieg zurückkehrenden alten Geliebten Ferrando und Guglielmo. Es gibt Enttäuschung und Vorwürfe gegen die Damen auf Seiten der Männer, Schuldgefühle, Scham und Reue bei den Damen. Alfonso deckt das von ihm angezettelte Spiel auf und mahnt zur Versöhnung. Inmitten der KatzenjammerStimmung will sich keiner seinem Vorschlag entziehen. Die Paare akzeptieren die Versöhnung als die immer noch beste aller denkbaren Lösungen.
© Bayerische Staatsoper
Premiere von Wolfgang Amadeus Mozarts "Così fan tutte" am 31. Januar 1993 im Alten Residenztheater (Cuvilliés-Theater)
Biografien
Dieter Dorn, geboren in Leipzig, studierte Theaterwissenschaft an der dortigen Hochschule und Schauspiel an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Er inszenierte am Schauspielhaus Hamburg, am Wiener Burgtheater, an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin und bei den Salzburger Festspielen. Von 1983 bis 2001 war er Intendant der Münchner Kammerspiele, von 2001 bis 2011 in gleicher Funktion am Bayerischen Staatsschauspiel. Er ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 1986 Direktor der Abteilung Darstellende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine Operninszenierungen umfassen u. a. Der fliegende Holländer bei den Bayreuther Festspielen, Tristan und Isolde an der Metropolitan Opera in New York, Der Ring des Nibelungen an der Oper Genf sowie La traviata an der Staatsoper Berlin. Im Repertoire der Bayerischen Staatsoper: Le nozze di Figaro, Così fan tutte.