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Komödie für Musik in drei Aufzügen
Komponist Richard Strauss · Libretto von Hugo von Hofmannsthal
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Sonntag, 11. Juni 2006
17.00 Uhr – 21.45 Uhr
Nationaltheater
Dauer ca. 4 Stunden 45 Minuten · 1. Akt (ca. 17.00 - 18.15 Uhr) · Pause (ca. 18.15 - 18.55 Uhr) · 2. Akt (ca. 18.55 - 19.55 Uhr) · Pause (ca. 19.55 - 20.30 Uhr) · 3. Akt (ca. 20.30 - 21.30 Uhr)
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Besetzung
- Musikalische Leitung
- Peter Schneider
- Nach einer Konzeption von
- Otto Schenk
- Chöre
- Sören Eckhoff
- Die Feldmarschallin
- Adrianne Pieczonka
- Der Baron Ochs auf Lerchenau
- Kristinn Sigmundsson
- Octavian
- Daniela Sindram
- Herr von Faninal
- Martin Gantner
- Sophie
- Marlis Petersen
- Jungfer Marianne Leitmetzerin
- Irmgard Vilsmaier
- Valzacchi
- Ulrich Reß
- Annina
- Cynthia Jansen
- Ein Polizeikommissar
- Gerhard Auer
- Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin
- Kevin Conners
- Der Haushofmeister bei Faninal
- Francesco Petrozzi
- Ein Notar
- Christian Rieger
- Ein Wirt
- Francesco Petrozzi
- Ein Sänger
- Piotr Beczala
- Drei adelige Waise
- Stanislava Stoytcheva
- Drei adelige Waise
- Jana Kurucová
- Drei adelige Waise
- Barbara Schmidt-Gaden
- Eine Modistin
- Akiko Okazaki
- Ein Tierhändler
- Maximilian Schmitt
- Bayerisches Staatsorchester
- Chor der Bayerischen Staatsoper
Medien
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"Dieser" Rosenkavalier: Publikumsliebling! Richard Strauss' walzerselige, große "Mozart-Oper" von 1911: Eine kluge Frau, ein junger Mann, ein noch jüngeres Mädchen und ein libidinöser Baron. Vier Menschen versuchen sich bei schönster Musik und mit klügstem Text sehr nahe zu kommen. Turbulentes Ergebnis: Liebe, Triebe und Intrige! Klassisch gültige Rokoko-Pracht-Produktion: "Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein". Kann doch!
1. Akt
Der junge Graf Rofrano, auch Octavian oder Quinquin genannt, hat mit Marie-Theres, der Gemahlin des Fürsten Feldmarschall von Werdenberg, eine leidenschaftliche Liebesnacht verbracht. Beim anschließenden Frühstück werden sie durch Lärm im Vorzimmer gestört. Es ist aber nicht etwa der Feldmarschall, der vorzeitig von der Jagd heimkehren könnte, sondern ein entfernter Verwandter der Marschallin, der Baron Ochs auf Lerchenau, der ihr einen morgendlichen Besuch abstattet. Octavian versteckt sich und verkleidet sich als Kammerzofe Mariandel – mit ihr möchte der Baron am liebsten sofort ein Stelldichein verabreden. Und hier beginnt das Spiel der gegenseitigen Täuschungen und Verwechslungen.
Der Baron ist im Begriff, die junge Sophie, Tochter des wohlhabenden Neugeadelten Faninal, zu heiraten und bittet die Marschallin um einen Bräutigamsaufführer, der nach alter Sitte der Braut vor der Hochzeit die symbolische silberne Rose überreichen soll. Die Marschallin schlägt Octavian für diese Aufgabe vor.
Während des folgenden Levers empfängt die Marschallin außer verschiedenen Lieferanten und Bittstellern auch ein Intrigantenpaar, Valzacchi und Annina, die ihre Dienste anpreisen. Während der Baron mit einem Notar seinen Ehevertrag bespricht, trägt ein protegierter Sänger eine italienische Arie vor, die schildert, wie sich ein verliebter Mensch vergebens gegen seine Leidenschaft wehrt. Der Inhalt dieser Arie, vor allem aber die mäßige Arbeit des Friseurs stimmen die Marschallin melancholisch; sie entlässt alle Anwesenden. In einem Monolog denkt sie über das Alter und die Vergänglichkeit des Glücks nach. Sie ist bereit, den erregten Octavian davon zu überzeugen, dass ihre Liebesbeziehung eines Tages enden werde. Sie bittet den jungen Mann zu gehen. Allein zurückgeblieben lässt sie ihm die silberne Rose bringen, die er der jungen Sophie überreichen soll.
2. Akt
Letzte Hochzeitsvorbereitungen im Stadtpalais des Herrn von Faninal. Man erwartet Octavian, der mit prächtigem Gefolge erscheint und in einer feierlichen Zeremonie der schüchternen Sophie die silberne Rose überreicht. Dieser Augenblick führt für beide zu einer schicksalhaften Begegnung. Nun aber wird Sophie der ihr zugedachte Ehemann vorgestellt, und sie ist über den sehr viel älteren, ungehobelten Mann mehr als erschrocken. Ihr Widerwille wächst, als der Baron sie ungalant zu beruhigen sucht.
Während der Baron seinen Heiratsantrag bespricht, sprechen Octavian und Sophie miteinander und verlieben sich ineinander. Sophie ist entschlossen, den Baron nicht zu heiraten. Ein Skandal für Herrn von Faninal! Octavian legt sich gar mit dem Baron an, fordert ihn zum Duell und verletzt ihn leicht. In dieser Aufregung scheint der Baron der einzig gelassene zu sein. Das Intrigantenpaar, zuvor dem Baron verpflichtet, hat inzwischen die Partei gewechselt und gegen ein gutes Honorar mit Octavian einen Plan besprochen: Dem Baron soll ein Brief der Kammerzofe Mariandel überbracht werden, worin diese –sprich Octavian – ihn zu einem Rendezvous bittet ...
Aufgeräumt genießt der blessierte Baron seine Vorfreude auf das verhängnisvolle Treffen.
3. Akt
Im Extra-Zimmer eines Wiener Beisls probt das Intrigantenpaar mit seinen Gehilfen das Programm, mit dem der Baron bei seinem Treffen mit der vermeintlichen Kammerzofe öffentlich bloßgestellt und blamiert werden soll.
Der Baron und die sentimentale Kammerzofe sitzen beim Souper, und der Baron ist sichtlich irritiert von der Ähnlichkeit der Zofe mit dem jungen Octavian.
Da beginnt auf ein unsichtbares Zeichen der verabredete Spuk in allen Ecken des Raumes. Zudem taucht Annina auf, als sitzengelassene Ehefrau des Barons mit vielen Kindern. Der Baron ruft nach der Polizei. Das Netz der Intrigen zieht sich zusammen. Die ohnmächtige Wut des Herrn von Faninal, das Eintreffen der Marschallin und die Rückverwandlung des Mariandel in Octavian, dies alles lässt den Baron schließlich lärmend das Feld räumen. Er hat verstanden.
Die Marschallin steht nun zum ersten Mal dem jungen Paar, Octavian und Sophie, gegenüber – und sie löst Octavians Konflikt, indem sie auf ihn verzichtet.
Octavian und Sophie sind nun allein. Gemeinsam besingen sie ihr gegenwärtiges und ihr künftiges Glück.
© Bayerische Staatsoper
Biografien
Otto Schenk, geboren in Wien, studierte am Max-Reinhardt-Seminar seiner Heimatstadt und begann seine Laufbahn als Schauspieler am Wiener Volkstheater sowie am Theater in der Josefstadt in Wien. Als Opernregisseur debütierte er 1957 am Salzburger Landestheater mit der Zauberflöte. Seit 1966 war er ständiger Regisseur an der Wiener Staatsoper. Er inszenierte weiterhin an den führenden Opernhäusern, u. a. in Mailand, London, New York, Chicago, München, Hamburg, Berlin sowie bei den Salzburger Festspielen und am Wiener Burgtheater. Von 1988 bis 1996 war er Direktor am Theater in der Josefstadt. Als Schauspieler und Rezitator war er weltweit erfolgreich. Inszenierungen an der Bayerischen Staatsoper: La bohème, Simon Boccanegra, Der Rosenkavalier, Die Fledermaus, La traviata, Don Carlo. (Stand: 2017)