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Komödie für Musik in drei Aufzügen
Komponist Richard Strauss · Libretto von Hugo von Hofmannsthal
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Samstag, 11. Februar 2017
16.00 Uhr – 20.30 Uhr
Nationaltheater
Dauer ca. 4 Stunden 30 Minuten · 1. Akt (ca. 16.00 - 17.15 Uhr) · Pause (ca. 17.15 - 17.55 Uhr) · 2. Akt (ca. 17.55 - 18.55 Uhr) · Pause (ca. 18.55 - 19.30 Uhr) · 3. Akt (ca. 19.30 - 20.30 Uhr)
Preise L
Download Besetzungszettel (PDF) zur StücknavigationBesetzung
- Musikalische Leitung
- Kirill Petrenko
- Nach einer Konzeption von
- Jürgen Rose, Otto Schenk
- Chöre
- Sören Eckhoff
- Die Feldmarschallin
- Anja Harteros
- Der Baron Ochs auf Lerchenau
- Günther Groissböck
- Octavian
- Angela Brower
- Herr von Faninal
- Markus Eiche
- Sophie
- Golda Schultz
- Jungfer Marianne Leitmetzerin
- Christiane Kohl
- Valzacchi
- Ulrich Reß
- Annina
- Heike Grötzinger
- Ein Polizeikommissar
- Peter Lobert
- Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin
- Matthew Grills
- Der Haushofmeister bei Faninal
- Kevin Conners
- Ein Notar
- Christian Rieger
- Ein Wirt
- Dean Power
- Ein Sänger
- Andrej Dunaev
- Drei adelige Waise
- Anna El-Khashem
- Drei adelige Waise
- Niamh O’Sullivan
- Drei adelige Waise
- Alyona Abramowa
- Eine Modistin
- Selene Zanetti
- Ein Tierhändler
- Joshua Owen Mills
- Bayerisches Staatsorchester
- Chor der Bayerischen Staatsoper
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zur StücknavigationMehr dazu
"Dieser" Rosenkavalier: Publikumsliebling! Richard Strauss' walzerselige, große "Mozart-Oper" von 1911: Eine kluge Frau, ein junger Mann, ein noch jüngeres Mädchen und ein libidinöser Baron. Vier Menschen versuchen sich bei schönster Musik und mit klügstem Text sehr nahe zu kommen. Turbulentes Ergebnis: Liebe, Triebe und Intrige! Klassisch gültige Rokoko-Pracht-Produktion: "Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein". Kann doch!
1. Akt
Der junge Graf Rofrano, auch Octavian oder Quinquin genannt, hat mit Marie-Theres, der Gemahlin des Fürsten Feldmarschall von Werdenberg, eine leidenschaftliche Liebesnacht verbracht. Beim anschließenden Frühstück werden sie durch Lärm im Vorzimmer gestört. Es ist aber nicht etwa der Feldmarschall, der vorzeitig von der Jagd heimkehren könnte, sondern ein entfernter Verwandter der Marschallin, der Baron Ochs auf Lerchenau, der ihr einen morgendlichen Besuch abstattet. Octavian versteckt sich und verkleidet sich als Kammerzofe Mariandel – mit ihr möchte der Baron am liebsten sofort ein Stelldichein verabreden. Und hier beginnt das Spiel der gegenseitigen Täuschungen und Verwechslungen.
Der Baron ist im Begriff, die junge Sophie, Tochter des wohlhabenden Neugeadelten Faninal, zu heiraten und bittet die Marschallin um einen Bräutigamsaufführer, der nach alter Sitte der Braut vor der Hochzeit die symbolische silberne Rose überreichen soll. Die Marschallin schlägt Octavian für diese Aufgabe vor.
Während des folgenden Levers empfängt die Marschallin außer verschiedenen Lieferanten und Bittstellern auch ein Intrigantenpaar, Valzacchi und Annina, die ihre Dienste anpreisen. Während der Baron mit einem Notar seinen Ehevertrag bespricht, trägt ein protegierter Sänger eine italienische Arie vor, die schildert, wie sich ein verliebter Mensch vergebens gegen seine Leidenschaft wehrt. Der Inhalt dieser Arie, vor allem aber die mäßige Arbeit des Friseurs stimmen die Marschallin melancholisch; sie entlässt alle Anwesenden. In einem Monolog denkt sie über das Alter und die Vergänglichkeit des Glücks nach. Sie ist bereit, den erregten Octavian davon zu überzeugen, dass ihre Liebesbeziehung eines Tages enden werde. Sie bittet den jungen Mann zu gehen. Allein zurückgeblieben lässt sie ihm die silberne Rose bringen, die er der jungen Sophie überreichen soll.
2. Akt
Letzte Hochzeitsvorbereitungen im Stadtpalais des Herrn von Faninal. Man erwartet Octavian, der mit prächtigem Gefolge erscheint und in einer feierlichen Zeremonie der schüchternen Sophie die silberne Rose überreicht. Dieser Augenblick führt für beide zu einer schicksalhaften Begegnung. Nun aber wird Sophie der ihr zugedachte Ehemann vorgestellt, und sie ist über den sehr viel älteren, ungehobelten Mann mehr als erschrocken. Ihr Widerwille wächst, als der Baron sie ungalant zu beruhigen sucht.
Während der Baron seinen Heiratsantrag bespricht, sprechen Octavian und Sophie miteinander und verlieben sich ineinander. Sophie ist entschlossen, den Baron nicht zu heiraten. Ein Skandal für Herrn von Faninal! Octavian legt sich gar mit dem Baron an, fordert ihn zum Duell und verletzt ihn leicht. In dieser Aufregung scheint der Baron der einzig gelassene zu sein. Das Intrigantenpaar, zuvor dem Baron verpflichtet, hat inzwischen die Partei gewechselt und gegen ein gutes Honorar mit Octavian einen Plan besprochen: Dem Baron soll ein Brief der Kammerzofe Mariandel überbracht werden, worin diese –sprich Octavian – ihn zu einem Rendezvous bittet ...
Aufgeräumt genießt der blessierte Baron seine Vorfreude auf das verhängnisvolle Treffen.
3. Akt
Im Extra-Zimmer eines Wiener Beisls probt das Intrigantenpaar mit seinen Gehilfen das Programm, mit dem der Baron bei seinem Treffen mit der vermeintlichen Kammerzofe öffentlich bloßgestellt und blamiert werden soll.
Der Baron und die sentimentale Kammerzofe sitzen beim Souper, und der Baron ist sichtlich irritiert von der Ähnlichkeit der Zofe mit dem jungen Octavian.
Da beginnt auf ein unsichtbares Zeichen der verabredete Spuk in allen Ecken des Raumes. Zudem taucht Annina auf, als sitzengelassene Ehefrau des Barons mit vielen Kindern. Der Baron ruft nach der Polizei. Das Netz der Intrigen zieht sich zusammen. Die ohnmächtige Wut des Herrn von Faninal, das Eintreffen der Marschallin und die Rückverwandlung des Mariandel in Octavian, dies alles lässt den Baron schließlich lärmend das Feld räumen. Er hat verstanden.
Die Marschallin steht nun zum ersten Mal dem jungen Paar, Octavian und Sophie, gegenüber – und sie löst Octavians Konflikt, indem sie auf ihn verzichtet.
Octavian und Sophie sind nun allein. Gemeinsam besingen sie ihr gegenwärtiges und ihr künftiges Glück.
© Bayerische Staatsoper
Biografien
Kirill Petrenko wurde 1972 in Omsk geboren und studierte dort an der Musikfachschule Klavier. Mit elf Jahren trat er als Pianist zum ersten Mal mit dem Omsker Symphonieorchester öffentlich auf. 1990 übersiedelte die Familie (Vater Geiger, Mutter Musikwissenschaftlerin) nach Vorarlberg, wo der Vater eine Stelle als Orchestermusiker und Musiklehrer annahm. Kirill Petrenko studierte zuerst weiter in Feldkirch und dann Dirigieren an der Musikuniversität in Wien.
Direkt nach dem Abschluss engagierte ihn Nikolaus Bachler an die Wiener Volksoper. Von 1999 bis 2002 war Kirill Petrenko Generalmusikdirektor am Meininger Theater. Mit seinem Dirigat von Wagners Der Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Christine Mielitz und in der Ausstattung von Alfred Hrdlicka erregte er 2001 zum ersten Mal internationales Aufsehen. Im Jahr 2002 trat Kirill Petrenko sein Amt als Generalmusikdirektor an der Komischen Oper Berlin an, wo er bis 2007 eine Reihe von prägenden Produktionen leitete.
Parallel zu seinen Positionen in Meiningen und Berlin entwickelte sich rasch seine internationale Karriere. Im Jahre 2000 debütierte Kirill Petrenko beim Maggio Musicale Fiorentino, 2001 an der Wiener Staatsoper und der Semperoper Dresden, 2003 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Opéra national de Paris, am Royal Opera House Covent Garden in London, an der Bayerischen Staatsoper sowie an der Metropolitan Opera in New York. Von 2006 bis 2008 erarbeitete er gemeinsam mit Peter Stein in Lyon Inszenierungen der drei Puschkin-Opern Tschaikowskys (Mazeppa, Eugen Onegin und Pique Dame), die im Frühjahr 2010 auch als Zyklus gezeigt wurden.
Seit seinem Weggang von der Komischen Oper Berlin war Kirill Petrenko als Dirigent freischaffend tätig. In dieser Zeit leitete er unter anderem 2009 an der Bayerischen Staatsoper die Neuproduktion von Janáčeks Jenůfa. In Frankfurt interpretierte er Mussorgskys Chowanschtschina, Pfitzners Palestrina und Puccinis Tosca. Im Jahr 2011 folgten dann zwei Neuproduktionen von Tristan und Isolde, zuerst an der Opéra National de Lyon und dann bei der Ruhrtriennale.
Zu den wichtigsten Orchestern, die Kirill Petrenko bisher geleitet hat, gehören die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Bayerische Staatsorchester, das Sinfonieorchester des WDR Köln, die Hamburger Philharmoniker und das NDR-Sinfonieorchester Hamburg, das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das Concertgebouworkest Amsterdam, das Radio-Symphonieorchester Wien, die Wiener Symphoniker, das Cleveland Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, das Oslo Philharmonic Orchestra, das Orchestra Santa Cecilia in Rom, das Orchester der RAI Turin und das Israel Philharmonic Orchestra. Außerdem dirigierte Kirill Petrenko Konzerte bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen. Von 2013 bis 2015 leitete er Der Ring des Nibelungen bei den Bayreuther Festspielen.
Im Herbst 2013 trat Kirill Petrenko sein Amt als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper an, das er bis Ende der Spielzeit 2019/20 innehatte. Seither hat er die Premieren von Die Frau ohne Schatten, La clemenza di Tito, Die Soldaten, Lucia di Lammermoor, Lulu, Die Meistersinger von Nürnberg, Lady Macbeth von Mzensk, Tannhäuser, Il trittico, Parsifal, Otello, Salome und Die tote Stadt geleitet und im Repertoire unter anderem Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Im Januar 2016 erarbeitete Kirill Petrenko die Uraufführung von Miroslav Srnkas South Pole.
Seit 2019 ist Kirill Petrenko Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. In der Spielzeit 2020-2021 leitet er zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele Richard Wagners Tristan und Isolde, die Wiederaufnahmen von Salome und Die Meistersinger von Nürnberg sowie das 4. Akademiekonzert. (Stand: 2020)