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Rothschilds Geige / Die Entscheidung / Herzland
Sonntag, 06. Februar 2011
16.00 Uhr – 18.00 Uhr
Marstall
Dauer ca. 2 Stunden
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Besetzung
Rothschilds Geige
- Musikalische Leitung
- Daniel Grossmann
- Inszenierung
- Miron Hakenbeck
- Bühne
- Mirko Hensch
- Kostüme
- Regine Brandl
- Video
- Manuela Hartel
- Licht
- Thomas Wendt
- Jakow Matwejewitsch Iwanow (genannt Bronze)
- Sergei Leiferkus
- Rothschild
- George Humphrey
- Moissej Iljitsch Schachkes
- Dean Power
- Marfa
- Heike Grötzinger
- Markus Hagenbucher
- Orchester
- Orchester am Jakobsplatz
Die Entscheidung
- Inszenierung
- Miron Hakenbeck
- Bühne
- Mirko Hensch
- Kostüme
- Regine Brandl
- Video
- Manuela Hartel
- Licht
- Thomas Wendt
- Sounddesign
- Felix Leuschner
- Peter Schok
- Andreas Christ
- Die Autorin
- Sabine Kastius
- Gabriel
- Markus Schmädicke
- Michael
- Sebastian Schulik
- Raphael
- Marco Montoya
- Der Arzt
- Alexander Keil
Herzland
- Musikalische Leitung
- Daniel Grossmann
- Inszenierung
- Miron Hakenbeck
- Bühne
- Mirko Hensch
- Kostüme
- Regine Brandl
- Video
- Manuela Hartel
- Licht
- Thomas Wendt
- Gisèle
- Anna Radziejewska
- Paul
- Urban Malmberg
- Orchester
- Orchester am Jakobsplatz
Mehr dazu
Zwei Kammeropern und eine Erzählung blicken auf drei ganz unterschiedliche fiktive und reale Biographien, die alle von einem Schwanken zwischen Glauben und Zweifel, zwischen Selbstbestimmtheit und Schicksalsergebenheit, Erfahrung von Verlust und Endlichkeit und der Lust nach Lebendigkeit gezeichnet sind.
Die Oper Rothschilds Geige des im 2. Weltkrieg gefallenen Komponisten Benjamin Fleischmann, vervollständigt und orchestriert von seinem Lehrer Dmitri Schostakowitsch, basiert auf einer Kurzgeschichte Anton Tschechows. Der Sargmacher Jakow Matwejewitsch Iwanow, genannt Bronze, hilft als Geiger im jüdischen Orchester seines Städtchens aus, das bei Hochzeiten aufspielt. Ständig zankt er mit dem Flötisten Rothschild: Noch die fröhlichste Melodie tauche der in tiefste Traurigkeit. In seinem Groll verlässt Bronze das Orchester. Als seine Frau Marfa stirbt, erscheint ihm das menschliche Leben sinnlos. Doch wandelt sich sein Blick auf die Welt: Er, der sein Dasein ganz auf die Arbeit ausgerichtet hat, bemerkt plötzlich, dass er die Jahre vorüber hat ziehen lassen, ohne am Glück teilzuhaben. Er überlässt seine Geige Rothschild, der auf ihr ganz andere Töne erklingen lässt.
Hanna Krall erinnert sich in einer Erzählung an den an Aids erkrankten Freund eines Freundes: Peter Schock, ein kultivierter Mensch, der ihr aber fremd blieb. Als seine Krankheit unheilbar fortschreitet, wählt der den Weg der Euthanasie und arrangiert bis ins kleinste Teil seinen feierlichen Abschied. Irgendwo zwischen Bette Midler und seiner Identifikation mit dem europäischen Judentum schafft er sich auf kitschige und doch menschliche Weise einen Abglanz von Glauben. Die Entscheidung über Leben und Tod liegt trotz allem nicht in den Händen dieses Menschen, er wählt, wie die Autorin resümiert, nur „Datum, Musik und Menü.“
Für die Kammeroper Herzland griff die 1980 geborene Komponistin Sarah Nemtsov auf den Briefwechsel zwischen dem Dichter Paul Celan und seiner Frau Gisèle Celan-Lestrange zurück. Sie zeigt verschiedene Stationen dieser Beziehung, die trotz der tiefen Liebe zwischen den beiden und zu ihrem gemeinsamem Sohn an den inneren Konflikten des Schriftstellers zerbricht und die Celan, dem nach Krieg und Holocaust Unbehausten, keine Heimat bieten kann.
Biografien
Dean Power stammt aus Irland und studierte an der Royal Irish Academy of Music. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, u. a. des Veronica Dunne International Singing Competition. Sein Repertoire umfasst Partien wie Don Ottavio (Don Giovanni), Tamino (Die Zauberflöte), Ferrando (Così fan tutte), Graf Elemer (Arabella), Walther von der Vogelweide (Tannhäuser) und Edmondo (Manon Lescaut) sowie Werke von Bach, Händel, Haydn, Beethoven, Rossini, Schubert und Schumann. Nach zwei Jahren im Opernstudio wurde er in der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper. (Stand: 2020)