Krzysztof Penderecki Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2
Igor Strawinsky Petruschka (1911)
Das letzte Akademiekonzert ist im ersten Teil eine Hommage an den großen polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki, dessen Oper Die Teufel von Loudun die Opernfestspiele 2022 eröffnet. Penderecki hat die Musik nicht nur seines Landes geprägt wie wenige andere und über die lange Zeit seines Schaffens eine enorme stilistische Bandbreite entfaltet. Dabei hat er den Klang der Welt in seiner ganzen Fülle für die Tonkunst gewonnen, von elektronischer Experimentalmusik bis zu geistlichen Werken wie der Lukaspassion. Darüber hinaus war er einer der großen Humanisten unserer Zeit. Aus der Zeit der Teufel stammt sein erstes Cellokonzert; das in diesem Programm erklingende hochvirtuose und hochneoromantische zweite schrieb er gut ein Jahrzehnt später für den berühmten Cellisten Mstislaw Rostropowitsch. Bei uns wird es gespielt von Jakob Spahn – Solocellist des Bayerischen Staatsorchesters –, der durch viele Konzerte und Einspielungen als einschlägiger Penderecki-Interpret ausgewiesen ist. Im zweiten Teil des Abends lässt Vladimir Jurowski die Puppen tanzen und präsentiert Igor Strawinskys Petruschka in der kompletten Ballettfassung. Petruschka ist laut Strawinsky „der ewig unglückliche Held aller Jahrmärkte in allen Ländern“; er präsentiert ihn seinem Publikum als Hauptperson einer ironischen Tragödie. Die Musik über sein Leben und Sterben und seine Wiederauferstehung als Geist ist sowohl ein Wendepunkt in Strawinskys Œuvre als auch ein Spiegel des Menschen in einer sich radikal verändernden Welt. Sergej Diaghilew, der Leiter der Ballets russes, die das Ballett zur Uraufführung brachten, schrieb darüber, es sei „ein Werk von solch schöpferischer Kraft, das man sich nichts jenseits davon vorstellen kann“.