DAS RHEINGOLD
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In Das Rheingold, dem Vorabend von Richard Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen, werden die Weichen in Richtung Weltuntergang gestellt. Die Katastrophe nimmt dadurch ihren Lauf, dass zwei völlig konträre Weltanschauungen aufeinanderprallen. Die Tragödie Alberichs, der glaubt, sich als Sterblicher innerhalb seiner eigenen Lebensspanne alles nehmen zu müssen. Und das Drama Wotans, der in seiner – tatsächlichen oder vermeintlichen – Unsterblichkeit die Leere und Gleichförmigkeit des ewigen Seins erkennen muss.
Mit Das Rheingold startet Tobias Kratzer seine Neuinszenierung von Wagners Ring-Gesamtkunstwerk, dessen vier Abende über drei Spielzeiten verteilt Premiere haben werden. Während die Wagner-Rezeption der vergangenen Dezennien dazu tendierte, die menschlichen Eigenschaften der Götter hervorzuheben und der gesamte Ring des Nibelungen oft als Folie für beißende Kapitalismuskritik diente, interessiert den künftigen Intendanten der Staatsoper Hamburg vor allem das Motiv des Glaubens und seine Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft. Denn aktuell fristen Götter und Göttinnen eher ein Nischendasein.