Georg Friedrich Haas
Georg Friedrich Haas, geboren in Graz, unterrichtete an der Kunstuniversität in Graz (zuletzt als außerordentlicher Universitätsprofessor) und an der Musikakademie in Basel. 2013 wurde er als Professor of Music an die Columbia University in New York berufen und lehrt seitdem dort Komposition. Haas fühlt sich einerseits in der europäischen Tradition verwurzelt und ist andererseits stark von der ästhetischen Freiheit amerikanischer Komponisten wie Charles Ives, Harry Partch, John Cage und James Tenney beeinflusst. Immer wieder verweist er zudem auf die Klangmystiken der Komponisten Giacinto Scelsi und Ivan Wyschnegradsky. Sein umfangreiches Schaffen mit einer Vielzahl von Werken für großes Orchester, für Kammerorchester, Instrumentalkonzerten, acht Opern, zehn Streichquartetten, vielfältiger Kammermusik, Vokalwerken verbreitet sich kontinuierlich weltweit – nicht nur in Spezialveranstaltungen für neue Musik, seine Kompositionen erreichen auch ein traditionell geschultes Publikum. Haas hat seine Arbeit der (in hundertprozentiger Vollkommenheit unerfüllbaren) Utopie verschrieben, eine neue Musik zu schaffen, die gleichzeitig expressiv und wohltönend ist – nicht obwohl, sondern weil sie neu ist. Seine Werke Bluthaus und Thomas entstanden als Auftragswerke der Schwetzinger SWR Festspiele und des Südwestrundfunks in Zusammenarbeit mit Händl Klaus, der jeweils das Libretto verfasste. Als Essenz seiner Musik kann das Experimentieren mit Klang bezeichnet werden, besonders zeigt sich das in der Integration des Obertonspektrums.