Strauss-Schwerpunkt der Münchner Opernfestspiele 

„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding“: Der Strauss-Schwerpunkt der Münchner Opernfestspiele 2022 setzt sich mit dem Thema der Zeit in Richard Strauss‘ Werk auseinander und bringt seine vier Opern CapriccioDer Rosenkavalier, Die Frau ohne Schatten und Die schweigsame Frau auf die Bühne des Prinzregenten- und des Nationaltheaters.

Freuen Sie sich auf ein vielfältiges, kostenloses Rahmenprogramm: Vorträge renommierter Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen, eine musikalisch-szenische Tischgesellschaft mit Mitgliedern des Opernstudios, Gesprächsrunden und ein Konzert auf den Stufen des Nationaltheaters werfen einen Blick in Richard Strauss‘ Kosmos und über dessen Grenzen hinaus. Verschiedenste Aspekte von Zeit innerhalb und außerhalb von Strauss‘ Oeuvre wie Vergänglichkeit oder das Verhältnis von Gestern, Heute und Morgen werden näher betrachtet.

Jeweils 60 Minuten vor Beginn der Aufführung

Freier Eintritt für alle, auch ohne Ticket für die folgende Veranstaltung

FÜHRUNGEN

There are no activities to show for this selection

Rahmenprogramm

Apollon Stufennacht/Konzert: Jazz meets Strauss

Start: 19 Uhr 

Die Stufennacht eröffnet am 19. Juli den Strauss-Schwerpunkt der Opernfestspiele 2022. Melodien und Motive aus den Werken von Richard Strauss wurden eigens für den Abend arrangiert und werden von einem Jazztrio bestehend aus Florian Riedl (Altsaxophon, Klarinette), Benjamin Schäfer (Kontrabass) und Martin Kolb (Schlagzeug) interpretiert.
Erkennen Sie alle Zitate, die da anklingen und improvisierend weiterentwickelt werden?
Bei einem Kaltgetränk und von DJ Jerker Kluge live aufgelegten Jazzklängen von Vinyl-Platten können Sie in gemütlicher Atmosphäre darüber diskutieren und sich auf das zweite Set des Trios um 21 Uhr freuen.

Programm: 
1. Set Jazztrio: 19.00 Uhr
2. Set Jazztrio 21.00 Uhr

Dazwischen und weiter bis 24 Uhr Jazz-Musik von Plattenspieler.

Bei Schlechtwetter findet das Programm in komprimierter Form im Eingangsbereich des Opernhauses statt.

Veranstaltungsort: Stufenbar 

Strauss-Schwerpunkt

Vortrag: Richard Strauss im Spiegel seiner Zeit

Prof. Dr. Jürgen Schläder (Theater- und Musikwissenschaftler)
Start: 18 Uhr 


Jürgen Schläder ist Theater- und Musikwissenschaftler. Von 1987 bis 2014 war er Professor für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater an der LMU München. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind: „Ästhetische Grundlagen und Analyse des zeitgenössischen Regietheaters“, „Experimentelle Formen des Neuesten Musiktheaters“ sowie die „Geschichte der Bayerischen Staatsoper im 20. Jahrhundert“.
Sein Vortrag setzt sich mit dem Thema der Erinnerung in Capriccio auseinander.
Veranstaltungsort: Gartensaal

Im Anschluss: Capriccio, 19 Uhr

Strauss-Schwerpunkt

Gespräch: Berthold Sterneck und seine Paraderolle des Baron Ochs

Dr. Bernhard Schoßig (Historiker)
Peter Sanders (Enkel von Berthold Sterneck)
Malte Krasting (Dramaturg)
Start: 16 Uhr

Der jüdische Bassbariton Berthold Sterneck war ein gefeierter Sänger an der Bayerischen Staatsoper. Eine seiner Paraderollen war der Baron Ochs. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten folgten Berufsverbot und Ausgrenzung, Zwangsarbeit und schwere Krankheit. Berthold Sterneck starb 1943, seine Frau Margarethe nahm sich im Februar 1945 das Leben. Am 10. Juli 2022 fand in Kooperation des Kulturreferats der Landeshauptstadt München unter Mitwirkung von drei Mitgliedern des Opernstudios eine Gedenkveranstaltung  für ihn und seine Frau Margarethe statt, bei der ein Erinnerungszeichen an ihrem ehemaligen Wohnort eingeweiht wurde. Am 21. Juli sollen im Gespräch zwischen seinem Enkel Peter Sanders, dem Historiker Dr. Bernhard Schoßig und Dramaturg Malte Krasting Berthold Sternecks Wege an der Bayerischen Staatsoper nachgezeichnet werden.

Veranstaltungsort: Rheingoldbar

Im Anschluss: Der Rosenkavalier, 17 Uhr 

Strauss-Schwerpunkt

Vortrag: Die Kunst des Alterns

Prof. Dr. Otfried Höffe (Philosoph)
Start: 18 Uhr


Otfried Höffe ist Philosoph und wurde insbesondere mit seinen Arbeiten zur Ethik, zu Aristoteles und zu Immanuel Kant bekannt. Von 1978 bis 1992 war er Lehrstuhlinhaber für Ethik und Sozialphilosophie sowie Direktor des Internationalen Instituts für Sozialphilosophie und Politik in Fribourg. Von 1992 bis 2011 las er als Professor für Philosophie an der Universität Tübingen. Von April 2020 bis zu seiner Auflösung im Juni 2021 war er Mitglied des von Ministerpräsident Armin Laschet einberufenen 12-köpfigen „Expertenrats Corona“.
Sein Vortrag an der Bayerischen Staatsoper setzt sich mit der hohen Kunst des Älterwerdens auseinander, mit der sich auch Sir Morosus in Die schweigsame Frau konfrontiert sieht.
Veranstaltungsort:  Rheingoldbar 

Im Anschluss: Die schweigsame Frau, 19 Uhr 

Strauss-Schwerpunkt

Tischgesellschaft

Start: 17 Uhr

Prima la musica, e poi le parole? So streitet man sich in Richard Strauss‘ Oper Capriccio um den Wert der Künste. Doch selbst das scheinbar Unpolitische ist im Jahr der Uraufführung des Werkes 1942  höchst politisch. Setzen wir uns 80 Jahre später zusammen zu Tisch, bilden wir eine Tischgesellschaft, um in Wort und Ton über die Zukunft dieser Gesellschaft nachzudenken. Mitglieder des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper steuern Lieder von Richard Strauss sowie Texte und Vertonungen von Bertolt Brecht zur künstlerischen Diskussion bei.

Mit:
Eliza Bloom (Sopran)
Jessica Niles (Sopran)
Jean-Pierre Collot (Klavier)
Katja Leclerc und Andreas Weirich (Konzept und Umsetzung)
Veranstaltungsort: Gartensaal

Im Anschluss: Capriccio,  18 Uhr

Strauss-Schwerpunkt

Vortrag: Liebe und Zeit

Prof. Dr. Barbara Vinken (Literaturwissenschaftlerin und Modetheoretikerin)
Start: 16 Uhr

Barbara Vinken ist Literaturwissenschaftlerin und Modetheoretikerin und seit 2004 Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der LMU München. Sie ist u. a. Verfasserin der Bücher Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos und Das Geheimnis der Mode, das 2014 für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik nominiert war. Sie gehört zum Kritiker-Quartett der ZDF-Literatursendung Buchzeit.
Ihr Vortrag widmet sich Adonis und den Frauen, der Endlichkeit, die so manchem Lieben oder: so mancher Liebesverbindung schon von Beginn an eingeschrieben ist, wie auch die Marschallin in Strauss‘ Rosenkavalier schmerzlich erkennen muss.
Veranstaltungsort: Rheingoldbar

Im Anschluss: Der Rosenkavalier, 17 Uhr

Strauss-Schwerpunkt

Vortrag: Was ist die Zeit? Das Paradox der Gegenwart

Prof. Dr. Benjamin Rathgeber (Philosoph, Informatiker und Mediziner)
Start: 18 Uhr


Benjamin Rathgeber ist studierter Philosoph, Informatiker und Mediziner. Seit 2020 ist er Professor für Natur- und Technikphilosophie an der Hochschule für Philosophie München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Naturphilosophie (aktuelle Raum- und Zeitkonzepte), Technikphilosophie (Autonome Technische Systeme, Künstliche Intelligenz) und Wissenschaftstheorie (Naturwissenschaftliche Modellbildung, Systemtheorie).
Sein Vortrag beschäftigt sich mit Paradoxien und Kuriositäten der Zeit und insbesondere der Gegenwart.
Veranstaltungsort: Gartensaal

Im Anschluss: Capriccio, 19 Uhr

Strauss-Schwerpunkt

Tischgesellschaft

Start: 18 Uhr

Prima la musica, e poi le parole? So streitet man sich in Richard Strauss‘ Oper Capriccio um den Wert der Künste. Doch selbst das scheinbar Unpolitische ist im Jahr der Uraufführung des Werkes 1942  höchst politisch. Setzen wir uns 80 Jahre später zusammen zu Tisch, bilden wir eine Tischgesellschaft, um in Wort und Ton über die Zukunft dieser Gesellschaft nachzudenken. Mitglieder des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper steuern Lieder von Richard Strauss sowie Texte und Vertonungen von Bertolt Brecht zur künstlerischen Diskussion bei.

Mit:
Eliza Bloom (Sopran)
Jessica Niles (Sopran)
Jean-Pierre Collot (Klavier)
Katja Leclerc und Andreas Weirich (Konzept und Umsetzung)
Veranstaltungsort: Gartensaal

Im Anschluss: Capriccio,  19 Uhr

Strauss-Schwerpunkt

Vortrag: Weiblichkeit zwischen Mensch- und Muttersein.

SOZIOLOGISCHE ÜBERLEGUNGEN
Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky (Soziologin)
Start: 16 Uhr


Paula-Irene Villa Braslavsky ist Soziologin und seit 2008 Professorin für Allgemeine Soziologie und Gender Studies an der LMU München. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Körpersoziologie, Kultursoziologie sowie Sozialisations- und Subjektkonzepte. Seit April 2021 ist sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS).
Ihr Vortrag widmet sich Themen, die in Die Frau ohne Schatten zentral sind, wie Mutterschaft, Gebärfähigkeit und Weiblichkeit.
Veranstaltungsort: Rheingoldbar 

Im Anschluss: Die Frau ohne Schatten, 17 Uhr 

Strauss-Schwerpunkt

Gespräch: Im Rausch des Klanges

Start: 16 Uhr

Markus Wolf  (Konzertmeister des Bayerischen Staatsorchesters) im Gespäch mit Dramaturgin Corinna Jarosch (Dramaturgin)

Zum Abschluss unseres Strauss-Schwerpunkts nehmen wir das praktische Musizieren in den Fokus. Was bedeutet es für ein Orchester, in der Tradition mit der Musik von Strauss zu stehen? Gibt es so etwas wie einen eigeneb Strauss-Klang und wie schafft man es, bei dieser Musik einen klaren Kopf zu behalten und sich nicht vom Rausch des Klanges forttragen zu lassen?
Veranstaltungsort: Rheingoldbar

Im Anschluss: Die Frau ohne Schatten, 17 Uhr

Strauss-Schwerpunkt