Irina Dvorovenko

In Kiew geboren, begann Irina Dvorovenko im Alter von zehn Jahren ihre Ausbildung an der dortigen Ballettakademie.
 
1990 wurde sie als Solistin in das Ensemble des Nationalballet der Oper in Kiew aufgenommen, wo sie nur zwei Jahre später zur Ersten Solistin der Compagnie avancierte.
In Kiew war Dvorovenko vor allem in den großen, klassischen Handlungsballetten zu sehen: Sie tanzte als Gamzatti in "La Bayadère", gab die Kitri in "Don Quijote", war als Prinzessin Aurora in "Dornröschen" zu sehen, tanzte die Odette/Odile in "Schwanensee" und die Zuckerfee in "Der Nussknacker". Zudem debütierte sie in den Titelpartien von "Giselle", "Cinderella" und "Paquita".
 
Heute gilt sie als feste Größe der internationalen Ballettszene: Unzählige Auszeichnungen im Rahmen der internationalen Ballettwettbewerbe, darunter die Silbermedaille der International Competition in Jackson, Mississippi (1992) und die Bronzemedaille der International Ballet Competition in Osaka, Japan (1993), entsprechen der technischen Brillianz und dem tänzerischen Ausdruck Dvorovenkos. 
 
Bei der International Ballet Competition 1992 in Moskau wurden ihr die Goldmedaille sowie der Anna-Pawlowa-Preis verliehen. 1994 ging sie aus dem Grand Prix der International Ballet Competition Serge Lifar (Ukraine) als Siegerin hervor.
 
1996 wurde Dvorovenko ans American Ballet Theatre engagiert, wo sie bereits im Folgejahr in den Rang einer Solistin berufen wurde. Seit 2000 ist sie Principal Dancer der Compagnie.
 
Ihr breites und facettenreiches Repertoire am ABT umfasst Hauptrollen in sämtlichen großen, klassischen Handlungsballetten. Sie gab neben der Nikia auch Gamzatti in Marius Petipas’ "La Bayadère", war als "Cinderella" in der gleichnamigen Ben Stevenson-Produktion zu sehen, spielte die Kitri, die Königin der Wanderkomödianten und Mercedes in "Don Quijote". Außerdem gab sie die Prinzessin Aurora, Fliederfee und Fee Fleur-de-farine in "Dornröschen", tanzte in der Partie der Odette/Odile in "Schwanensee", portraitierte die Giselle ebenso wie die Myrtha im gleichnamigen Ballett Jean Corallis und Jules Perrots’ und war als Julia in "Romeo und Julia". Zu ihren weiteren Rollen zählen die Tatjana in John Crankos "Onegin", die Titelrolle in "Raymonda", die Swanilde in "Coppélia", die Zuckerfee in "Der Nussknacker", Medora in "Le Corsaire", die Partie der Ballerina in "Études", die Zarentochter Anastasia im gleichnamigen Ballett, Hanna und Valencienne in "The Merry Widow", Cupaya in "The Snow Maiden", den Operettenstar in "Offenbach in the Underworld", die Sirene in George Balanchines’ "Der verlorene Sohn". Des Weiteren war Dvoroveko in "Les Sylphides", "Apollo", dem "Tchaikovsky Pas de Deux", dem "Sylvia Pas de Deux" und "Paquita" zu sehen. 
 
Auch zeitgenössische Choreographen schätzen die Kunst der Dvorovenko. So übernahm sie Hauptrollen in Twyla Tharps’ "Push Comes to Shove", und tanzte im Junk - Pas de Deux. Sie brillierte in den "Brahms-Haydn Variationen" und "In The Upper Room", "Symphony in C", Jiri Kyliáns "Petit Mort", Christian Spucks’ "Le Grand Pas de Deux", Nacho Duatos’ "Without Words", Natalie Weirs’ "Hereafte",; Brüch "Violin Concerto", "Splendid Isolation" von Jessica Lang, "Transcendental Etudes", "The Wall", "Maguar Suite", "Jazzmania", "Don't Bring Lu-Lu" und "Pas des Déesses".
 
Internationale Tourneereisen führten sie unter anderem nach Frankreich, Deutschland, Spanien, Japan, Russland, Ungarn, Kanada, Mexiko, Brasilien, Italien, in die Türkei sowie nach Korea, China und Singapur.
 
Sie gastierte unter anderem am Finnischen Nationalballett, am Australian Ballet, am New York City Opera Ballet, am Teatro dell'Opera in Rom, am Teatro San Carlo in Neapel, am Verona Ballet, am Universal Ballet in Washington und tanzte mit den renommiertesten Tänzern des Bolschoi Balletts.
 
Einem Fernsehpublikum ist sie aus verschiedenen Videos und Fernsehsendungen des ABT bekannt. Sie zierte die Titelbilder des renommierten "Dance Magazine", "Pointe", "Japan Dance Magazine" und "New York Dance Fax" und war im "People Magazine", "Russian Dance Magazine", "Dancing Times", "Good Housekeeping", "Bazaar", "Vogue", "Vanity Fair", "Gotham", "Jade", "Elle", "Russian Vogue", "Town and Country", "Time Out" und "Talk" zu sehen.
 
Irina Dvorovenko ist mit Maxim Beloserkovsky, Principal Dancer am ABT, verheiratet. Das Paar hat eine dreijährige Tochter.
 
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