Das Bayerische Staatsorchester
Das Bayerische Staatsorchester ist eines der traditionsreichsten Orchester Deutschlands und gehört heute zu den besten Orchestern der Welt. Es wurde in Umfragen der Zeitschrift “Opernwelt" von 50 internationalen Kritiker:innen inzwischen zum neunten Mal zum Orchester des Jahres gewählt.
Der Klangkörper besticht durch seine Vielseitigkeit, sowohl im Orchestergraben bei Opern- und Ballettaufführungen als auch auf der Bühne bei Symphonie- und Kammerkonzerten. Ergänzt werden die Aktivitäten in München durch zahlreiche Gastspiele und Konzertreisen, die das Orchester regelmäßig in die wichtigsten Musikzentren der Welt führen. Als Hausorchester ist das Bayerische Staatsorchester mit seinen 144 Musiker:innen in fast jeder Vorstellung der Bayerischen Staatsoper im Einsatz.
Als „Akademien“ wurden schon im 18. und 19. Jahrhundert (oft privat organisierte) Konzerte bezeichnet. Der Münchner Verein „Musikalische Akademie e. V.“ wurde 1811 aus der Mitte des damaligen Hofopernorchesters gegründet. Die Musiker wollten in München endlich eine professionelle Konzertreihe etablieren. Tatsächlich war es die erste symphonische Konzertreihe in dieser Stadt. Mittlerweile sind unter dem Dach dieses Vereins nicht nur die Symphoniekonzerte, sprich die Akademiekonzerte des Bayerischen Staatsorchesters gebündelt, sondern auch viele Aktivitäten, die man landläufig eher als „akademisch“ auffasst: das Jugendorchester ATTACCA beispielsweise oder die Orchesterakademie zur Ausbildung von Instrumentalist:innen am Beginn ihres Berufslebens. Auch die Organisation von Tourneen obliegt dem Verein der Musikalischen Akademie.
Seit Mai 2021 wird die Arbeit des Bayerischen Staatsorchesters auch durch das eigene Label Bayerische Staatsoper Recordings dokumentiert. Außerdem engagiert sich das Orchester mit der Hermann-Levi-Akademie und dem Jugendorchester ATTACCA in der Nachwuchsförderung.
Das Bayerische Staatsorchester blickt somit auf eine fast 500-jährige Geschichte zurück. Damit ist es eine der wenigen Kultureinrichtungen, deren Tradition fast die gesamte europäische Musikgeschichte umfasst. Das Orchester brachte mehrere Uraufführungen auf die Bühne, so unter anderem Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo oder Richard Wagners Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg sowie Das Rheingold und Die Walküre. Seit Anbeginn haben die wichtigsten Künstler ihrer Zeit als Musikdirektoren fungiert, von Richard Strauss, Hermann Levi, Bruno Walter und Hans Knappertsbusch bis hin zu Georg Solti, Joseph Keilberth, Wolfgang Sawallisch, Zubin Mehta, Kent Nagano und Kirill Petrenko. Ab der Spielzeit 2021-22 übernimmt Vladimir Jurowski den Posten des Generalmusikdirektors.