Hans Werner Henze
1926 in Westfalen geboren, erhielt Hans Werner Henze seine musikalische Ausbildung vor dem Hintergrund des aufkeimenden Nationalsozialismus in Deutschland. Das Erlebnis, dass gerade jene moderne Musik, Kunst und Literatur durch die Nationalsozialisten verfemt wurden, ließ in ihm den Glauben an das politische Potenzial der Kunst wachsen – eine Haltung, die später sein kompositorisches Schaffen entscheidend prägen sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Henze seine Studien bei Wolfgang Fortner fort und komponierte die ersten Werke (die er als Bestandteil des Werkkatalogs anerkennt) in einem eleganten neo-klassizistischen Stil. Anregungen durch Paul Hindemith und Igor Strawinsky sind spürbar, jedoch zeigt sich bereits deutlich die lyrische Kraft, die Henzes Musik in allen Schaffensperioden auszeichnet.
In den späten vierziger Jahren kam Henze in Kontakt mit den Darmstädter Ferienkursen und dem Konzept des Serialismus. 1953 verließ Henze Deutschland, um in Italien zu leben. Dieser Wechsel in einen anderen Kulturkreis verhalf seiner Musik zu neuem Ausdrucksreichtum und neuer Farbigkeit; in den späten siebziger und achtziger Jahren wandte er sich wieder verstärkt traditionelleren Formen zu.
Am 27. Oktober 2012 verstarb Hans Werner Henze in Dresden.