George Balanchine

Choreograph

George Balanchine (eigentlich: Georgi Melitonovich Balanchivadze) wurde am 22. Januar 1904 in St. Petersburg geboren und studierte klassischen Tanz an der Kaiserlichen Ballettakademie sowie Musik am Konservatorium seiner Heimatstadt.
Noch als Ballettschüler schuf er mit dem Pas de deux La Nuit (Musik: Anton Rubinstein) seine erste Choreographie, nach seinem Abschlussexamen im Jahre 1921 wurde er dann in das Corps de ballet des Staatlichen Akademischen Theaters für Oper und Ballett verpflichtet. 1924 unternahm er mit einer Gruppe von drei Sängern und drei Tänzern eine Tournee durch Westeuropa und lernte in Paris Sergej Diaghilew kennen, der ihn sofort für seine legendären Ballets Russes engagierte. Bereits ein Jahr später wurde Balanchine zum Chefchoreographen der Compagnie ernannt und arbeitete für die Produktion Le Chant du Rossignol erstmals mit Igor Strawinsky zusammen, mit dem ihn Zeit seines Lebens eine tiefe Arbeits- und Herzensfreundschaft verbinden sollte. 1928 schuf er mit seiner neuen Choreographie zu Strawinskys Ballettmusik Apollon Musagète eine Ikone der tänzerisch-musikalischen Neoklassik, von den weiteren Schöpfungen für die Ballets Russes seien Barabau (1925) und Le Bal (1929) auf Musik von Vittorio Rieti sowie Le fils prodigue (1929) auf Musik von Sergej Prokofjew genannt. Nach Diaghilews Tod im Jahre 1929 choreographierte Balanchine für verschiedene europäische Compagnien, bis er im Jahre 1934 von dem reichen, ballettbegeisterten Amerikaner Lincoln Kirstein als Leiter der School of American Ballet verpflichtet wurde. Für seine erste amerikanische Compagnie, die von 1935-1938 an die New Yorker Metropolitan Opera angegliedert war, choreographierte er Serenade (1934), Le Baiser de la Fee (1937) und Jeux de cartes (1937), für eine Südamerika- Tournee der American Ballet Caravan schuf er außerdem Ballet Imperial und Concerto Barocco (1941). Zusammen mit Lincoln Kirstein gründete er 1946 eine neue Company, die Ballet Society, für die er neun Ballette kreierte, darunter The Four Temperaments (1946) und Orpheus (1948). Im Jahre 1947 choreographierte er für das Ballett der Pariser Opéra Le Palais de Cristal, das später in Sinfonie in C umbenannt wurde. 1948 gründete Balanchine schließlich das New York City Ballet, das er bis zu seinem Tod leitete. Für das New York City Ballet choreographierte er u. a. Firebird (1949), La Valse (1951), Scotch Symphony (1952), The Nutcracker (1954), Western Symphony (1954), Divertimento No. 15 (1956), Square Dance (1957), Agon (1957), Episodes (1959, in Zusammenarbeit mit Martha Graham), Monumentum pro Gesualdo (1960), Raymonda Variations (1961), A Midsummer Night’s Dream (1962), Movements for Piano and Orchestra (1963), Don Quixote (1965), Jewels (1967), La Source(1968), Who Cares? (1970), Symphony in Three Movements (1972), Strawinsky Violin Concerto (1972), Coppelia (1974 mit Alexandra Danilova), Le Tombeau de Couperin (1975), Chaconne (1976), Union Jack (1976), Vienna Waltzes (1977), Ballo della Regina (1978), Kammermusik No. 2 (1978), Ballade (1980), Robert Schumanns Davidsbündlertänze (1980), Mozartiana (1981) und Elegie (1982). Sein letztes Werk waren die Variations for Orchestra, geschaffen im Jahre 1982 für das zweite Strawinsky-Festival in New York, anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten. George Balanchine starb am 30. April 1983 in New York.

Stand September 2018