Otto Bubenicek

Otto Bubenicek wurde am 07.10.1974 in Polen geboren und erhielt seine Ballettausbildung am Prager Konservatorium, wo er unter anderem von Andrej Halasz und Jaroslav Slavicky unterrichtet wurde. Zum Ensemble des Hamburg Ballets kam er 1993; seit 1997 ist er Erster Solist der Compagnie.
 
Sein Repertoire bei John Neumeier umfasst unter anderem die Rolle des Prinzen in "A Cinderella Story", Prinz Désiré und Die böse Fee in "Dornröschen", Des Grieux in "Die Kameliendame" sowie Romeo, Benvolio und Tybalt in "Romeo und Julia". Er gab Theseus/Oberon, Demetrius und Puck in "Ein Sommernachtstraum", spielte als Drosselmeier und Günther in "Der Nussknacker", tanzte den Eros/Thyrsis/Orion in "Sylvia", Fenge in "Hamlet", Orsino in "VIVALDI oder Was ihr wollt", Eros in "Bernstein Dances" und war als Der König und Der mann im Schatten in "Illusionen - wie Schwanensee" zu sehen. Bubenicek tanzte die Partie des Vaslaw Nijinsky in "Nijinsky", Herzog Albrecht in "Giselle", den Erotik-Aspekt in "Peer Gynt", Oliver in "Wie es euch gefällt" und Die Musik in "Fenster zu MOZART". Er gab den Fischerkönig in "Parzival - Episoden und Echo", den Meerhexer in "Die kleine Meerjungfrau" sowie Dorkon in "Daphnis und Cloe".
 
Mit Soli in "Reqiem", "Fünfte Sinfonie von Gustav Mahler", "Dritte Sinfonie von Gustav Mahler", "Zehnte Sinfonie von Gustav Mahler", "Zwischenräume", "Matthäus-Passion", "Spring and Fall", "In the Blue Garden", "Secrets", "Bernstein-Serenade", "Des Knaben Wunderhorn", "Messias", "Vaslaw", "Magnificat", "On the Town" und "Opus 100 - For Maurice" setzt sich sein Repertoire fort.
 
Bubeniceks Solopartie in "Der Nachmittag eines Fauns" zählt zu seinen brilliantesten Interpretationen.
 
Als Interpret George Balanchines bewährte er sich in "Theme and Variations", "Violin Concerto" und "Jewels" (Smaragde/Diamanten).
 
Er tanzte in "Monotones" (Frederick Ashton), "Sie war schwarz" (Mats Ek), "The Unsung" (José Limon), "Remanso" (Nacho Duato) und "Les Indomptés" (Claude Brumachon).
 
Des Weiteren spielte er in Mats Eks' "Dornröschen" (Carabosse), Natalia Makarovas' Produktion "La Bayadère" (Solor und Hindu Tanz) und brillierte als James in Pierre Lacottes choreographischer Bearbeitung von Filippe Taglionis "La Sylphide".
 
Zu seinen bedeutendsten Kreationen zählen die Partie Der Krieg in "Odyssee", der Pas de Deux "Scheherazade III" (Osterkonzert 1999 in München), der Pas de Deux "Lento" (Wiedereröffnung von covent Garden 1999, mit Darcy Bussell), Man II in "Bernstein Dances", Der Goldenen Sklave in "Scheherazade" sowie Der Faun in "L'après-midi d'un faune" (aus "Nijinsky"), Boris Alexejewitsch Trigorin in "Die Möwe", Carsten in "Préludes CV", Der Wanderer, Der Gondoliere, ein Tanzpaar, Dionysos, der Friseur und der Gitarrist in "Tod in Venedig"und "Subjektive Zeit" in Stephan Thoss'"Rennen hinter dem was flieht".
Zudem kreierte er die Soli "Winterwege" (aus "Bartók Bilder"), "Winterreise", "Nocturnes" (aus "Lieder der Nacht") sowie "Unerreichbare Orte" (Jirí Bubenícek).
 
Seiner herausragenden tänzerischen Begabung entspricht der "Prix Espèces", den er im Rahmen des "Prix de Lausanne" erhielt.
 
Mit Donya Feuer arbeitete er für den Dokumentarfilm "The Working of Utopia". 2006 gab er (in Zusammenarbeit mit Jana Pulkrabek) sein Regiedebüt, den Kurzspielfilm "Nachtrausch", für den er auch die Musik komponierte. Auch in den Balletten "Unerreichbare Orte" (Hamburg 2005), "Ai No Yukue Mo"(Sapporo 2005) und "Le Souffle de l'esprit"(Zürich 2007) seines Zwillingsbruders, Jirí Bubenícek, sind Kompositionen Otto Bubeniceks zu hören.
 
2005 widmete der Fernsehsender Arte dem Phänomen der Brüdern Bubenícek seinen Dokumentarfilm "Die Ballett-Zwillinge".
 


Foto: © Holger Badekow