Diana Curry
Diana Curry, die ihre Tätigkeit als Choreologin seit Ende der 1970er Jahre ausübt, erwarb ihre berufliche Qualifikation am Benesh Institut der Londoner Royal Academy of Dance. Ihre Laufbahn begann Curry am renommierten Scottish Ballet, wo sie, neben der Aufzeichnung neuer Ballette, gleichsam für den Bereich der Rekonstruktion diverser, choreographischer Werke aus dem klassischen Kanon verantwortlich war. Als ihre bedeutendste Arbeit aus jener Zeit wird Currys choreologische Auseinandersetzung mit Auguste Bournonvilles Ballett „Napoli“ betrachtet.
Vom Scottish Ballet wechselte Diana Curry zum Londoner Royal Ballet, wo sie unter anderem Werke von MacMillan, Ashton, Tetley oder Van Manen verschriftlichte und rekonstruierte.
Aus der Londoner Zeit stammt auch die Verbindung Currys zu Bronislawa Nijinskas Ballett „Les Biches“. Nachdem Nijinska selbst, auf Einladung Frederick Ashtons, 1964 mit den Tänzern des Royal Ballet eine Neuinszenierung ihres Werkes einstudiert hatte, verfügte die Compagnie bereits über eine Notationsschrift (Faith Worth), die im Rahmen der damaligen Produktion von „Les Biches“ entstanden war. Diana Curry, die jene Vorlage Faith Worths einem eingehenden Studium unterzog, wusste die ursprüngliche Notationsschrift ihrerseits um einige, wesentliche Aspekte zu ergänzen und erweitern. Bei dieser Ergänzung spielte unter anderem die Zusammenarbeit Currys mit Frederick Ashton, sowie einigen Tänzern der 1964er Produktion, eine wichtige Rolle. Bis heute ist Diana Curry maßgeblich an weltweiten Rekonstruktionsversuchen des Ballettes „Les Biches“ verantwortlich. So arbeitete sie neben London auch in Amerika, sowie auf dem europäischen Kontinent. Zuletzt studierte sie das Werk mit den Solisten und dem Ensemble des Bayerischen Staatsballettes, München, ein.
Neben ihrer heutigen Arbeit als freiberufliche Choreologin, gilt Diana Currys Aufmerksamkeit vor allem weiterführender Untersuchung und Lehre der Benish-Notationsschrift. So hat sie unter anderem ein Programm entwickelt, mit dessen Hilfe es interessierten Studierenden möglich ist, die Tanzschrift mittels einer Fernlehre von Grund auf zu erlernen, und ihre Studien mit der Qualifikation eines Choreologen abzuschließen.