Riccardo Drigo
Der 1846 in Padua geborene und 1930 in seiner Heimatstadt verstorbene Komponist und Dirigent studierte bei Antonio Jorich und Pietro Bresciani in Padua und bei Antonio Buzzolla am Konservatorium in Venedig. Seine erste Oper Don Pedro di Portogallo kam 1868 in Padua heraus. 1879 wurde Drigo zum Dirigenten der Italienischen Oper in St. Petersburg ernannt, wo 1884 seine komische Oper La moglie rapita Premiere feierte, 1886 übernahm er den Posten des Dirigenten und Komponisten des Kaiserlichen Balletts. Er dirigierte die Uraufführungen von Dornröschen, Der Nussknacker und Raymonda, für die Petersburger Erstaufführung von Schwanensee instrumentierte er einige Klavierstücke Tschaikowskis, die in die Partitur eingefügt wurden. Darüber hinaus komponierte er eine Reihe von Ballettmusken, von denen Arlekinada (auch bekannt als Les millions d'Arlequin) die bekannteste wurde. Die einst gefeierte Serenade aus diesem von Marius Petipa im Jahre 1900 choreographierten Ballett wurde in allen möglichen Bearbeitungen veröffentlicht. An weiteren Ballettmusiken sind Le Tailsman (für St.Petersburg 1889), La côte d’azur (für Monte Carlo, 1895) und Le porte-bonheur (für Mailand, 1908) zu nennen.
Drigo schuf zudem eine stattliche Reihe von Einlagestücken zu bereits existierenden Ballettmusiken anderer Komponisten, darunter einen Grand pas de deux für Le Corsaire, zwei Variationen für La Fille mal gardée, eine Variation für La Bayadère, eine Variation und eine Polacca für Paquita sowie einen Pas de trois und eine Variation für Die Puppenfee. Auch für Petipas Petersburger Produktion von La Sylphide im Jahre 1892 schuf Drigo zusätzliche Musik, und zwar gleich vier Nummern.1920, als die Arbeitsbedingungen in der jungen UdSSR zu schwierig wurden, kehrte Drigo nach Padua zurück, wo er mit Flaffy Raffles (1926) undIl garofano bianco (1929) zwei weitere Opern schuf.