José Limón
Geboren am 12. Januar 1908 in Culiacán, Mexiko, gestorben am 2. Dezember 1972 in New Jersey. Kam als Siebenjähriger in die USA, begann mit 20 Jahren Malerei zu studieren und entschloss sich nach einem Tanzabend von Kreutzberg-Georgi Tänzer zu werden. Studierte bei Doris Humphrey und Charles Weidmann, debütierte 1928 in New York, tanzte dann in der Gruppe Humphrey-Weidmann und begann 1931 seine ersten Stücke zu choreographieren.
Sein erster Gruppentanz Danza de la Muerte (Musik H. Clark) entstand für die Bennington School of Dance. Es folgten 1939 die Danzas mexicanas (Musik L. Nowak) und 1940 War Lyrics (Musik E. Williamson); von daher datiert seine Zusammenarbeit mit der Tänzerin May O'Donnell, mit der er erfolgreiche Tourneen unternahm. Er heiratete 1942 seine Kostümbildnerin Pauline Lawrence und choreographierte Chaconne in d- Moll (Musik J. S. Bach). Nach seiner Militärzeit (1943-1945) studierte er noch akademischen Tanz und gab eine Reihe von Duo-Abenden mit Beatrice Seckler und Dorothy Bird.
1947 gründete er seine José Limón American Dance Company, die sich mit ihrem Debüt in New York zugleich als eine der wichtigsten Gruppen des Modern Dance etablierte. Mit Doris Humphrey als künstlerischer Kodirektorin und Pauline Korner, R. Currier, B. Jones und L. Hoving sowie ihm selbst in vielen Hauptrollen schuf er seine bedeutendsten Werke The Moor's Pavane (Musik H. Purcell, 1949), La Malinche (Musik N. Lloyd, 1949), The Exiles (Musik A. Schönberg, 1950), The Traitor (Musik G. Schuler, 1954), There is a Time (Musik N. Dello Joio, 1956), The Emperor Jones (Musik H. Villa Lobos, 1956), Missa Brevis (Musik Kodály, 1958), My Son, My Enemy (Musik S. Faine, 1965), The Winged (Musik H. Johnson, 1966), Psalm (Musik E. Lester, 1967), Comedy (Musik J. Wittmann, 1968), und The Unsung (ohne Musik, Juilliard Dance Ensemble, 1970). Limóns Kompagnie konnte auch nach seinem Tode 1972 ihren Rang als stilbildendes modernes Ensemble behaupten. Sie wird seit 1978 von Carla Maxwell geleitet.
José Limón begeisterte die Welt mit seinem dynamischen, maskulinen Bewegungsstil und dramatischer Choreographie. 1928, als er nach New York kam, wo er seine erste Tanzvorstellung sah, sagte Limón: "Was ich gesehen habe, hat einfach und unumstößlich mein Leben verändert. Ich sah den Tanz als Erscheinung von unbeschreiblicher Kraft. Ein Mann kann mit Würde und überragender Majestät tanzen… tanzen wie Michelangelos Erscheinungen und so wie die Musik von Bach tanzt."