Jules Massenet
Der 1842 in Montaud bei Saint-Étienne geborene und 1912 in Paris gestorbene Komponist avancierte nach seinem Studium bei Ambroise Thomas am Pariser Conservatoire zu einem der bedeutendsten Vertreter seiner Zunft im Opernbereich im 19. Jahrhundert. 1878 wurde Massenet zum Kompositionsprofessor am Pariser Konservatorium ernannt, eine Position, die er 18 Jahre lang innehatte. Zu seinen Schülern zählten Gustave Charpentier, Reynaldo Hahn und Ernest Chausson.
1884 kam an der Pariser Opéra-Comique Manon heraus. Werther, Anfang der 1880er Jahre konzipiert, wurde von Léon Carvalho, dem Direktor der Opéra-Comique, abgelehnt und erst 1892 in Wien uraufgeführt. 1894 wurde Thaïs im Palais Garnier uraufgeführt; die Méditation für Violine und Orchester, welche bei geschlossenem Vorhang zwischen den beiden Bildern des Zweiten Aktes erklingt, wurde ein beliebtes Konzertstück und fand auch Verwendung im Ballettbereich, etwa durch Hans van Manen in Black Cake und Roland Petit in Ma Pavlova.
Auch heute noch im Repertoire sind die 1899 an der Opéra-Comique herausgebrachte Oper Cendrillon (1899) sowie der für Schaljapin geschriebe und 1910 in Monte-Carlo aus der Taufe gehobene Don Quichotte (1910). Dem Vergessen anheimgefallen sind hingegen Werke wie Esclarmonde (1889) oder Grisélidis (1901).