Colleen Neary

Colleen Neary wurde in Miami, Florida, geboren und erhielt ihre tänzerische Ausbildung in New York City. Von 1969 bis 1979 war sie am New York City Ballet unter George Balanchine als Solistin engagiert. Sie tanzte zahlreiche für sie u.a. von George Balanchine, Peter Martins, oder Jacques d'Amboise kreierte Rollen.


Zu ihrem damaligen Repertoire zählten Rubies, Brahms-Schönberg Quartett, Die vier Temperamente, Serenade, Agon, Concerto Barocco, Der Feuervogel, The Concert, Der Nussknacker, Tchaikovsky Piano Concerto No. 2, Sinfonie in C, Divertimento No. 15, von Balanchine für sie choreographierte Rollen in Kammermusik No. 2, L'Enfant et le Sortilège, Gaspard de la Nuit und zahlreiche weitere Werke. Sie war natürlich dabei, als das New York City Ballet 1972 im Rahmen des Kulturprogramms zu den Olympischen Spielen im Münchner Nationaltheater gastierte. Kaum ein Stück im Lauf des viertägigen Vorstellungsmarathons, in dem sie nicht solistisch oder im Corps de ballet getanzt hätte.

Von 1975 bis 1979 unterrichtete Neary an der School of American Ballet und am New York City Ballet. 1979 wurde sie zur Ballettmeisterin und choreographischen Assistentin am Zürcher Ballett ernannt, das von ihrer Schwester, Patricia Neary, geleitet wurde. Während dieser Zeit studierte sie u.a. Rudolf Nureyevs Don Quixote und sein Ballett Manfred beim Ballett der Mailänder Scala, beim Zürcher Ballett und beim Ballett der Wiener Staatsoper ein. Sie trat auch als Gasttänzerin in Hamburg, Berlin und Lissabon auf. In München gastierte sie Anfang der 80er Jahre als Myrtha in Giselle und als eine der Feen in Dornröschen. Im Jahr 1984 ging Neary als Principal Guest Artist und Ballettmeisterin zu Maurice Béjarts Ballet du XXième Siecle. Zwei Jahre später wechselte sie als Solistin zum Pacific Northwest Ballet in Seattle, wo Rollen wie Odile/Odette in Schwanensee, Titania in Ein Sommernachtstraum, Clara in Der Nussknacker, Emilia in The Moor‘s Pavane und Ballette von George Balanchine, Kent Stowell, Anthony Tudor, Paul Taylor und Glen Tetley zu ihrem Repertoire gehörten.

Colleen Neary ist Mitglied im George Balanchine Trust und hat viele seiner Werke bei Ballett-Kompanien in allen Teilen der Welt einstudiert. So wirkte sie u.a. beim Stuttgarter Ballett, beim Wiener Staatsballett, beim Staatsballett Berlin, Boston Ballet, National Ballet of Korea, Royal Danish Ballet, Pacific Northwest Ballet, Bolshoi-Ballett in Moskau, Ballett des Mariinsky Theaters in St. Petersburg, beim Finnischen und Norwegischen Nationalballett und beim American Ballet Theatre. Sie ist Autorin des Essays zu Balanchines Brahms-Schönberg Quartett, erschienen in Balanchine: Celebrating A Life In Dance. Patricia Neary ist verheiratet mit Thordal Christensen. Beide leiten seit über zehn Jahren das Los Angeles Ballet in Kalifornien/USA. Das Paar hat zwei Kinder, Erik Aage und Helena Patricia, die auch bereits wieder als Tänzer arbeiten.