Ryusuke Numajiri

Ryusuke Numajiri erhielt seine musikalische Ausbildung an der Toho Gakuen School of Music in den Fächern Klavier und Dirigieren bei Seiji Ozawa und Tadaaki Otaka. Bevor er sein Studium an der Universität der Künste in Berlin fortsetzte, war er Assistent von Seiji Ozawa beim New Japan Philharmonic.

Nach seiner Rückkehr nach Japan wurde Ryusuke Numajiri schnell einer der begehrtesten Dirigenten des Landes. Von 1993 – 1998 war er der jüngste Chefdirigent des Japan Shinsei Symphony Orchesters, das er auch auf eine vielbeachtete Europa-Tournee führte. Im selben Jahr gründete er die Tokyo Mozart Players mit denen er alle Beethoven Symphonien aufnahm. Ryusuke Numajiri war von 1999 – 2003 Principal Conductor des Tokyo Philharmonic Orchestra sowie von 2003 – 2006 Chefdirigenten des Nagoya Philharmonic Orchestra. Seit 2003 ist er Principal Conductor des Japan Philharmonic Symphony Orchestra. 2006 wurde er zum Principal Guest Conductor des Nagoya Philharmonic ernannt, ab 2007 übernimmt er die Position des Musikdirektors der Biwako Oper Japan. Auf der Expo 2005 in Nagoya brachte er Schönbergs Gurrelieder zur Aufführung.

Im Westen machte Ryusuke Numajiri auf sich aufmerksam, als er 1990 den 40. Internationalen Besancon Dirigierwettbewerb gewann. Seitdem ist er ständiger Gast bei Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, dem Orchestra Sinfonica di Milano "Giuseppe Verdi", dem Orchestre du Capitole de Toulouse, den Düsseldorfer Symphonikern, der Staatskapelle Weimar, dem China Philharmonic Orchestra, dem Wiener Kammerorchester und der Northern Sinfonia.

Ryusuke Numajiris hat ein besonderes Interesse, das Publikum an neues Repertoire heranzuführen. So dirigierte er die japanischen Erstaufführungen von Philip Glass’ Peace Symphony, Busonis Klavierkonzert und seinen Doktor Faust, Zemlinskys Der Zwerg, Schönbergs Notturno, Toru Takemitsus Spectral Canticle, sowie Werke von Messiaen, Andriessen, Górecki, Ligeti, Lutoslawski, Berio, Dutilleux, Xenakis, Birtwistle, Matthews und Ichiro Nodaira. Seine Tournee mit dem Nagoya Philharmonic Orchestra im Jahre 2004, wo er Takemitsus Ceremonial und Messiaens Turangalila in europäische Konzertsäle brachte, erhielt hervorragende Kritiken.

Seit seinem Debüt als Operndirigent, 1997, mit Mozarts Die Entführung aus dem Serail, leitete Ryusuke Numajiri verschiedene Produktionen, darunter Strawinskys Le Rossignol, Zemlinskys Eine florentinische Tragödie, Mozarts Idomeneo, Brittens The Little Sweep, Richard Strauss' Der Rosenkavalier, Bergs Lulu und Kreneks Jonny spielt auf an der Oper Köln. Mit der Staatsballett-Premiere von Mahlers Das Lied von der Erde und John Adams' Chamber Symphony gab er im April 2007 sein Debut als Dirigent des Bayerischen Staatsorchesters. Seit 2007 ist Numajiri Musikdirektor der Biwako Oper Japan, außerdem international als Gast unter anderem beim Montreal Symphony Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der Sydney Symphony und dem Wiener Kammerorchester tätig.