Sergej W. Rachmaninow
Komponist
Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow 20. März jul./ 1. April 1873 greg. Wurde auf dem Landgut Semënovo (Bezirk Staraja Russa) geboren. Seine aussergewöhnlich Begabung wurde bald erkannt und er erhielt ab dem Alter von sechs Jahren Klavierunterricht. Aufgrund des verschwenderischen Lebensstils des Vaters musste die Familie nach St. Petersburg umziehen, worauf die Ehe der Eltern Rachmaninows zerbrach. Diese schwierigen Umstände prägten Rachmaninow zeit seines Lebens. 1883 nahm er das Studium am Petersburger Konservatorium auf und fing ab 1888 an zu komponieren. 1897 wurde der junge Komponist nach seinen ersten großen Erfolgen enorm verunsichert durch die heftige Kritik, die ihm nach der Uraufführung seiner 1. Sinfonie entgegenbrandete. Dadurch verstärkte sich Rachmaninows Neigung zu Selbstzweifeln, Melancholie und Depression. Drei Jahre komponierte er überhaupt nicht mehr, bis ihm 1901 nach einer psychiatrischen Behandlung und einer Stabilisierung seines Zustandes mit dem 2.Klavierkonzert der internationale Durchbruch gelang. In seinen Kompositionen verarbeitete er bewusste Reflexe der musikalischen Avantgarde, unterließ es jedoch, den spätromantischen Kompositionsduktus ganz aufzugeben, was ihm immer wieder vorgehalten wurde. Konzertreisen als Dirigent und Pianist führten ihn bis zum Ersten Weltkrieg durch ganz Europa und die USA. Durch die Russische Revolution verlor Rachmaninow 1917 nicht nur sein geliebtes Landgut, sondern auch seine Ersparnisse. Rachmaninow entschloss sich, zusammen mit seiner Familie Russland zu verlassen. In der Zwischenkriegszeit wurde er aufgrund sehr erfolgreicher Konzertreisen und Schallplattenaufnahmen zu einem der vermögendsten Musiker seiner Generation. 1932 protestierte der Komponist in den New York Times gegen die Praxis der Folterungen durch die Geheimpolizei. Darauf wurde seine Musik für einige Jahre in der Sowjetunion verboten. Nach längeren Aufenthalten in Frankreich und der Schweiz ließen sich die Rachmaninows, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, in den USA nieder. Gedanken an eine Rückkehr nach Russland beschäftigten den Komponisten immer stärker, aber er ließ sich trotzdem 1942 in den USA einbürgern, um Erbschaftsangelegenheiten und Tantiemen besser regeln zu können. 1943 starb er an einem durch exzessives Zigarettenrauchen ausgelösten Lungenkrebs.