John B. Read

John B. Read gilt seit mehr als vier Jahrzehnten als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unter den internationalen Lichtdesignern. Am engsten verbunden dem Royal Ballet in London und dem Birmingham Royal Ballet, arbeitet er besonders auf dem Gebiet des Balletts mit allen großen Kompagnien der Welt und hat das Lichtkonzept vieler wichtiger Uraufführungen geprägt. Read begann als Mann des Schauspiels zu Beginn der Sechziger Jahre bei Laurence Olivier in Chichester und dann am National Theatre in London. Er betreute dabei so legendäre Produktionen mit Olivier wie Tchechows „Onkel Wanja“ und Strindbergs „Totentanz“. Es waren John Cranko und Glen Tetley, die ihn schließlich zum Ballett hinüberzogen. 1965 war er in Stuttgart für die Lichteinrichtung des Uraufführungs-Abends von „Das Lied von der Erde“ verantwortlich, das gemeinsam mit der Uraufführung von Crankos „Opus 1“ und MacMillans „Danses concertantes“ herauskam. 1967 folgte das Licht für Tetleys „Ziggurat“ beim Rambert Ballet. Seither ist John B. Read auf der ganzen Welt vor allem als Lichtdesigner für den Tanz bekannt. 1981 verpflichtete ihn das Londoner Royal Ballet als Beleuchtungschef. Neben der Licht-Revision bereits bestehender MacMillan-Werke wie „Romeo und Julia“,„Mayerling“ u.a., kreierte er das Licht für "Isadora“, „Der Pagodenprinz“ und „Winter Dreams“ sowie für Ashtons letztes Ballett, „Varii capricci“. Er war auch enger Mitarbeiter von Rudolf Nurejew, dessen Inszenierungen und Choreographien mit dem Bühnen- und Kostümbildner Nicholas Georgiadis er weltweit betreute. Unter den Operninszenierung, deren Lichteinrichtung er schuf, nennt Read besonders die Uraufführungsproduktion von Benjamin Brittens „Der Tod in Venedig“, die 1973 beim Aldeburgh-Festival herauskam und danach auch am Londoner Opernhaus Covent Garden und am Metropolitan Opera House in New York zu sehen war.