Gertrude Stein
Die 1874 in Allegheny im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene und 1946 in Neuilly-sur-Seine an Magenkrebs gestorbene Dichterin war das Enkelkind jüdischer Einwanderer aus Unterfranken. Sie studierte am Radcliffe College in Cambridge (Massachusetts) und an der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore und zog im folgenden Jahr zu ihrem Bruder Leo nach Paris. Das Haus der beiden wurde zu einem gesellschaftlichen Zentrum der Pariser Avantgarde. 1907 lernte Stein ihre Lebensgefährtin Alice B. Toklas kennen. In den 1920er und 1930er Jahren gingen im Stein’schen Salon unter anderem Ernest Hemingway, Ezra Pound, Thornton Wilder, T. S. Eliot, F. Scott Fitzgerald, Edith Sitwell, Jean Cocteau und Tristan Tzara ein und aus. Steins Hauptwerk, der zwischen 1903 und 1911 verfasste Roman The Making of Americans, erschien 1925 in Paris. Ihre Opernlibretti Four Saints in Three Acts und The Mother of Us All wurden 1928 bzw. 1946 von Virgil Thompson vertont. Während des Zweiten Weltkriegs lebten Stein und Toklas zurückgezogen im französischen Départment Ain. Im Dezember 1944 kehrte das Paar nach Paris zurück.