Philippe Taglioni
Der 1777 in Mailand geborene und 1871 in Como gestorbene Tänzer, Ballettmeister, Choreograph und Pädagoge begann seine Tänzerlaufbahn in Italien, es folgten Engagements in Paris, Stockholm, Wien und 1817 auch in München. Zunehmend war er auch als Ballettmeister und Choreograph tätig, zum wichtigsten seiner Wiener Ballette wurde Das Schweizer Milchmädchen (1821) auf Musik von Adalbert Gyrowetz. 1829 ging er nach Paris, wo er mit dem Nonnenballett in Meyerbeers Oper Robert le Diable (1831) und dem abendfüllenden Ballett La Sylphide (1832) den Grundstein für das romantische Ballett legte. An der Pariser Oper schuf Taglioni in der Folge auch Choreographien zu den Opern La Juive (1835) und Les Huguenots (1836). Bis zum Ende seiner Karriere blieb der europaweit agierende Taglioni exklusiver Betreuer seiner 1804 in Stockholm geborenen Tochter Marie. Mit La Fille du Danube (1836) auf Musik von Adolphe Adam und L’Ombre (1839) auf Musik von Wilhelm Ludwig Maurer variierte Taglioni das europaweit umjubelte Sylphide-Modell. Choreographien späterer Jahre umfassen L’écumeur de mer (1840) für St. Petersburg sowie Satanella (1842) und La Péri (1843) für Mailand. Auch nachdem sich Marie Taglioni 1847 von der Bühne zurückgezogen hatte, blieb Taglioni weiterhin als Chreograph aktiv, mit Arbeitsschwerpunkten in Russland, Deutschland, Österreich und Polen.