Bettina Wagner-Bergelt
Leitung Dramaturgie und Produktion, Künstlerische Leitung Campus Staatsballett
Bettina Wagner-Bergelt studierte Germanistik, Film-/Theaterwissenschaft und Spanische Literaturwissenschaft in Köln und Berlin. Sie begann ihre Theaterlaufbahn 1981 am Theater am Turm in Frankfurt am Main, das Kulturdezernent Hilmar Hoffmann 1980 als erste feste Bühne für freie Produktionen und Crossover Projekte installiert hatte.
In dieser Frankfurter Zeit fanden viele prägende Begegnungen statt: u.a. mit William Forsythe, Michael Simon, Ping Chong, John Cage, Lucinda Childs, Merce Cunningham, George Tabori, Julian Beck oder Meredith Monk. Aufgrund ihrer Erfahrung mit Crossover-Produktionen und konzeptioneller Programmarbeit wurde sie 1985 stellvertretende Leiterin der Abteilung Musik, Theater, Tanz im Kulturreferat München unter Jürgen Kolbe, das sie 1989 kurz vor der Geburt ihrer Tochter verließ; sie organisierte dort die Veranstaltungen am Gasteig – Außereuropäische Musik, Neue Musik, Theater, Tanz - und war künstlerisch verantwortlich für das Tanzfestival DANCE (LH München) und als freie Kuratorin für NEW DANCE (Staatsoper).
1989 wurde Konstanze Vernon Direktorin des Bayerischen Staatsballetts und engagierte sie als Dramaturgin für den Aufbau des modernen Repertoires. Ivan Liška, der 1998 die Ballettdirektion übernahm, machte sie 2000 zu seiner Stellvertreterin (mit Wolfgang Oberender, Dramaturg für die Klassik). In den letzten 15 Jahren entstand u.a. die Reihe der Choreographen-Porträts, Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Choreographen der internationalen freien und etablierten Szene (William Forsythe und Nacho Duato), Konzepte im Bereich Tanz und Bildende Kunst (Michael Simon und Jacopo Godani) oder das Ballett-Labor.
Unter ihrer künstlerischen Leitung wurde CAMPUS - Kinder- und Jugendprogramm des Bayerischen Staatsballetts, seit 1991 kontinuierlich weiter entwickelt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen (Anna tanzt).
Interessiert an allen Facetten bildender und darstellender Kunst, arbeitet Bettina Wagner-Bergelt immer wieder für verschiedene Publikationen und Ausstellungsprojekte wie 1991 John Cage in der Neuen Pinakothek oder Proliferation and Perfect Disorder, die erste Forsythe-Präsentation eines internationalen Museums in der Pinakothek der Moderne 2006; sie war viele Jahre Jurorin für den Philipp Morris Kunstpreis, für den Münchner Tanzpreis, Kunst im öffentlichen Raum, sowie Kuratorin für Junge Kunst und neue Medien.
2008 und 2010 wurde sie erneut zur künstlerischen Leiterin von DANCE berufen.
Im April 2014 bekam Sie den Lejeune-Preis verliehen und wurde noch im selben Jahr für ihre Verdienste in der deutsch-französischen Zusammenarbeit vom Ministre de la Culture et de la Communication mit dem Ehrentitel des Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.
Bettina Wagner-Bergelt hat das Bayerische Staatsballett zum Ende der Spielzeit 2016/17 verlassen.