Thom Willems

Thom Willems wurde 1955 in Arnheim in den Niederlanden geboren. Er ging ans Königliche Musikkonservatorium in Den Haag, wo er bei Jan Boerman elektrische Komposition und bei Louis Andriessen Instrumentalkomposition studierte. Am Ende seines Studiums gab er das Klavierspielen auf, um sich ganz aufs Komponieren konzentrieren zu können.

Als William Forsythe 1984 die Leitung des Balletts der Frankfurter Oper übernahm, war Willems von Anfang an dabei, da Forsythe seine Musik aufgrund der Bilder und Strukturen, die sie entstehen lässt, sehr schätzte. Er komponierte die Musik zu zahlreichen seiner Werke wie zum Beispiel zu LDC, Die Befragung des Robert Scott, Eidos: Telos, Self meant to Govern und vielen anderen. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1987 mit dem Stück In The Middle, Somewhat Elevated, das er gemeinsam mit Forsythe für neun Tänzer von der Pariser Oper  kreierte.

Bis in die späten 80er Jahre verwendete Willems für seine elektronische Musik und seine Musikcollagen Tonaufzeichnungen, die er rhythmisch manipulierte. Inzwischen arbeitet der Komponist mit modernster Computertechnologie.

Anfangs erläuterte Forsythe noch seine Vorstellungen von den Bühnenbauten, der Energie, der Anzahl der Tänzer und der Dauer des neuen Stücks. Willems machte sich anhand dieser Vorgaben daran, die Musik zu entwerfen. Heute schlägt Willems serielle Klangfolgen vor, die er immer wieder verändert, und zwar nicht nur während der Probenphase, sondern auch noch nach der Premiere und während der Vorstellungen - ganz im Sinne der von Forsythe favorisierten Methode des work in progress.