Wolf Wondratschek

Wolf Wondratschek, am 14. August 1943 im thüringischen Rudolstadt geboren, ist in Karlruhe aufgewachsen und studierte ab 1962 in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt, wobei er von 1964 bis 1966 auch als Redakteur bei der Literaturzeitung "Text + Kritik" tätig war. 1967 brach er das Studium ab. Seit dieser Zeit lebt er als hauptberuflicher Schriftsteller in München und seit den 1990er Jahren vorwiegend auch in Wien.

Bereits in den 60er Jahren machte sich Wondratschek einen Namen als experimenteller Hörspielautor, zählte dann spätestens ab den 70er Jahren zu den bekanntesten und populärsten deutschen Lyrikern, mit einer bezwingenden künstlerische Spannweite zwischen radikal avantgardistischer Haltung und dem Spiel mit Elementen der Popkultur. Bis heute lässt sich Wondratschek weder von Kritik noch Publikum auf eine Haltung reduzieren, was ihn, bei aller Popularität, für die Kritik zu einem schwierig zu verortenden Phänomen macht.

Neben Lyrik schreibt Wondratschek Romane, Essays, Musiktexte, Kurzprosa, Hörspiele, Kinderbücher und Reportagen, außerdem realisiert er Arbeiten für den Film. Von seinen Werken seien als Titel genannt Früher begann der Tag mit einer SchusswundeEin Bauer zeugt mit einer Bäuerin einen Bauernjungen, der unbedingt Knecht werden will, Omnibus, Paul oder Die Zerstörung eines Hör-Beispiels, Chuck's Zimmer, Das leise Lachen am Ohr eines anderen, Männer und Frauen, Mexikanische Sonette, Carmen oder bin ich das Arschloch der achtziger Jahre, Einer von der Straße, Kelly-Briefe, Die große Beleidigung, Mozarts Friseur. Sein jüngster Roman, Das Geschenk, erschien im Frühjahr 2011 bei Hanser.  Der 1997 erschienene Gedichtzyklus Das Mädchen und der Messerwerfer bildet die Vorlage für eine Kreation des Choreographen Simone Sandroni, die im Januar 2012 Premiere haben wird.