Frank Zappa

Frank Zappa, amerikanischer Komponist, 1940–1993

Zappa fand selbst die besten Worte, um sich zu beschreiben, so heißt es in The Real Frank Zappa Book (auf Deutsch erschienen unter dem Titel I Am the American Dream): "Eines Tages las ich in der Zeitschrift Look zufällig einen Artikel über den Plattenladen von Sam Goody, worin der Autor davon schwärmte, welch wunderbarer Verkäufer Goody war."


Er schrieb, Goody hätte quasi alles verkaufen können. Und um ein Beispiel zu nennen, erwähnte er, dass Goody es sogar fertig brachte, ein Album mit dem Titel Ionisation an Mann zu bringen.
Der Artikel ging sinngemäß so weiter: "Das Album besteht aus nichts als Schlagzeug – es ist dissonant und fürchterlich; die schlechteste Musik der Welt. Ahhhh! Genau das Richtige für mich!".

"Ich drehte auf volle Lautstärke (um das Maximum 'fi' zu erreichen) und legte die Allzwecknadel mit Osmiumspitze auf die erste Rille von Ionisation. Ich habe eine nette katholische Mutter die gerne Roller Derbys (amerikanische Sportart auf Rollschuhen) anschaut. Als sie hörte, was aus diesem kleinen Lautsprecher am unteren Ende der Decca kam, schaute sie mich an als wäre ich vollkommen wahnsinnig geworden."

"Meine erste Boulez-Aufnahme kaufte ich mir, als ich in der zwölften Klasse war. Es war Le Marteau Sans Maitre (Der Hammer ohne Meister), eine Einspielung von Columbia, dirigiert von Robert Craft und mit Zeitmasse von Stockhausen auf der anderen Seite. Ich wusste bis dato nichts über Zwölftonmusik, aber mir gefiel, wie es sich anhörte. Da ich keine musische Bildung im eigentlichen Sinne genossen hatte, machte es für mich keinen Unterschied, ob ich Lightnin' Slim, eine Sängergruppe namens Jewels […] oder Webern, Varèse oder Strawinsky hörte. Für mich war all das gute Musik."

"Was machst Du beruflich, Papa? Hätte mir eines meiner Kinder jemals diese Frage gestellt, hätte ich geantwortet: 'Was ich mache, ist Komponieren.' Zufälligerweise verwende ich jedoch keine Noten, sondern anderes Material für die Stücke."

"Ein Komponist ist ein Typ, der durch die Welt spaziert und ahnungslosen Luftmolekülen seinen Willen aufzwingt, oftmals mit der Unterstützung ahnungsloser Musiker. […] In meinen Kompositionen bediene ich mich einem System aus Gewichten, Gleichgewichten, gemessenen Spannungen und Entspannungen – in gewisser Weise vergleichbar mit der Ästhetik von Varèse. Die Ähnlichkeiten lassen sich am besten aufzeigen, wenn man den Vergleich mit einem Mobile von Calder anstellt, einem mehrfarbigen Dingsda, das irgendwo hängt und aus großen Metallkleksen besteht, die durch Drahtstücke miteinander verbunden sind, genialerweise ausbalanciert durch kleine Metallböbbelchen auf der anderen Seite."

"Das Orchester ist das ultimative Instrument, und eines zu dirigieren ist eine unglaubliche Sensation. Nichts ist damit vergleichbar, außer vielleicht der Moment, wenn man die Doo-Wop-Harmonie singt und feststellt, dass man die Töne trifft."

"Ich finde die Musik der Klassik langweilig, weil sie mich an 'Malen nach Zahlen' erinnert. Da gibt es Dinge, die die Komponisten dieser Zeit nicht machen durften, da man sie als Überschreitung der industriellen Regeln ansah. Regeln die festlegten, ob es sich bei dem Stück um eine Symphonie, eine Sonate oder was auch immer handelte. All die Normen, wie sie in alten Zeiten eingehalten wurden, gab es nur deshalb, weil die Typen, die die Aufträge erteilten, wollten, dass die Musik, die sie bezahlten, auf eine bestimmte Art und Weise klang."

"Leute, es ist vorbei. Kommt zur Vernunft - schließt Bausparverträge ab. Das Mindeste, was man tun kann, ist seinen Studenten zu sagen: TUT ES NICHT! STOPPT DIESEN WAHNSINN! SCHREIBT NICHT NOCH MEHR MODERNE MUSIK!"

"Information ist etwas anderes als Wissen, Wissen etwas anderes als Weisheit, Weisheit etwas anderes als Wahrheit, Wahrheit etwas anderes als Schönheit, Schönheit etwas anderes als Liebe, Liebe etwas anderes als Musik. Musik ist das Beste." – Joe's Garage, 1979