Presseinfo: Premiere Sphären.01
Presseinformation, 12. Juni 2023
NEUE SPHÄREN IM FESTSPIELSOMMER 2023
Zu Beginn der Münchner Opernfestspiele steht traditionell eine Mixed Bill-Ballettpremiere auf dem Programm: Mit Sphären. 01 präsentiert Ballettdirektor Laurent Hilaire im Prinzregententheater ab Freitag, 23. Juni 2023 eine neue Reihe für junge Tanzschaffende.
Die beiden letzten La Bayadère-Vorstellungen dieser Spielzeit bringen weitere Rollendebüts in den Hauptpartien. Festspielvorstellungen von Schmetterling und den Tschaikowski-Ouvertüren runden die Spielzeit 2022-23 ab.
FESTSPIELPREMIERE VON "SPHÄREN.01"
Das Bayerische Staatsballett präsentiert zum Auftakt der Münchner Opernfestspiele von Freitag, 23. bis Sonntag, 25. Juni 2023 die von Laurent Hilaire neu konzipierte Reihe Sphären. Gleich vier verschiedene Werke werden bei der ersten Ausgabe Sphären. 01 im Münchner Prinzregententheater zu sehen sein, darunter zwei Uraufführungen.
Für jede neue Ausgabe von Sphären bestimmt Ballettdirektor Laurent Hilaire eine etablierte Choreographin oder einen Choreographen, der in Absprache mit ihm die weiteren Mitwirkenden des Programms auswählt. Für das Programm 2023 zeichnet Marco Goecke verantwortlich, der zu Saisonbeginn die jungen Choreographen Fran Diaz und Nicolas Paul zu zwei Neukreationen eingeladen hat. Ziel dieses neuen kuratorischen Konzeptes ist es, Verbindungen innerhalb einer choreographischen "Sphäre" aufzuzeigen und so mögliche Elemente einer Tanzsprache der Zukunft zu entdecken. Die Ausgabe im Sommer 2024 kuratiert Angelin Preljocaj.
Neben den beiden Uraufführungen von Fran Diaz und Nicolas Paul werden in diesem Sommer die bestehenden Werke All Long dem Day von Marco Goecke und Auszüge aus Marion Motins Le Grand Sot zu Maurice Ravels Boléro sehen sein.
FRAN DIAZ: "THE HABIT"
Sehnsucht nach Halt in Krisenzeiten – um dieses Thema kreist Fran Diaz' Choreographie, die der in Deutschland lebende Spanier und ehemalige Goecke-Tänzer mit acht Tänzerinnen und Tänzern entwickelt. Der Titel The habit ist dabei sowohl als Anspielung auf die Macht der Gewohnheit als auch auf ein Priestergewand zu sehen. Auch allgemeine Glaubensfragen spielen in diesem Werk eine zentrale Rolle. Die einzelnen Sequenzen entwickeln eine surreale, fast psychedelische Stimmung, die das Publikum in eine Art Fiebertraum eintauchen lässt.
MARCO GOECKE: "ALL LONG DEM DAY"
Ein wichtiges Anliegen von Laurent Hilaire ist es, die Zusammenarbeit mit den Ausbildungsinstitutionen in München zu intensivieren. Daher wurde mit All Long Dem Day bewusst ein Werk für die Nachwuchsgeneration ins Programm aufgenommen. Marco Goecke hat die Choreographie 2015 für die Staatliche Ballettschule Berlin kreiert. In München wird sie von den jungen Mitgliedern des Bayerischen Junior Balletts interpretiert. Das Werk, dessen Titel dem Songtext Sinnerman von Nina Simone entnommen ist, wird aktuell von Ballettmeister Fabio Polombo einstudiert.
MARION MOTIN: "LE GRAND SOT"
Die Französin Marion Motin wurde in klassischem und zeitgenössischem Tanz ausgebildet und hat auch den Hip-Hop in ihre tänzerische Sprache integriert. Erste Projekte entstanden für die Pop-Diva Madonna, den Rapper Stromae, den Modedesigner Jean-Paul Gaultier oder das Ballett der Pariser Oper. 2020 kreierte sie während eines Corona-Lockdowns an einem Stand in der Normandie Le Grand Sot (dt.: Der große Trottel). Bei Sphären.01 wird hieraus die Anfangsszene zu Maurice Ravels Bolero zu sehen sein – eine Gruppenchoreographie für 16 Tänzerinnen und Tänzer, die sich in ihrer Trancehaftigkeit unendlich fortsetzen könnte.
NICOLAS PAUL: "L’ETERNITÈ IMMOBILE"
Der Franzose Nicolas Paul setzt sich in seiner Kreation mit der Wahrnehmung von Zeit auseinander. Wie ein Gemälde der Leinwand bedarf, hängt für den Choreographen das tänzerische Geschehen von zeitlichen Verläufen ab. Die Erfahrung und Wahrnehmung von Zeit ist jedoch subjektiv, steht oft dem physikalischen, theoretischen Verständnis von Zeit entgegen. Von diesem Gegensatz ausgehend kreiert Nicolas Paul tänzerische Bilder, in denen das Spannungsverhältnis zwischen Ewigkeit und Augenblick zum Ausdruck kommt.
TERMINE SPHÄREN.01
Freitag, 23. Juni 2023, 19.30 Uhr – Premiere
Samstag, 24. Juni 2023, 19.30 Uhr
Sonntag, 25. Juni 2023, 19.30 Uhr
Prinzregententheater
DAS WEITERE SOMMERPROGRAMM
Mitte Juni sind noch zwei weitere Vorstellungen des Klassikers La Bayadère in neuer Besetzung zu erleben: Am Freitag, 16. Juni 2023 debütiert Demi-Solistin Jeanette Kakareka als Nikjia an der Seite ihres Ehemanns Jinhao Zhang als Solor. Prisca Zeisel gibt wie schon 2017 die Gamzatti.
Am Sonntag, 18. Juni 2023 tritt erstmals Julian McKay als Solor auf. Die beiden Rivalinnen Nikjia und Gamzatti werden an diesem Tag von Laurretta Summerscales und Maria Baranova dargestellt. Das Goldene Idol wird an beiden Terminen von Shale Wagman verkörpert, auch dies ist ein Rollendebüt.
Im Anschluss an die Festspiel-Serie von Sphären.01 Ende Juni im Prinzregententheater stehen zum Saisonabschluss zudem zwei Vorstellungen von Schmetterling sowie ein Abend mit den Tschaikowski-Ouvertüren im Nationaltheater auf dem Programm.