Presseinformation: Premiere DIE NASE am 24. Oktober 2021

„Jeder Mensch ein König", so das Spielzeitmotto der Opernsaison 2021-22. Bei Dmitri Schostakowitschs Die Nase (Nos), der ersten Premiere der Spielzeit 2021-22 ist jedoch fraglich, wem die Krone letztlich gebührt - Kovaljov oder seiner Nase? Das Werk selbst ist ein grotesker Albtraum um Verlustängste und Paranoia, um entmenschlichte Physiognomien und das Herausfallen aus der Norm. Und was, wenn die Nase als stolzes Signum charakterlicher Größe allenthalben nur angeklebt wäre?
 
Dmitri Schostakowitschs Die Nase (Nos) feiert am Sonntag, 24. Oktober 2021 Premiere. Die Koproduktion mit der Novaya Opera Moskow steht unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und wird von Kirill Serebrennikov inszeniert. Boris Pinkhasovich ist als Kovaljov Platon Kusmič zu erleben. In weiteren Rollen singen unter anderem Anton Rositskiy (Die Nase), Laura Aikin (Praskovja Osipovna) und Doris Soffel (Alte Dame).
Die Premiere wird live im Radio auf BR-KLASSIK übertragen.
Die Vorstellung am 27. Oktober 2021 wird live auf STAATSOPER.TV ausgestrahlt.
 
Zur Unterstützung Ihrer Berichterstattung über Die Nase bieten wir Ihnen im Pressebereich der Website ab heute um 16 Uhr ein Media-Kit mit Bild-, Audio- und Filmmaterial sowie Ausschnitte des Programmbuchs an. Bis zum Premierenabend werden weitere Materialien dort zur Verfügung gestellt. Im Media-Kit sprechen neben Staatsintendant Serge Dorny, Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski, Regisseur Kirill Serebrennikov, Boris Pinkhasovich (Kovaljov Platon Kusmič) und Sergei Leiferkus (Ivan Jakovlevič) über die Produktion.
 
Für den Login zum Media-Kit zu Die Nase können Sie Ihre persönlichen Anmeldedaten für den Pressebereich, wie bereits letzte Saison, wieder gewohnt verwenden.

DAS WERK

Eine Nase macht sich selbstständig. Sie hinterlässt im Gesicht ihres Besitzers eine peinliche Leerstelle, maßt sich eine gesellschaftliche Position an und stolziert im Staatsratskostüm über den Newskji-Prospekt in Sankt Petersburg. Ihr ramponierter Eigentümer Kovaljov verliert sich in einer aberwitzigen Suche nach seinem Statussymbol.
 
Der 21-jährige Schostakowitsch übt in seiner ersten Oper Die Nase (1927/28) Kritik am post-zaristischen, von Weltkrieg, blutigstem Bürgerkrieg und zunehmendem Staatsterror gebeutelten Russland. Das Bild einer brutalen Gesellschaft voller körperlich und seelisch entstellter Duckmäuser und Gewalttäter wird musikalisch eingefangen im grotesken Wechsel verschiedenster Stilebenen: Zirkusmusik und russisch-orthodoxe Kirchenmusik, Galopp, Polka, Märsche und Fugen werden in filmischer Drastik gegeneinander geschnitten. Hinter dem beißenden Witz lauern Angst und Gewalt.

 

DIE INSZENIERUNG

Die Nase ist die erste Premiere von Vladimir Jurowski als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Kirill Serebrennikov ist für Inszenierung, Bühne sowie Video verantwortlich, die Kostüme wurden von Kirill Serebrennikov selbst und Tatyana Dolmatovskaya entworfen. Der russische Regisseur leitete die Proben von Moskau aus, unterstützt von seinem Team vor Ort in München. Die Inszenierung greift das schon bei Gogol angelegte Moment der Groteske auf und sucht die Gratwanderung zwischen Komik und Tragik. Als Inspiration können sowohl das gegenwärtige St. Petersburg (der Schauplatz der Handlung) als auch die Arbeit von Avantgarde-Künstlern aus der Entstehungszeit von Schostakowitschs Oper gezählt werden, wie das Theater von Wsewolod Meyerhold und die Malerei von Sergei Lutschischkin.

 

DIE BESETZUNG

Vladimir Jurowski, der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, und Kirill Serebrennikov arbeiten im Rahmen der Neuinszenierung von Die Nase erstmals zusammen. Kirill Serebrennikov ist sowohl für die Regie, als auch die Bühne, Video und Kostüme verantwortlich und wird von mehreren Mitarbeiter:innen unterstützt. Kirill Serebrennikov nahm während des Physikstudiums autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner auf. Salome an der Oper Stuttgart sowie Il barbiere di Siviglia an der Komischen Oper Berlin waren erste Stationen des Regisseurs außerhalb von Russland. 2021 inszenierte er die Neuproduktion von Parsifal an der Wiener Staatsoper. Für sein Filmschaffen wurde Serebrennikov beim Filmfestival in Cannes 2016 ausgezeichnet. Weitere Filme wurden bei den Filmfestivals in Rom, Locarno und Venedig gezeigt und für den Goldenen Löwen sowie für den Grand Prix of Kinotavr in Sochi nominiert. Seit 2012 ist Serebrennikov Künstlerischer Leiter des Gogol Center in Moskau.
 
Laura Aikin und Doris Soffel kehren im Rahmen dieser Produktion an die Bayerische Staatsoper zurück. In der Hauptrolle des Kovaljov ist Boris Pinkhasovich zu erleben. In den zahlreichen Rollen von Die Nase sind unter anderem auch Ensemblemitglieder, wie Sean Michael Plumb,Mirjam Mesak und Milan Siljanov sowie die Mitglieder des Opernstudios Andrew Hamilton und Theodore Platt zu erleben.

Musikalische Leitung - Vladimir Jurowski
Regie, Bühne, Kostüme - Kirill Serebrennikov
Co-Regie - Evgeny Kulagin
Kostümbild - Tatjana Dolmatowskaja
Masken - Schalwa Nikwaschwili
Beleuchtung - Michael Bauer
Chöre - Stellario Fagone
 
Unter anderem mit:
 
Kovaljov Platon Kusmič - Boris Pinkhasovich
Ivan Jakovlevič - Sergej Leiferkus
Praskovja Osipovna - Laura Aikin
Reviervorsteher der Polizei - Andrey Popov
Ivan - Sergey Skorokhodov
Die Nase - Anton Rositskiy
Lakai der Gräfin - Sean Michael Plumb
Beamter der Annoncenredaktion - Gennady Bezzubenkov
 
Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor

VORSTELLUNGEN & LIVE-STREAM 

PREMIERE
Dmitri Schostakowitsch
Die Nase (NOS)
So. 24.10.2021, 19 Uhr
Nationaltheater
 
LIVE-STREAM
Mi. 27.10.2021, 19.30 Uhr
Nationaltheater
OPERLIVE. DE
BR-KLASSIK
 
Weitere Vorstellungen:
Sa. 30.10.2021, 19.00 Uhr
Di. 02.11.2021, 19.00 Uhr
Fr. 05.11. 2021, 19.00 Uhr

DIE NASE DIGITAL

Neben dem für die Presse verfügbaren Medien-Paket stellt die Bayerische Staatsoper nun auch ein öffentliches Digital-Angebot zur Verfügung.
Unter den sogenannten Nasen-Files werden seit Beginn der Proben zur ersten Premiere der Spielzeit 2021-22 anhand von verschiedenen Formaten wie Artikeln, Bildergalerien, den Podcasts, wie „HOW TO OPER – der Podcast für Neulinge und Neugierige“, und verschiedenen Videos täglich neue Eindrücke der Inszenierung dokumentiert. Das neue Angebot ermöglicht dem Publikum einen Blick hinter die Kulissen der verschiedenen Produktionen. Aktuell kann beispielsweise der Prozess der Nasenanfertigung in den Ateliers der Bayerischen Staatsoper oder Ensemblemitglied Mirjam Mesak bei ihrer ersten Maskenprobe bestaunt werden.
Die Nasen-Files werden bis zur Premiere am 24. Oktober 2021 laufend erweitert.