Presseinformation: Festspielpremiere „Die Teufel von Loudun" am 27. Juni 2022 // Weitere Meldungen der Bayerischen Staatsoper

FESTSPIELPREMIERE „DIE TEUFEL VON LOUDUN" AM 27. JUNI 2022
Krzysztof Pendereckis Die Teufel von Loudun feiert am Montag, 27. Juni 2022, 19 Uhr, Premiere und eröffnet damit die diesjährigen Münchner Opernfestspiele.
 
Sündige Fantasien einer Nonne, unzüchtige Ausschweifungen eines Priesters, Neid und Eifersucht bigotter Kleinbürger – und über allem der politische Masterplan eines ehrgeizigen Kirchenmanns. Die Neuproduktion zur Komposition von Penderecki steht unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski. Simon Stone führt Regie. Ausrine Stundyte ist als Jeanne und Wolfgang Koch als Grandier zu erleben.
 
Zur Neuproduktion von Die Teufel von Loudun veröffentlicht die Bayerische Staatsoper, neben Presse-Material, den Teufel. Files, den Podcasts HOW TO OPER und Audiofeature, auch eine neue Folge des Videoformats Observations.
Die Premierenvorstellung am Montag, 27. Juni 2022, 19 Uhr, wird im Live-Stream auf STAATSOPER. TV, BR-KLASSIK Concert sowie auf BR-KLASSIK im Hörfunk übertragen.

WEITERE MELDUNGEN
 
BENEFIZKONZERT DES YOUTH SYMPHONY ORCHESTRA OF UKRAINE AM 10. JULI 2022 MIT OKSANA LYNIV
Im Rahmen der Münchner Opernfestspiele dirigiert Oksana Lyniv am Sonntag, 10. Juli 2022,19.00 Uhr im Prinzregententheater das Benefizkonzert des Youth Symphony Orchestra of Ukraine.
Um das weitere Bestehen des Orchesters zu sichern, kommen Spenden und Einnahmen des Konzerts dem Orchester selbst zu Gute.
 
HEIMATRAUM MÜNCHEN
Gemeinsam mit dem Residenztheater und der HypoVereinsbank - Member of UniCredit bietet die Bayerische Staatsoper seit Juni 2022 jeden Mittwoch Workshops für Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung (zwischen 6 und 18 Jahren) auf dem Marstallplatz in München an.

FESTSPIELPREMIERE „DIE TEUFEL VON LOUDUN“ AM 27. JUNI 2022

Krzysztof Pendereckis Die Teufel von Loudun feiert am Montag, 27. Juni 2022, 19 Uhr, Premiere und eröffnet damit die diesjährigen Münchner Opernfestspiele. Das Werk ist erstmals in München als Premiere auf der Bühne des Nationaltheaters zu erleben.
 
Die vorgetäuschte Teufelsaustreibung von vermeintlich besessenen Klosterfrauen wurde zum Mittel des Zwecks, unliebsame Kräfte auf dem Schafott zum Schweigen zu bringen. Aus der Idee der Ursulinerin Jeanne und dem Lebenswandel des Geistlichen Grandier wird ein Cocktail, aus dem der auf Allmacht zielende Kardinal Richelieu, König Ludwig XIII. eine diabolische Beziehung konstruiert. Nicht nur, um einen unbequemen Freigeist aus dem Weg zu räumen, sondern ein Klima der Angst zu schaffen, in dem niemand mehr wagen wird, sich gegen ihn zu stellen.
 
„Dem Teufel ist nicht zu glauben, wenn er auch die Wahrheit spricht“, lautet ein Glaubensgrundsatz des heiligen Chrysostomus. Aber wenn ein König teuflischen Einflüsterungen Glauben schenkt, kann es schnell einsam und düster um ihn werden. „Lernet, was Liebe heißt“, gibt Grandier auf dem Weg zu seiner Hinrichtung Jeanne zu bedenken. Denn nur, wer liebt, darf sich wahrhaft königlich nennen.
 
Die Neuproduktion steht unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski. Simon Stone führt Regie. Ausrine Stundyte ist als Jeanne und Wolfgang Koch als Grandier zu erleben.
 
Die Festspielpremiere am Montag, 27. Juni 2022, 19 Uhr, wird im Live-Stream auf STAATSOPER. TV, BR-KLASSIK Concert sowie auf BR-KLASSIK im Hörfunk übertragen. Bereits vor Beginn der Vorstellung führt Moderator Maximilian Maier, ab 18.30 Uhr, Gespräche mit Beteiligten der Produktion.

DAS WERK

Die in der Oper erzählte Geschichte geht auf historische Vorgänge in den frühen 1630er Jahren zurück. Schriftsteller Aldous Huxley verarbeitete die Ereignisse 1952 zu einem dokumentarischen Roman. Dramatiker John Whiting gestaltete auf dieser Grundlage ein Theaterstück. Erich Fried übertrug das Schauspiel ins Deutsche. Nachdem Krzysztof Penderecki 1964 aufgrund eines Hinweises von Konrad Swinarski diesen Dramentext gelesen hatte, entschloss er sich, daraus eine Oper zu machen. Das Libretto richtete er sich selbst ein, wobei er manche von Whiting hinzuerfundenen Figuren und Szenen wieder eliminierte.
 
Krzysztof Penderecki war zu Zeiten bereits als Vertreter der polnischen Avantgarde bekannt. Mit seiner Lukas-Passion (1966) wurde er berühmt. Im Jahr darauf erteilte ihm Rolf Liebermann den Kompositionsauftrag für die Hamburgische Staatsoper. Wie schon in der Passion bringt Penderecki „die Erfahrungen seiner experimentellen Frühzeit im Grenzbereich zwischen Klängen und Geräuschen, die radikalen Materialerprobungen mit verfremdeten Instrumental- und Vokalklängen, raffiniert gehandhabten Cluster- und Glissandotechniken nun mit melodischen, linear-polyphonen, auch harmonischen Aspekten in zwingende Zusammenhänge“, schreibt Wolfram Schwinger, wobei der Komponist in der Oper zugunsten der Textverständlichkeit sparsamer mit Musik umgehe: „Besonders prägnant gelingt die Orchester- und Chorsprache: Liegeklänge, Cluster und psalmodierende Repetitionen bestimmen die Kloster- und Kirchenszenen in ihrem eminent katholischen Ambiente. Aufrührerische Hektik (hergeleitet aus den Pilatus- und Golgathaszenen der Passion) kennzeichnen orgiastische Besessenheit, Teufelsaustreibungen, Folterung und Hinrichtung“.
 
Die Uraufführung des Werkes fand zur Eröffnung des 43. Weltmusikfests der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik statt. Nur zwei Tage nach der Uraufführung kam die Inszenierung eines polnischen Regieteams (Regie: Konrad Swinarski; Ausstattung: Lidia Skarżyńska und Jerzy Skarżyński; Dirigent: Henryk Czyż) unter der Leitung von Regisseur und damaligen Münchner Staatsintendant Günther Rennert in Stuttgart auf die Bühne. Diese Inszenierung wurde im Jahr darauf zweimal als Gesamtgastspiel im Nationaltheater München gezeigt

DIE INSZENIERUNG

„Die Handlung entfaltet sich in einer Welt, die denselben Look hat wie unsere, mit denselben Materialien und Oberflächen, mit Gegenständen, die man auch in Münchner Läden kaufen könnte. Die Kostüme entsprechen dem, was die Menschen heutzutage auf den Straßen tragen. Aber wie alle guten Science-Fiction-Geschichten präsentiert sie eine Welt mit einer parallelen Wirklichkeit, in der furchtbare Dinge geschehen, die man noch gar nicht bemerkt hat. (…) Insofern ist diese Oper keine nur potentielle Warnung, denn diese inhumanen Versuchungen drohen uns neuerlich zu infizieren. (…) Ich glaube, wir sollten uns in unserem komfortablen bourgeoisen Dasein nicht zu sicher fühlen.“ - Simon Stone
 
Der in Basel geborene und in England und Australien aufgewachsene Regisseur Simon Stone hat sich durch detailgetreue, realistische, konsequent in moderne Bild- und Lebenswelten übertragene Opern in kürzester Zeit einen Ruf erarbeitet. Schon zu Schulzeiten gründete er eine eigene Theaterakademie, mit der er Dramen von Tschechow und Ibsen adaptierte und sein Konzept der „Überschreibungen“ alter Geschichten in neuzeitlichem Ambiente entwickelte. Seit 2012 wurde die internationale Theaterwelt mit Einladungen zu Festivals auf seine Arbeit aufmerksam. 2015 drehte er seinen ersten Kinofilm Die Wildente, 2021 folgte der zweite, The Dig. Simon Stones Handschrift ist unverkennbar, ob er mit Ralph Myers als Bühnenbildner oder, wie bei auch bei Die Teufel von Loudun, mit Bob Cousins (Bühne) und Mel Page (Kostüme) zusammenarbeitet. Die gemeinsame Arbeit mit letzteren beiden beruht auf einer langjährigen Partnerschaft, die noch auf studentische Produktionen in Australien zurückgeht und bis zu gefeierten Premieren bei den Salzburger Festspielen (Lear, Médée) reicht.
 
Für Die Teufel von Loudun hat Bob Cousins ein quaderförmiges, bühnenformatfüllendes Haus gebaut, das auf einer Drehscheibe steht und während der Aufführung immer wieder in Bewegung ist. Es wird im Licht von Nick Schlieper eine Fülle von Atmosphären und emotionalen Temperaturen darstellen.

DIE BESETZUNG

Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski hat die Musikalische Leitung der Münchner Erstaufführung von Pendereckis erster Oper inne. Der Dirigent hatte sich bereits vor 20 Jahren bei den Dresdner Musikfestspielen für das Werk stark gemacht.
Wolfgang Koch ist in der Hauptrolle des Priesters Grandier zu erleben. Die Partie stellt für den Bariton ein Rollendebüt dar. Ebenfalls in einem Rollendebüt kehrt Ausrine Stundyte nach ihrem Engagement als Renata in Der feurige Engel für die Partie der Priorin Jeanne zurück an die Bayerische Staatsoper. Ebenfalls zu erleben sind Martin Winkler als Chefexorzist Vater Barré, Wolfgang Ablinger-Sperrhacke als politischer Strippenzieher Baron de Laubardemont und Danae Kontora als verführte Bürgerstochter Philippe. Der Chor der Bayerischen Staatsoper wird im Rahmen dieser Produktion durch einen Extrachor unterstützt. Außerdem sind zahlreiche Statisten an der Produktion beteiligt.

Musikalische Leitung – Vladimir Jurowski
Inszenierung – Simon Stone
Bühne – Bob Cousins
Kostüme – Mel Page
Licht – Nick Schlieper
Chöre – Stellario Fagone
Dramaturgie – Malte Krasting
 
Jeanne – Ausrine Stundyte
Claire – Ursula Hesse von den Steinen
Gabrielle – Nadezhda Gulitskaya
Louise – Lindsay Ammann
Philippe – Danae Kontora
Ninon – Nadezhda Karyazina
Grandier – Wolfgang Koch
Vater Barré – Martin Winkler
Baron de Laubardement – Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
Vater Rangier – Andrew Harris
Vater Mignon – Ulrich Reß
Adam, Apotheker – Kevin Conners
Mannoury – Jochen Kupfer
Prinz Henri de Condé – Sean Michael Plumb
Vater Ambroise – Martin Snell
Bontemps – Christian Rieger
 

VORSTELLUNGEN

Krzysztof Penderecki
DIE TEUFEL VON LOUDUN
Oper in drei Akten
Libretto vom Komponisten nach The Devils of Loudun von Aldous Huxley in der Dramatisierung von John Whiting unter Benutzung der deutschen Übertragung des Dramas von Erich Fried
 
 
FESTSPIELPREMIERE
Mo, 27.6.2022, 19.00 Uhr
Ab 18.30 Uhr im BR-KLASSIK Live-Stream und auf STAATSOPER. TV
Nationaltheater
 
 
WEITERE VORSTELLUNGEN
Do, 30.6.2022, 19.00 Uhr
So, 3.7.2022, 19.00 Uhr
Do, 7.7.2022, 19.00 Uhr
Nationaltheater
 
 
EINFÜHRUNGSMATINEE
So, 19.6.2022, 11.00 Uhr
Nationaltheater
 
Im Rahmen der Einführungsmatinee werden Gespräche zwischen Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski, Regisseur Simon Stone und weiteren Beteiligten der Produktion geführt.

OKSANA LYNIV DIRIGIERT FESTSPIELKONZERT DES JUGENDSINFONIEORCHESTERS DER UKRAINE AM 10. JULI 2022

Im Rahmen der Münchner Opernfestspiele dirigiert Oksana Lyniv Sonntag, 10. Juli 2022, 19.00 Uhr, im Prinzregententheater das Benefizkonzert des Youth Symphony Orchestra of Ukraine.
 
Die Dirigentin gründete 2016 das Jugendsinfonieorchester der Ukraine. Mit der Gründung durch Oksana Lyniv haben Musiker:innen zwischen12 und 22 Jahren seit jeher die Möglichkeit auf eine musikalische Ausbildung. So konnte eine musikalische Plattform für den Austausch zwischen den Musiker:innen geschaffen werden.
Seit 2016 ist das Orchester international und unter der Musikalischen Leitung renommierter Dirigent:innen und Solist:innen aktiv.
Gemeinsam mit Oksana Lyniv spielen die Musiker:innen Werke von Wolfgang Amadeus Mozar, dem ukrainischen Komponisten Oleksandr Kozarenko, Yevhen Stankovych, Yuri Shevchenko und Zoltan Almashi.
 
Um das weitere Bestehen des Orchesters zu sichern, kommen Spenden und Einnahmen des Konzerts dem Orchester selbst zu Gute.
 
 
 
BENEFIZKONZERT DES YOUTH SYMPHONY ORCHESTRA OF UKRAINE
So, 10.6.2022, 19.00 Uhr
Prinzregententheater
 OKSANA LYNIV DIRIGIERT FESTSPIELKONZERT DES JUGENDSINFONIEORCHESTERS DER UKRAINE AM 10. JULI 2022
PROGRAMM
Oleksandr Kozarenko
Irmologion für Streichorchester
 
Yevhen Stankovych
Ukrainisches Poem für Violine und Orchester (Solist A. Murza)
 
Zoltan Almashi
Sinfonietta
 
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 Prager

HEIMATRAUM MÜNCHEN
WORKSHOPS DER BAYERISCHEN STAATSOPER, DES RESIDENZTHEATERS UND DER HYPOVEREINSBANK FÜR KINDER UND JUGENDLICHE MIT FLUCHTERFAHRUNG

In einem Zusammenschluss veranstaltet die Bayerische Staatsoper mit dem Residenztheater und der HypoVereinsbank - Member of UniCredit ab diesem Monat den so genannten HEIMATRAUM MÜNCHEN. Es werden einmal pro Woche kostenlose Workshops für Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung (zwischen 6 und 18 Jahren) auf dem Marstallplatz in München angeboten, welche zu gemeinsamen Singen, Tanzen, Musizieren und Improvisieren einladen.
 
HEIMATRAUM MÜNCHEN
ab 6 Jahren
Jeden Mittwoch (ab Juni 2022)
16.00 bis 19.00 Uhr
Marstallplatz
 
TERMINE
Mi, 15.6.2022, 16.00 bis 19.00 Uhr
Mi, 22.6.2022, 16.00 bis 19.00 Uhr
Mi, 29.6.2022, 16.00 bis 19.00 Uhr
Mi, 20.7.2022, 16.00 bis 19.00 Uhr
Mi, 27.7.2022, 16.00 bis 19.00 Uhr
 
Unter der Angabe von Anzahl, Alter und Sprache der Teilnehmer:innen erfolgen Anmeldungen über [email protected].
Einstieg jederzeit möglich.
Keine Vorkenntnisse erforderlich.

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Kontakt
Michael Wuerges
Direktor Strategische Kommunikation, Presse
[email protected] | +49 89 21 85 10 20
www.staatsoper.de


Sophia Lechner
Managerin Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
[email protected] | +49 89 21 85 10 21
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