CELEBRATING SIR PETER AM 5. JUNI 2022
Zu Ehren des ehemaligen Intendanten der Bayerischen Staatsoper Sir Peter Jonas veranstaltet die Bayerische Staatsoper am Sonntag, 5. Juni 2022, 12 Uhr, unter dem Titel Celebrating Sir Peter ein Konzert im Nationaltheater.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte ein feierlicher Abschied von Sir Peter erst jetzt möglich gemacht werden. Die Vorstellung ist eine Zusammenkunft, die sein Leben und Schaffen in Erinnerung rufen soll. Seine Liebe zur Oper und sein Enthusiasmus für die Kunst werden an diesem Tag wieder aufleben.
Fast zwei Jahre nach seinem Tod versammeln sich im Rahmen dieser Vorstellung Künstler:innen, die Sir Peter Jonas auf seinem Weg begleitet haben. Unter der Musikalischen Leitung von Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Ivor Bolton und Mark Elder erklingen mit dem Bayerischen Staatsorchester und dem Bayerischen Staatsopernchor Werke, die der ehemalige Intendant sehr schätze. Filmausschnitte aus seinen Jahren in München sowie eine Rede seiner Biografin Julia Glesner vervollständigen den Rahmen für die Festivität.
Der Erlös des Konzerts und die gesammelten Spenden gehen an die international tätige Nichtregierungsorganisation German Doctors – eine Initiative, deren wertvolle Arbeit Sir Peter Jonas sehr am Herzen lag.
Spenden können an folgende Adresse gerichtet werden:
German Doctors e.V., IBAN: DE26 5502 0500 4000 8000 20, BIC: BFSWDE33MNZ
Verwendungszweck: *Sir Peter*
CELEBRATING SIR PETER
So, 5.6.22, 12.00 Uhr
Nationaltheater
BESETZUNG
Musikalische Leitung - Zubin Mehta, Daniel Barenboim, Ivor Bolton
Solisten - unter anderem mit Daniel Barenboim (Klavier)
Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
PROGRAMM
Werke von Georg Friedrich Händel (1685-1759), Robert Schumann (1810–1856), Giuseppe Verdi (1813–1901), William Shakespeare (1564–1616) und Edward Elgar (1857–1934)
Filmcollagen zum Leben und Schaffen von Sir Peter sowie eine Rede der Biografin Julia Glesner
ÜBER SIR PETER JONAS
Dreizehn Jahre lang, von 1993 bis 2006, war der in London geborene Brite mit deutsch-jüdisch-jamaikanisch-libanesischen Wurzeln Intendant der Bayerischen Staatsoper. Nach Stationen beim Chicago Symphony Orchestra und bei der English National Opera war er bestens präpariert für diese Aufgabe.
Von den Münchnern zunächst als Exot betrachtet und bald geschätzt, ja verehrt, hat er das ehrwürdige Nationaltheater in die Zukunft geführt, das Repertoire runderneuert und erweitert, hierzulande noch unbekannte ästhetische Zugänge eröffnet und gleichzeitig die jahrhundertealte Tradition und Exzellenz auf höchstem Niveau fortgesetzt. Dabei brachte er so verschiedene Regisseure wie David Pountney, Herbert Wernicke, Peter Konwitschny und David Alden an die Staatsoper, entdeckte Sänger:innen wie Anja Harteros, befeuerte die Händel-Renaissance im Musiktheater und gab nicht weniger als 14 Uraufführungen in Auftrag.
Mit Zubin Mehta holte er einen bedeutenden Dirigenten als Chef nach München und stiftete damit eine künstlerische Freundschaft zwischen ihm und dem Haus, die bis heute anhält; in Ivor Bolton hatte er einen starken Partner für die Barockmusik gewonnen. Er hat die Aufführungen von Oper für alle an der Bayerischen Staatsoper zu einer Institution gemacht, um die München von der Welt beneidet wird (und die inzwischen Schule gemacht hat). Er hat das Haus bis an seine Grenzen gefordert (wofür sein Dank an die technischen Abteilungen bei den erwähnten Premierenreden denn auch überschwenglich ausfiel) und das Publikum mit unzähligen Überraschungen konfrontiert.
Weit über seine Amtszeit hinaus war er an diesem Haus präsent, und bis heute ist der Geist, den er ihm eingepflanzt hat, zu spüren; allen seinen Nachfolgern hat er sein Ohr geliehen und überall mitdiskutiert, wo man ihn um Rat und Meinung gefragt hat. „Die Toten leben noch“ – so begrüßte er bisweilen Bekannte, die ihn lange nicht gesehen hatten. Er, dem die Ärzte schon mit 29 Jahren nur noch wenige Monate zu leben gegeben hatten, schien schier unverwüstlich; selbst die Wanderung von Schottland bis Sizilien hat er seiner schwächer werdenden Konstitution abgetrotzt. Doch im Frühjahr 2020 wurden die Attacken der tückischen Krankheit zu stark. Als am 22. April 2020 der Tod die Überhand behielt, trauerte die ganze Welt der Opern- und Musikfreunde mit seiner Frau und seinen Angehörigen und all denen, die ihm nahestanden.