20.00 Uhr | Nationaltheater

6. Akademiekonzert: Vladimir Jurowski

Preise G , € 70 / 63 / 53 / 40 / 29 / 17 / 10 / 7 Abo-Serie 40

Konzert

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6. Akademiekonzert: Vladimir Jurowski

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Zwei große Orchesterwerke aus zwei sehr verschiedenen Zeiten: Joseph Haydns Abschiedssymphonie und Dmitri D. Schostakowitschs Achte. Beide sind sie geprägt durch eine Dichotomie von Betrübnis und Auflehnung. Die Mitglieder der Hofkapelle auf Schloss Ezterházy wollten nach einer langen Sommersaison endlich heim zu ihren Familien, aber der Fürst entließ sie nicht. Haydn vertonte eine subversive Protestnote für das Wohlergehen seiner Musikerkollegen, indem er am Schluss ein Instrument nach dem anderen verstummen und abtreten lässt. Der Fürst, sagt die Überlieferung, verstand die Botschaft und gab nach. Schostakowitsch fand den Mut, am Ende des Zweiten Weltkriegs keine Jubelklänge anzustimmen, sondern voller Schmerz die Verluste zu beklagen: von Millionen Menschenleben und von der persönlichen Freiheit unter dem stalinistischen Regime. „Alles Dunkle und Schändliche wird vergehen; alles Schöne wird triumphieren“, erläuterte Schostakowitsch in einem Zeitungsartikel. Der Diktator hörte aus dem Widerspruch zwischen Musik und behauptetem Ausdruck eine Drohung heraus und ließ bald danach sämtliche Aufführungen des Werks verbieten. Sein Gespür trog ihn nicht. Heute gilt Schostakowitschs achte Symphonie als „Tragödie der Gegenwart“ (Iwan Martynow) und hat von ihrer Aktualität nichts verloren.

Besetzung

  • Bayerisches Staatsorchester