Pierre Ciceri

Der 1782 geborene und 1868 verstorbene Sprössling einer Frankreich ausgewanderten Mailänder Kaufmannsfamilie studierte Zeichnen bei dem Architekten François-Joseph Bélanger und kam 1806 erstmals in Kontakt mit den Mitarbeiter:innen der Werkstätten an der Pariser Oper. 1810 wurde er dort „peintre-décorateur“, ab 1818 dann „décorateur en chef“ – eine Position, die er dreißig Jahre lang beibehielt. Mit Louis Daguerre, dem Pionier der modernen Photographie, etablierte er Dioramen und Zykloramen als Elemente des Bühnenbildes, etwa für das Ballett La Belle au bois dormant von Jean-Pierre Aumer auf Musik von Ferdinand Hérold, Aubers Oper La Muette de Portici und Rossinis Oper Guillaume Tell (1829). Auch seine Bühnenbilder zu Meyerbeers Oper Robert le Diable (1831), Taglionis Ballett La Sylphide (1832), Halévys Oper La Juive (18365) und Corallis/Perrots Giselle (1841) ernteten vielfach Bewunderung. Schon früh zum kaiserlichen Hofmaler ernannt, versah Ciceri ab 1853 die Aufgaben eines Kaiserlichen Theaterinspektors.