Doug Fullington
Doug Fullington stammt aus Seattle, Washington, in den USA. Er beherrscht das Lesen der Stepanov-Notation, eines Notationssystems für klassisches Ballett, das um 1900 in Russland entwickelt und an den Kaiserlichen Theatern verwendet wurde.
Mit der Rekonstruktion von Tänzen aus Die Tochter des Pharao für das Ballett des Bolschoi Theaters (2001), des Jardin animé aus Le Corsaire für die Pacific Northwest Ballet School (2004), Le Corsaire für das Bayerische Staatsballett (2007), und Giselle, gemeinsam mit Marian Smith und Peter Boal, für das Pacific Northwest Ballet (2011) hat Fullington seinen Beitrag geleistet, wertvolle Stücke der Ballettgeschichte zu bewahren. 2014 arbeitet er, zusammen mit Alexei Ratmansky, für das Bayerische Staatsballett an der Rekonstruktion der historischen Choreografie von Paquita, bevor er 2015 nochmals Teile aus Le Corsaire für die Pacific Northwest Ballet School auf die Bühne bringen möchte.Fullingtons Essays über das Stepanov-Notationssystem wurden in Ballet Alert!, Ballet Review, Dance View, Dancing Times und Tanz veröffentlicht. Darüber hinaus gab er bereits mehrere öffentliche Lesungen von Stepanov-Notationen im Rahmen der Veranstaltungsserie Works and Process des Guggenheim Museums (Balanchine's Petipa, 2010; Giselle Revisited, 2011; After Petipa, 2012 und Petipa Exotique, 2014). Innerhalb dieses Projektes zeigte er unter anderem rekonstruierte Tänze aus The Awakening of Flora, La Bayadère, Le Corsaire, Giselle, Der Nussknacker, Paquita, Raymonda, Le Roi Candaule, Dornröschen und Schwanensee. Derzeit arbeitet er, gemeinsam mit Marian Smith, an einem Buch über Giselle.Fullington ist Manager des Bildungsprogramms und Assistent des Künstlerischen Leiters des Pacific Northwest Ballet, Peter Boal, in Seattle. Dort entwickelt er Programme zur Weiterbildung der Zuschauer und ist als Tanzhistoriker außerdem für den beratenden Stab der Pacific Northwest Ballet School tätig.Im Jahre 2000 wurde Fullington von der George Balanchine Foundation zum Hauptforscher des Projektes Popular Balanchine ernannt. Darüber hinaus ist er professioneller Musiker. 1993 gründete er den Tudor Choir, ein professionelles Vokalensemble in Seattle, das er bis heute leitet.