Jacques Garnier

Choreograph
Jacques Garnier gehört zu einem der wichtigen Wegbereiter des zeitgenössischen Tanzes in Frankreich. Er wurde 1940 in Saint-Gilles-Croix-de-Vie (Vendée) geboren und starb 1989 nach längerer Krankheit. Er begann als Kind in Nantes an der Ballettschule von Mona Rosalba mit dem Tanzen und trat mit achtzehn Jahren in das Pariser Konservatorium ein. 1963 wurde er in das Corps de ballet der Pariser Oper aufgenommen, wo er unter anderem mit Roland Petit, Maurice Béjart und George Balanchine arbeitete. Ab 1968 nahm er an dem von Michel Descombey gegründeten "Ballet-Studio" teil. Nach einem Aufenthalt in den USA, wo er sich in den Techniken von Alvin Ailey und Merce Cunningham ausbildete, wurde er von Jean Vilar zwei Jahre hintereinander (1970 und 1971) zum Festival d'Avignon eingeladen. 1972 gründete er mit Brigitte Lefèvre das Théâtre du Silence. Die in La Rochelle ansässige Compagnie gehörte zu den ersten, die Werke amerikanischer Choreographen in ihr Repertoire aufnahm. Nach Jacques Garniers Rückkehr nach Paris gründete er dort die „Groupe de recherche chorégraphique de l'Opéra de Paris“ (GRCOP). Für diese Abteilung an der Pariser Oper kuratierte er ein innovatives Programm und lud zahlreiche Tanzschaffende ein. Dazu gehören Namen wie David Gordon, William Forsythe, Karole Armitage, Ulysses Dove, Andy DeGroat oder Lucinda Childs. 1979 kreierte Jacques Garnier Aunis. Die Musik dazu stammt von Maurice Pacher, der sich für die Komposition für Akkordeon von der traditionellen Musik der Region von La Rochelle inspirieren ließ. Die Gegend ist ebenfalls unter dem Namen „Aunis“ bekannt. Zuerst tanzte Jacques Garnier sein Werk als Solo, erst in den Folgejahren entstand die Version für drei Tänzer.