Francesco Petrozzi

Francesco Petrozzi, geboren in Peru, debütierte im Alter von 19 Jahren mit der Partie des Dancaïro (Carmen) am Teatro Municipal de Lima. Anschließend studierte er Gesang in München. 1994 gab er sein USA-Debüt als Jaquino (Fidelio). Seit 1997 sang er auch in europäischen Konzertsälen und Theatern, u. a. in Graz, Prag, Amsterdam, Brünn und Wien. Zu seinem Repertoire gehörten Partien wie Gaston (La traviata), Melot (Tristan und Isolde), Augustin Moser (Die Meistersinger von Nürnberg), Mastro Trabuco (La forza del destino), Enzo Grimaldo (La Gioconda), Abdallo (Nabucco), Radamès (Aida), Cavaradossi (Tosca) und Don José (Carmen). Von 2008 bis 2015 war er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo er weiterhin als Gast auftrat. Er starb im Alter von nur 62 Jahren am 27. Mai 2024. (Stand: 2024)

Nachruf

Die Bayerische Staatsoper trauert um Francesco Petrozzi. Der peruanische Tenor starb im Alter von nur 62 Jahren am 27. Mai 2024. Bevor er nach München kam, konnte er bereits eine erfolgreiche internationale Karriere im lyrischen Tenorfach vorweisen. Seit seinem Debüt an der Bayerischen Staatsoper im Jahr 1999 (als Rodolfo in La bohème) sang er hier weit über 400 Vorstellungen, im Nationaltheater, im Prinzregententheater und auf mehreren Gastspielen in Japan. Mit unzähligen kleinen und mittleren Partien wurde er schnell zu einer Säule des Ensembles, ebenso beliebt bei Kollegen wie geschätzt vom Publikum – denn er verstand es, auch aus kurzen Auftritten profilierte Charakterstudien zu machen, und mit dem Schönklang seiner Stimme machte er aus einem Alfred in der Fledermaus ebenso ein Meisterstück wie aus Aufgaben im Belcanto-Repertoire oder in Opern von Giuseppe Verdi und Richard Wagner. Noch während seiner aktiven Sängerkarriere engagierte er sich in der Politik seines Heimatlandes, war von 2016 an mehrere Jahre Abgeordneter im peruanischen Kongress und amtierte zeitweilig sogar als Kulturminister. Seine letzten Vorstellungen in München gab er 2019 als Lord Cecil in der legendären Inszenierung von Roberto Devereux an der Seite Edita Gruberovás, die damit ihren Abschied von der Bühne nahm. Nun ist Francesco Petrozzi einer schweren Krebserkrankung erlegen. Sein ansteckendes, von Zugewandtheit und Lebensfreude übersprudelndes Lachen ist das erste, was Weggefährten in den Sinn kommt, wenn sie sich an ihn erinnern. Wir denken dankbar an seinen Gesang, seine Kameradschaftlichkeit und sein Temperament und fühlen uns in Trauer seinen Angehörigen verbunden. M.K.

 
Ariadne auf Naxos 2008
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Die Fledermaus 2010
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Tristan und Isolde 2011
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Tosca 2012
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Tristan und Isolde 2013
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Madama Butterfly 2014
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Norma 2015
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